Sonntag, 19. April 2015


19. April 2015
Heute kann ich auch aus der Schweiz von schönem Wetter berichten, saftige grüne Wiesen, zum Teil durchwirkt mit leuchtenden gelben Löwenzahn-Teppichen und überall blühende Sträucher und Tulpen sowie im Thurgau bereits die ersten blühenden Obstbäume. Allerdings wird das Ganze etwas aufgefrischt von einer mässigen bis teilweise zügigen Bise – im Grossen und Ganzen ideales Ferienwetter. Und natürlich alles perfekt sauber! Nirgendwo Abfallberge oder Strassenverkäufer, die ihre Waren aufdrängen. Irgendwie aber habe ich das Gefühl, dass dies nicht der einzige Unterschied ist zu Afrika. Bilde ich es mir nur ein oder tickt die Zeit hier doch etwas anders. Mir scheint jedenfalls, dass ich die Zeit in Afrika trotz der vielen Arbeit intensiver erlebe und selbst auch leben kann. Mag sein, dass es auch daran liegt, dass ich hier zwischen durch immer wieder mal unterwegs bin, um die „Wunschliste“ für Afrika abzuarbeiten oder vielleicht auch daran, dass ich bei all der Perfektion hier mich frage, ob es für die Leute in der Schweiz überhaupt möglich ist, sich die Situation der Mehrheit der Menschen in Afrika vorzustellen. Selbst wenn die Medien heute sehr viel übermitteln, ist die Realität halt doch nochmals anders: Wohl verstanden, ich möchte auch niemandem einen Vorwurf machen – ich merke einfach, wie schwierig dies ist. Andererseits bewundre und schätze ich es auch, hier die Kinder unter ganz anderen Bedingungen aufwachsen zu sehen und mit zu verfolgen, wie sie gefördert werden, während sie in Afrika oft sich selbst überlassen sind und infolge des schlechten Schulsystems und anderer ungeeigneten Bedingungen oft ihre Qualitäten gar nicht entfalten können. Auch geniesse ich natürlich den Grillabend bei Dani sehr und freue mich über jede Begegnung mit unseren Grosskindern.

In Angola gehen Willi und Rolf weiterhin ihrer Arbeit nach. So haben sie letzte Woche ein Solarsystem in einem Schwesternhaus installiert und werden nächste Woche die Strassenbeleuchtung zu unserer Wallfahrtskirche  in Angriff nehmen, da abends der Weg dahin nicht ungefährlich ist und die Dunkelheit ja bekanntlich je nach Jahreszeit zwischen 18 und 18.30 h einsetzt. Die Liste der anstehenden Arbeiten scheint sich eher zu verlängern als abzubauen. Nun wir werden sehen, was noch möglich ist.

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