28. Februar 2016
Messen, bohren, schrauben, einziehen und verdrahten – das
waren wohl unsere Hauptbeschäftigungen in den letzten Tagen, wobei das Letztere
natürlich Willi vorbehalten blieb. Eine neue Elektroinstallation in einem
grossen Gebäudetrakt mit 60-jähriger Geschichte stellt manchmal eine
Herausforderung dar. Sicher hätten die Mauern viel zu erzählen, vor allem auch
von den Jahren der Kriegswirren, wer hier alles Zuflucht gesucht hat oder
verfolgt worden war. Für uns stellten die Wände oft ein Problem, wenn wir
wiederholt beim Bohren entweder auf eingemauerte Steine oder gegenteilig nur
auf Sand stiessen, so dass alles einbröckelte. Doch schlussendlich leuchten
nach dieser Woche überall statt der an Elektrodrähten befestigten Glühbirnen
neue Leuchten und die Räume verfügen über genügend gut befestigte Steckdosen,
anstelle der vereinzelten, ebenfalls an einem Kabel herabhängenden Dosen. (Mit
afrikanischen Elektroinstallationen und –Verdrahtungen liesse sich ein Bildband
füllen!!) Nächste Woche steht nun noch die Freileitung zum Knabeninternat an.
Freilich warten auch das Schwesternhaus sowie das Mädcheninternat und der
Sanitätsposten noch auf eine Überholung. Doch haben noch andere Arbeiten Vorrang.
So hat nächste Woche die Wasserversorgung Priorität. Damit
sind nicht in erster Linie die im Haus notwendigen sanitären Installationen
gemeint, sondern die Suche nach der besten Lösung der Wasserzufuhr. Nicht dass
es zurzeit in der Umgebung an Wasser fehlen würde, denn die Regenfälle liessen
den Fluss unterhalb der Station Kola über die Ufer und sogar über die Brücke
treten, so dass es zeitweise gar nicht mehr möglich war, Wasser aus den
reissenden Fluten zu schöpfen und die Patres das Wasser weiter entfernt in der
entgegen gesetzten Richtung für sich, die Schwestern und die ca. 140
Internatsschüler holen mussten (das Trinkwasser stammt nochmals aus einer
anderen, ebenfalls etwas entfernten Quelle).
Infolge der Überschwemmungen waren auch die Bewohner der
gegenüberliegenden Seite des Flusses für 10 Tage abgeschnitten. Ebenso
entschieden sich die Besucher von der ca. 40 km südöstlich im Tal gelegen
Missionsstation Kalukuembe gestern Abend wegen der Niederschläge über Nacht
hier zu bleiben, da sie befürchteten, in der Dunkelheit im Morast stecken zu
bleiben, was infolge fehlendem Handy-Netz auf dieser Strecke mit unangenehmen
Folgen verbunden wäre.
Ansonsten scheint auch hier die Bevölkerung noch unter
einfachsten Bedingungen zu leben, vor allem auch was die Ernährung betrifft,
die einseitig aus Kohlenhydraten, sprich täglichem Maisbrei, zur Abwechslung
ausnahmsweise Reis besteht, ergänzt meist nur durch gekochte Trockenbohnen, die
wenigstens noch etwas Proteine enthalten. Zu kaufen gibt es hier praktisch gar
nichts.
Doch obwohl auch die hygienischen Verhältnisse oft zu
wünschen übrig lassen, muss man staunen, wie sauber gekleidet viele sonntags aus
ihren Hütten zum Gottesdienst erscheinen. Heute erlebten wir während dieser
Feier noch eine besondere Zeremonie, nämlich ein Ritual zum Abschluss der
Katechumenatszeit. Über 50 Katechumenen jeglichen Alters feierten den Abschluss
ihrer 3-jährigen Ausbildungs- und Probezeit, um in die christliche Gemeinschaft
aufgenommen zu werden. In Europa eher unvorstellbar!
4. März:
Wie Ihr sicher bereits bemerkt habt, ist es mir nicht
gelungen, den blog ins Netz zu stellen. Zwar hatten wir ca. 10 Gehminuten von
der Station entfernt eine Stelle, wo eine Handyverbindung zustande kam, doch
hat es für die Internetverbindung nicht gereicht.
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