Freitag, 4. März 2016


28. Februar 2016 

Messen, bohren, schrauben, einziehen und verdrahten – das waren wohl unsere Hauptbeschäftigungen in den letzten Tagen, wobei das Letztere natürlich Willi vorbehalten blieb. Eine neue Elektroinstallation in einem grossen Gebäudetrakt mit 60-jähriger Geschichte stellt manchmal eine Herausforderung dar. Sicher hätten die Mauern viel zu erzählen, vor allem auch von den Jahren der Kriegswirren, wer hier alles Zuflucht gesucht hat oder verfolgt worden war. Für uns stellten die Wände oft ein Problem, wenn wir wiederholt beim Bohren entweder auf eingemauerte Steine oder gegenteilig nur auf Sand stiessen, so dass alles einbröckelte. Doch schlussendlich leuchten nach dieser Woche überall statt der an Elektrodrähten befestigten Glühbirnen neue Leuchten und die Räume verfügen über genügend gut befestigte Steckdosen, anstelle der vereinzelten, ebenfalls an einem Kabel herabhängenden Dosen. (Mit afrikanischen Elektroinstallationen und –Verdrahtungen liesse sich ein Bildband füllen!!) Nächste Woche steht nun noch die Freileitung zum Knabeninternat an. Freilich warten auch das Schwesternhaus sowie das Mädcheninternat und der Sanitätsposten noch auf eine Überholung. Doch haben noch andere Arbeiten Vorrang. 

So hat nächste Woche die Wasserversorgung Priorität. Damit sind nicht in erster Linie die im Haus notwendigen sanitären Installationen gemeint, sondern die Suche nach der besten Lösung der Wasserzufuhr. Nicht dass es zurzeit in der Umgebung an Wasser fehlen würde, denn die Regenfälle liessen den Fluss unterhalb der Station Kola über die Ufer und sogar über die Brücke treten, so dass es zeitweise gar nicht mehr möglich war, Wasser aus den reissenden Fluten zu schöpfen und die Patres das Wasser weiter entfernt in der entgegen gesetzten Richtung für sich, die Schwestern und die ca. 140 Internatsschüler holen mussten (das Trinkwasser stammt nochmals aus einer anderen, ebenfalls etwas entfernten Quelle).

Infolge der Überschwemmungen waren auch die Bewohner der gegenüberliegenden Seite des Flusses für 10 Tage abgeschnitten. Ebenso entschieden sich die Besucher von der ca. 40 km südöstlich im Tal gelegen Missionsstation Kalukuembe gestern Abend wegen der Niederschläge über Nacht hier zu bleiben, da sie befürchteten, in der Dunkelheit im Morast stecken zu bleiben, was infolge fehlendem Handy-Netz auf dieser Strecke mit unangenehmen Folgen verbunden wäre.  

Ansonsten scheint auch hier die Bevölkerung noch unter einfachsten Bedingungen zu leben, vor allem auch was die Ernährung betrifft, die einseitig aus Kohlenhydraten, sprich täglichem Maisbrei, zur Abwechslung ausnahmsweise Reis besteht, ergänzt meist nur durch gekochte Trockenbohnen, die wenigstens noch etwas Proteine enthalten. Zu kaufen gibt es hier praktisch gar nichts.  

Doch obwohl auch die hygienischen Verhältnisse oft zu wünschen übrig lassen, muss man staunen, wie sauber gekleidet viele sonntags aus ihren Hütten zum Gottesdienst erscheinen. Heute erlebten wir während dieser Feier noch eine besondere Zeremonie, nämlich ein Ritual zum Abschluss der Katechumenatszeit. Über 50 Katechumenen jeglichen Alters feierten den Abschluss ihrer 3-jährigen Ausbildungs- und Probezeit, um in die christliche Gemeinschaft aufgenommen zu werden. In Europa eher unvorstellbar! 

4. März:

Wie Ihr sicher bereits bemerkt habt, ist es mir nicht gelungen, den blog ins Netz zu stellen. Zwar hatten wir ca. 10 Gehminuten von der Station entfernt eine Stelle, wo eine Handyverbindung zustande kam, doch hat es für die Internetverbindung nicht gereicht.

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