Sonntag, 7. September 2025

 

Sonntag, 7. September 2025 resp. abgesandt Montagmorgen, 8.9.2025 

Da Viktor immer noch hospitalisiert ist, lag unsere Aufgabe vergangene Woch in erster Linie in diesem Bereich. Auch der weitere Verlauf liegt noch etwas im Ungewissen, so dass ich kommende Woche noch hierbleiben muss. Willi wird morgen zur Kola fahren; die Arbeiter hat er bereits letzten Dienstag losgeschickt, zwei sind mit dem Autobus nach Kalukuembe gefahren und von da mit dem Töfftaxi zur Kola, die anderen drei konnten mit dem Camion mitfahren, der noch weiteres Material transportierte. Allerdings kam letzterer nur bis zum besagten Fluss Tambi, der uns wegen seiner eingestürzten Brücke und dem massiv verbreiterten Flussbett schon mehrfach Sorgen bereitet hat. Doch wie ebenfalls schon erwähnt, hatten die umliegenden Bewohner mit Hilfe der Mission eine Furt hergestellt, die eine Durchfahrt für stärkere Fahrzeuge erlaubte. Leider war nun ein anderes Fahrzeug in diesem Übergang stecken geblieben, so dass es kein Durchkommen mehr gab und der Chauffeur die Nacht vor dem Fluss im Camion verbringen musste. Glücklicherweise ist es am folgenden Tag gelungen, das steckengebliebene Fahrzeug herauszuziehen, so dass die Arbeiten auf der Kola wie vorgesehen aufgenommen werden konnten. 

Wie mühsam und vor allem wie zeitraubend eine Einkaufstour in der Stadt sein kann, habe ich vergangene Woche erlebt, als ich mit Willi unterwegs war. Erstens passierten wir überall lange Schlangen von Menschen, die für Gas anstanden. In der Stadt benützen die meisten Menschen Gas zum Kochen, welches in nachfüllbaren Behältern angeboten wird. Leider ist dies zurzeit Mangelware. Aber auch vor den Tankstellen blockierten lange Autokolonnen die rechten Fahrbahnstreifen, um ihre Tanks mit Benzin zu füllen. In letzter Zeit fehlt entweder Benzin oder Diesel. Erste Station bei unserem Einkauf war ein portug. Fachgeschäft für Metallwaren und Sanitärzubehör. Das gesuchte Verbindungsstück für Rohre hätten sie zwar zur Verfügung, doch fiel das System aus, was bedeutet, dass ohne Computer keine Warenausgabe möglich war. Die nächsten beiden Geschäfte hatten leider das Gesuchte nicht im Sortiment. Also heisst es am Nachmittag oder besser erst am folgenden Tag nochmals vorbeizuschauen. Übrigens heisst es auch bei der Bank sowie anderen offiziellen Stellen öfters: falta de sistema, das System ist ausgefallen. Beim anschliessenden Kauf funktionierte das Gerät zum Bezahlen mit der Kreditkarte nicht, zum Glück hatte Willi Bargeld bei sich. Schliesslich wollten wir bei einem Libanesen, der alles Mögliche für Konstruktionsarbeiten im Sortiment führt, u.a. auch Werkschuhe, ein Paar Schuhe kaufen. Nach längerem Suchen fand er im Lager die gewünschte Nummer. Doch beim Öffnen der Schachtel befand sich darin lediglich ein Schuh und bei der nächsten zwei gleiche (linke). Die dritte Schachtel erfüllte alle Bedingungen. 

Nächste Woche beginnt nach den langen Sommerferien die Schule wieder. Infolge der hohen Schülerzahl werden überall die Lektionen doppelt geführt, d.h. eine Gruppe besucht den Unterricht morgens, die andere nachmittags. In den Städten fallen die Stunden für die Oberstufe auch oft auf die zweite Nachmittagshälfte. Was in den staatlichen Schulen meistens fehlt, ist das Unterrichtsmaterial, das dann auf Märkten oder in Geschäften angeboten wird. Dies zu beschaffen übersteigt nebst der obligatorischen Schuluniform (Schürze) und dem ebenfalls verlangten Turndress das Budget der Eltern, so dass in einer Schulklasse oft nicht einmal ein Drittel die nötigen Unterlagen besitzt. Bei weiterführenden oder privaten Schulen werden Schüler, welche die verlangten Unterlagen nicht mitbringen einfach ausgeschlossen.

 

Tambi

 

 




die Fenster sind heil angekommen und werden eingesetzt



Wasserzufuhr zum Posto medico

Verpflegung der hungrigen Mannschaft




 



defektes Verbindungstück der beiden Wasserpumpen

eine der solarbetriebenen Wasserpumpen






 

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