Sonntag, 15. Januar 2017


15. Januar 2017 

Vergangene Woche stand ganz im Zeichen der Vollversammlung der La Salette-Patres. Von überall her kamen sie aus den verschiedensten Regionen angereist, die am weitesten entfernten waren 3 Tage unterwegs (da die kürzere Variante nicht passierbar ist, um unter dem Vorsitz eines Delegierten des Generaloberen aus Rom wichtige Dinge zu besprechen. Solche Anlässe sind natürlich auch geprägt von fröhlichem Wiedersehen. So durften auch wir einige Freunde begrüssen. Dass der rege Betrieb auch Einiges an Mehrarbeit mit sich bringt, liegt auf der Hand. So auch viele im Nähatelier vorbei in der Hoffnung, doch auf die Schnelle noch etwas ausgebessert zu bekommen oder ein „Afrika-Hemd“ in Auftrag zu geben, was für mich zu einigen Überstunden führte. Dafür mied ich die Küche, wo bereits zusätzliche freiwillige Helfer im Einsatz standen, dies vor allem auch für den gestrigen Tag, an welchem als feierlicher Abschluss der Woche 12 Novizen neu in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Zu diesem Anlass kamen natürlich auch die Familienangehörigen der 12 Neumitglieder angereist sowie weitere Gäste. Dass für eine solchen Event (~ 300 Leute) die Küche nicht mehr ausreicht, ist nicht erstaunlich; dementsprechend wurde Vieles ins Freie verlegt, von Rüsten bis zum Kochen. Für unser Empfinden mutet dies alles etwas chaotisch an – wie ich schon bei früheren Festen beschrieben habe. Da halte ich mich mit meiner europäischen Denkweise lieber ein wenig auf Distanz. Erstaunlich ist aber doch jedes Mal, wie schlussendlich alle vor einem gefüllten Teller sitzen sei es als Ehrengäste im Speisesaal oder auf einem der vielen Stühle im Freien. Heute ist erst wieder mal Aufräumen angesagt, denn auch mein Nähatelier diente wie viele andere Räume nachts als Massenlager. Zwar gibt es in der neueren Zeit auch Leute, die mit Zelten angereist kommen. Im Allgemeinen staut ein Europäer jedoch wo und wie einfach ein Afrikaner schlafen kann, dies ist auch mit einer dünnen Matte oder einem Tuch auf einem harten Boden möglich. Wir waren allerdings auch froh, dass es während den Festivitäten nur wenige leichte Tropfen geregnet hat, wurde doch auch der mehrstündige Gottesdienst im Freien gehalten. Doch warten die Menschen, vor allem diejenigen, die Felder bewirtschaften sehnlichst darauf, dass der Regen wieder einsetzt, damit ihre Ernte nicht gefährdet ist. 

Im Übrigen haben wir zurzeit ein Ferienkind. Bipita wohnt im Internat auf der Missionsstation Kola und hat keine eigene Familie. Als 1 ½ jähriges Mädchen wurde sie von einer mit uns befreundeten spanischen Ordensschwester aufgenommen und ist auf der entsprechenden Missionsstation aufgewachsen. Als die Schwester vor knapp 3 Jahren nach Mosambique versetzt wurde, kam die inzwischen 16-jährige ins Internat der Missionsstation Kola, welches von Schwestern derselben Kongregation betreut wird. Da die grossen Schulferien (Klassenwechsel) noch bis Anfang Februar dauern, geniesst sie nun ein paar Tage bei uns, bevor sie ins 11. Schuljahr kommt. Später will sie Krankenschwester oder Ärztin werden. 

Heute Nachmittag haben wir mit Bipita, Schwester Madalena und Fernando, der mich in letzter Zeit öfters besucht, einen kleinen Ausflug ins naheliegende Gebirge gemacht. Auf über 2000 m finden sich fantastische Steinformationen und gegen Westen fällt das Gebirge auf 1000 m steil in die Tiefe. Jedes Mal aufs Neue eine faszinierende Landschaft.
 
grosser Abwasch

Gemüse rüsten

Abwasch


die ganze Nacht wird vorbereitet

Massenlager

Tanz im Gottesdienst
Steinformationen

Aussicht von Tundavala 


Bipita

Sr. Madalena, Fernando, Willi und Bipita
 
 
 
 

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