Sonntag, 25. August 2019
Um die vormittägliche Sonne etwas zu geniessen, habe ich
mich zum Schreiben an die Sonne gesetzt. Dabei fand ich die Sitzfläche auf dem
Stuhl unangenehm kühl und warf deshalb einen Blick auf das Thermometer. 14°C (natürlich im Schatten) und dabei ist es doch
schon 8.30 Uhr. Die Kälte will dieses Jahr einfach nicht ganz weichen, damit
ist freilich nachts gemeint, denn tagsüber wird es angenehm war, manchmal
bereits schon ein wenig heiss. Doch ich will ja nicht übers Wetter klagen.
Allerdings spüren viele Menschen die Auswirkungen. Zur Kälte kommt tagsüber
auch der Staub Ende der Trockenzeit und in der Stadt zusätzlich noch die Abgase,
so dass dann manchmal eine echte Dunstglocke über letzterer hängt. Der
intensive Staub führt oft auch zu Reizungen der Schleimhäute und deswegen
leicht zu Erkältungen. So hustet Juliana momentan wie ein Weltmeister. Der Besuch
bei ihren Eltern hat wohl noch das seine dazu beigetragen. Dafür musste sie
zuerst 3 Stunden im überfüllten Bus nach Kalukuembe reisen und anschliessend
mit einem Töfftaxi 3 ½ Stunden durch staubige Gegend und holprige Wege. Und
dasselbe dann nochmals zurück nach einer Nacht auf einem nicht besonders komfortablen
Nachtlager in der Hütte.
Schlimmer jedoch trifft die Trockenheit die Menschen im
Süden des Landes, wo vielerorts bereits das Trinkwasser fehlt, da auch während
der letzten Regenzeit kein Tropfen Wasser gefallen ist. So stehen bereits ganze
Dörfer verlassen in staubiger trockener Einöde, die Menschen unterwegs in
andere Gegenden auf der Suche nach Wasser, nur langsam vorankommend, da sie
völlig erschöpft sind.
Doch auch in unserer Gegend wird das Wasser langsam knapp, vor allem aus den „Ziehbrunnen“ kommt oft nur noch eine dreckige Brühe, so dass die Menschen gezwungen sind, oft weitere Wege zu einer nächsten Zisterne unter die Füsse zu nehmen oder das Wasser teuer vom Tankwagen zu kaufen, sofern dieser in ihrem Viertel zirkuliert. Täglich füllen auch Leute ihre Kanister am Wasserhahn auf dem Platz vor unserer Schreinerei. Gerade gestern sah ich zwei kleine Knirpse einen Eimer füllen; auch wenn sie denselben nur eine Viertelstunde weit schleppen müssen, ist dies für 5-jährige doch eine Leistung.
Doch können wir hoffen, dass vielleicht doch schon bald der erste Regen fällt, denn die ersten Bäume die mit ihren violetten Blüten jeweils das kommende Ende der Trockenzeit ankündigen, haben bereits zu blühen begonnen.
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