Montag, 29. September 2025

 

Sonntag, 29. September 2025 / Montag, 30. Sept. 2025

 Heute erlebten wir wirklich ein gediegenes Einweihungsfest des Posto medico auf der Kola. Schon der sonntägliche Gottesdienst, auch wenn er sich wie üblich an Festen, in die Länge zog, war sehr feierlich. Dazu haben freilich wiederum die vielen Gesänge , die jeweils durch rhythmisches Klatschen begleitet sind wie auch die Tänze zum Einzug, zur Eröffnung des Wortgottesdienstes sowie zur Gabenbereitung und am Schluss zum Dank in der bis zum letzten Platz gefüllten Kirche beigetragen. Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung, die wohl früher oder später die Dienste des Gesundheitszentrums in Anspruch nehmen werden, wollten sich das Einweihungsfest nicht entgehen lassen, um einen ersten Blick ins Innere des Gebäudes werfen zu können. 

Nach dem Gottesdienst gings zum Posten, wo erneut gesungen und dafür gebetet wurde, dass hier möglichst viele Kranke Heilung und in ihren Leiden Trost finden mögen. Anschliessend wurden alle Räume gesegnet und für eine Begehung der Bevölkerung freigegeben. In kurzen Ansprachen sowie spontanen Äusserungen der Leute wurde uns immer wieder gedankt. Dabei war es uns wichtig festzuhalten, dass dieses Werk nur möglich geworden ist dank Spenden von Kirchen und Unterstützern aus der Schweiz sowie durch die gute Arbeit unserer Equipe.

 Übrigens hatten wir auch Wetterglück. Der erste Regen fiel anfangs vergangener Woche und seit wir hierhergefahren sind, blieb es trocken. In den letzten beiden Tagen haben wir zusammen mit unseren beiden Mitarbeitern José und Abel dafür gesorgt, dass die Mädchen im Internat nicht mehr im stockdunkeln zu Bett gehen müssen und sich dank neuer Aussenbeleuchtung abends nach dem Eindunkeln, was hier das ganze Jahr zwischen sechs und halb sieben ist, auch draussen leichter zurechtfinden, Sie scheinen es zu schätzen, jedenfalls wurde gestern Abend vor dem Internat ausgiebig getanzt. 

Morgen früh fahren wir wieder zurück nach Mapunda/Lubango, wo ich dank Internetzugang (was ich auf der Kola jeweils schon etwas vermisse) den Bericht online stellen kann. Ob dies der endgültige Abschied von der Kola war? Jedenfalls nähert sich für uns schon bald die Rückkehr in die Schweiz.

 










Sonntag, 21. September 2025

 

Sonntag, 21. September 2025 

Am Freitag sind wir von der Kola nach Mapunda zurückgekehrt, nachdem die Verantwortlichen der Mission am Donnerstagabend mit einem gelungenen Abschiedsfest unserer Equipe für die geleistete Arbeit gedankt haben. Dabei hob P. Gabi vor allem auch den unermüdlichen Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeite in der Equipe selbst sowie auch gegenüber der Mission hervor. Nebst einem guten Essen und Kuchen, für welches die Schwestern den ganzen Tag in der notdürftigen Küche standen, wurde auch Musik aufgelegt. Und einmal mehr konnte ich nur staunen, welches Taktgefühl Afrikanern bereits in die -Wiege gelegt wird, was sich auch in verschiedenen Tanzeinlagen der Schwestern und Patres zeigte. 

Von unserer Seite wäre eigentlich vorgesehen gewesen, am Sonntag, also heute, das den Posto medico einzuweihen und offiziell zu übergeben. Doch findet heute hier in Mapunda ein riesiger Anlass statt, zu welchem Patres von allen Missionsstationen angereist sind. Heute werden 5 der La Salette Missionsgesellschaft angehörige junge Männer zu Priestern geweiht, ebenso finden 14 Diakonatsweihen statt. Deshalb haben wir die Einweihung des Gesundheitszentrums auf kommenden Sonntag verschoben. Wir hoffen einfach, dass wir auch nochmals trocken durch das Flussbett des Tambi kommen. Mit unserem Landcruiser wird dies sicher auch nach einem allfälligen ersten Regen noch möglich sein und unser Camion ist ja mit dem Arbeitsmaterial ebenfalls am Freitag gut hier angekommen. 

Glücklicherweise ist am Donnerstag nach langer Verzögerung auch die grosse Medikamentenlieferung von Medeor (Deutschland) hier eingetroffen. So können wir kommende Woche gleich auch den Anteil für den Posto medico der Kola mitnehmen. Während der kommenden Regenzeit sind vor allem Malariamittel und Medikamente gegen Erkältungen gefragt. Aber auch Antibiotika und Medis gegen Durchfallserkrankungen sind immer vonnöten. 

Voraussichtlich werden wir dann am darauffolgenden Montag wieder hierher zurückkehren und ich werden dann auch darüber berichten.

                                                anschliessend ein paar Bilder von alt und neu 

 

 

 






 


















Samstag, 13. September 2025

 

 Samstag, 13. September 2025 

Da ich morgen früh mit Willi wieder zur Mission Kola fahre, schon heute einige Zeilen. 

Am Mittwoch konnten wir P. Viktor wieder nach Hause nehmen und seit er wieder in der gewohnten Umgebung lebt, geht es ihm stündlich besser, so dass er schon fast wieder zur alten Form gefunden hat. Die erlaubt auch mir, wieder anderweitig zu arbeiten. Es gilt dem Posto medico noch den letzten Schliff zu geben, um ihn endlich auch dem eigentlichen Zweck zu übergeben, was auch mit einem kleinen Einweihungsfest über die Bühne gehen wird.

Willi ist auch glücklich, dass er vergangene Woche das knifflige Problem der Wasserversorgung der Station Kola lösen konnte. Aus unerklärlichen Gründen funktionierte eine der beiden solarbetriebenen Wasserpumpen trotz sonnigem Wetter nicht mehr. Die Ursache lag in der Tiefe; bei der Einmündung des Wasserrohrs in den Pumpschacht hatte sich ein Nagetier durchgequetscht und sich an den Elektrokabeln der Pumpe gütlich getan, d.h. dieselben samt der Ummantelung durchgefressen. Nach Behebung des Schadens funktionierte die Pumpe wieder einwandfrei und lieferte mit hohem Druck Wasser zur Station. Das erlaubte es auch Willi, bereits am Donnerstag wieder nach Mapunda zurückzukommen, um auch noch einige weitere Einkäufe zu besorgen, denn wir haben kurzerhand beschlossen, eine kleine Renovation der Küche der Schwestern vorzunehmen, damit dieser dunkle Raum (ohne Wasser) den Namen Küche auch verdient. So werden wir morgen nochmals die Superstrecke auf den Berg zurücklegen.

Nächsten Sonntag werde ich wahrscheinlich nicht über einen Internetzugang verfügen





 





Sonntag, 7. September 2025

 

Sonntag, 7. September 2025 resp. abgesandt Montagmorgen, 8.9.2025 

Da Viktor immer noch hospitalisiert ist, lag unsere Aufgabe vergangene Woch in erster Linie in diesem Bereich. Auch der weitere Verlauf liegt noch etwas im Ungewissen, so dass ich kommende Woche noch hierbleiben muss. Willi wird morgen zur Kola fahren; die Arbeiter hat er bereits letzten Dienstag losgeschickt, zwei sind mit dem Autobus nach Kalukuembe gefahren und von da mit dem Töfftaxi zur Kola, die anderen drei konnten mit dem Camion mitfahren, der noch weiteres Material transportierte. Allerdings kam letzterer nur bis zum besagten Fluss Tambi, der uns wegen seiner eingestürzten Brücke und dem massiv verbreiterten Flussbett schon mehrfach Sorgen bereitet hat. Doch wie ebenfalls schon erwähnt, hatten die umliegenden Bewohner mit Hilfe der Mission eine Furt hergestellt, die eine Durchfahrt für stärkere Fahrzeuge erlaubte. Leider war nun ein anderes Fahrzeug in diesem Übergang stecken geblieben, so dass es kein Durchkommen mehr gab und der Chauffeur die Nacht vor dem Fluss im Camion verbringen musste. Glücklicherweise ist es am folgenden Tag gelungen, das steckengebliebene Fahrzeug herauszuziehen, so dass die Arbeiten auf der Kola wie vorgesehen aufgenommen werden konnten. 

Wie mühsam und vor allem wie zeitraubend eine Einkaufstour in der Stadt sein kann, habe ich vergangene Woche erlebt, als ich mit Willi unterwegs war. Erstens passierten wir überall lange Schlangen von Menschen, die für Gas anstanden. In der Stadt benützen die meisten Menschen Gas zum Kochen, welches in nachfüllbaren Behältern angeboten wird. Leider ist dies zurzeit Mangelware. Aber auch vor den Tankstellen blockierten lange Autokolonnen die rechten Fahrbahnstreifen, um ihre Tanks mit Benzin zu füllen. In letzter Zeit fehlt entweder Benzin oder Diesel. Erste Station bei unserem Einkauf war ein portug. Fachgeschäft für Metallwaren und Sanitärzubehör. Das gesuchte Verbindungsstück für Rohre hätten sie zwar zur Verfügung, doch fiel das System aus, was bedeutet, dass ohne Computer keine Warenausgabe möglich war. Die nächsten beiden Geschäfte hatten leider das Gesuchte nicht im Sortiment. Also heisst es am Nachmittag oder besser erst am folgenden Tag nochmals vorbeizuschauen. Übrigens heisst es auch bei der Bank sowie anderen offiziellen Stellen öfters: falta de sistema, das System ist ausgefallen. Beim anschliessenden Kauf funktionierte das Gerät zum Bezahlen mit der Kreditkarte nicht, zum Glück hatte Willi Bargeld bei sich. Schliesslich wollten wir bei einem Libanesen, der alles Mögliche für Konstruktionsarbeiten im Sortiment führt, u.a. auch Werkschuhe, ein Paar Schuhe kaufen. Nach längerem Suchen fand er im Lager die gewünschte Nummer. Doch beim Öffnen der Schachtel befand sich darin lediglich ein Schuh und bei der nächsten zwei gleiche (linke). Die dritte Schachtel erfüllte alle Bedingungen. 

Nächste Woche beginnt nach den langen Sommerferien die Schule wieder. Infolge der hohen Schülerzahl werden überall die Lektionen doppelt geführt, d.h. eine Gruppe besucht den Unterricht morgens, die andere nachmittags. In den Städten fallen die Stunden für die Oberstufe auch oft auf die zweite Nachmittagshälfte. Was in den staatlichen Schulen meistens fehlt, ist das Unterrichtsmaterial, das dann auf Märkten oder in Geschäften angeboten wird. Dies zu beschaffen übersteigt nebst der obligatorischen Schuluniform (Schürze) und dem ebenfalls verlangten Turndress das Budget der Eltern, so dass in einer Schulklasse oft nicht einmal ein Drittel die nötigen Unterlagen besitzt. Bei weiterführenden oder privaten Schulen werden Schüler, welche die verlangten Unterlagen nicht mitbringen einfach ausgeschlossen.

 

Tambi

 

 




die Fenster sind heil angekommen und werden eingesetzt



Wasserzufuhr zum Posto medico

Verpflegung der hungrigen Mannschaft




 



defektes Verbindungstück der beiden Wasserpumpen

eine der solarbetriebenen Wasserpumpen