Sonntag, 1. November 2015


Sonntag, 1. November 2015 

Heute Vormittag war es mehrheitlich bedeckt, als ob es gleich zu regnen anfinge. Doch hat sich nun wieder die Sonne durchgesetzt und der Regen, der immer dringend nötig wäre, hat sich wieder verzogen. Wir hier dürfen allerdings noch nicht klagen, doch gibt es einige Gegenden, die immer noch eine grosse Dürre aufweisen, so dass kaum angepflanzt werden kann. Allerdings liegt es auf der Hand, dass in einem so grossen Land wie Angola die klimatischen Bedingungen auch etwas unterschiedlich sind. So haben wir gestern bei einem Besuch einer Station im angrenzenden Hochplateau südlich von Lubango mit ca. etwas über 2000 Höhenmetern und wolkenverhangenem Himmel fast einwenig gefroren. Wir konnten uns gleich geistig etwas auf das Klima in der Schweiz einstellen, das wir wahrscheinlich nächsten Samstag nach Ankunft in Kloten antreffen werden. Doch zurück zum erwähnten Projekt. Die Schwestern haben vor einigen Jahren, d.h. noch Ende der Kriegsjahre dort oben eine kleine Farm gekauft (heute wäre der Preis wahrscheinlich das Mehrfache) und während einiger Jahre ein Mädcheninternat geführt, bis das Gebäude einem Sturm nicht mehr standhielt. Nun liegen die Pläne für eine neue Unterkunft vor; den Kostenvoranschlag dafür fanden die Schwestern allerdings überhöht, weshalb sie letzteren auch Willi unterbreiten wollten. Der Preis ist eindeutig zu wenig detailliert aufgegliedert und es scheint Tatsache zu sein, dass die betreffende Baufirma einen ordentlichen Gewinn daraus ziehen möchte. In diesem Land möchte einfach jeder zuerst seine Tasche füllen und deshalb  zeigt sich, einmal mehr, wie wichtig und notwendig eine gute objektive und rechtzeitige Beratung ist; oft ist eine solche vor Ort einfach sehr schwierig zu finden. Natürlich wären die Schwestern sehr dankbar, wenn Willi gleich die Bauführung übernehmen würde. Es zeigt auch, dass es uns an Arbeit nie fehlen würde. Doch vorerst wollen wir unsere Familien und Enkel geniessen und gedenken anfangs Januar wieder hierher zurückzukehren, vor allem weil wir auch rechtzeitig unser Visum erneuern müssen. 

Dass solche Internate sehr notwendig sind, ergibt sich auch aus der Tatsache, dass im Landesinnern immer noch nicht alle Kinder einen Zugang zur Schule haben oder oft einen nicht zumutbaren Weg zurücklegen müssten. Ein weiterer Vorteil von Internaten in Stadtnähe zeigt sich auch darin, dass interessierte Kinder eher die Möglichkeit haben, eine weiterführende Schule zu besuchen. Vor allem wichtig ist auch, dass Mädchen Zugang zu Bildung haben; deshalb hoffen wir auch, dass dieses Projekt der Schwestern bald realisiert werden kann.  

Eine äusserst positive Nachricht haben wir am Freitag erhalten, in der uns mitgeteilt wurde, dass unser Container endlich aus dem Zoll freigegeben wurde. Wir hoffen, unseren Inhalt noch vor unserer Abreise am Freitag zu erhalten. War wie ein Geburtstagsgeschenk für Willi. Abends haben wir dann mit unseren Gästen aus der Schweiz und unseren hiesigen Freunden Elisabeth und Steve ein Schweizer –Fondue genossen (ich hatte letztes Mal zwei Fertigpackungen hergebracht). War Spitze! Werde am Wochenende nochmals berichten, ob das Milchpulver aus dem Container tatsächlich das Missionsspital Cubal erreicht hat und wir den Inhalt unserer Kisten noch verstauen konnten.

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