Sonntag, 8. Januar 2017


8. Januar 2017 

Wieder in Angola wurden wir - im Speziellen natürlich in Mapunda - aufs herzlichste begrüsst. Es ist überwältigend, wie die Menschen hier ihre Freude zum Ausdruck bringen können. Solche Momente lassen alle Mühen in den Hintergrund treten, wie beispielsweise die Warterei auf den Flughäfen oder mehr noch die für uns unverständliche oder gar sinnlos erscheinende aufgeblasene Bürokratie, welcher Tarcisio bereits den Spitznamen Burrokratie (portug. Burro = Esel) gegeben hat. So war es nicht möglich, unsere Pässe für die Visumsverlängerung nach unserer Ankunft in Luanda abzugeben, um gleich eine Bestätigung zu erhalten, dass dieselben zwecks Visumseintrag auf der Fremdenpolizei liegen, was uns eine Weiterreise mit dem betreffenden Dokument ermöglicht hätte. Allein dieser Prozess würde einige Tage in Anspruch nehmen, sodass wir uns entschlossen, gleich weiterzureisen, um am folgenden Tag die Pässe mit einer Vertrauensperson, die gerade in die Hauptstadt reisen musste, dorthin zu bringen, was jedoch bedingte, dass wir am genannten Tag 2 Stunden vor Abflug des Fluges nach Luanda uns mit Tarcisio auf dem Flugplatz von Lubango einfanden, um zu sehen und zu hoffen, dass eine bekannte Person nach Luanda einchecken würde. Nach einer Stunde war uns das Glück hold und wir konnten unsere Pässe in sichere Hände geben. Jetzt wird wohl wieder einmal Warten angesagt sein. 



 
Anderweitig hat sich in unserer kurzen Abwesenheit kaum etwas verändert, ausser dass sich die Landschaft nun in einem herrlichen Grün präsentiert und sich oft fantastische Wolkenformationen am Himmel bilden. Die überaus starken und häufigen Regenfälle im Dezember haben der Natur einen unübersehbaren Wachstumsschub verliehen. Das zeigt sich auch am reichhaltigen Früchteteller auf unserem Esstisch. Vor allem Mangos gehören als Nachspeise fast zu jeder Mahlzeit. Freilich haben die starken Regenfälle auch ihre negativen Seiten; so haben die Strassen stark gelitten. Auf den Naturstrassen ist ein Durchkommen oft schon sehr schwierig und selbst Asphaltstrassen weisen tiefe Löcher auf, da der Untergrund oft mangelhaft ausgeführt wurde.

Diese Woche hat der Regen, ausser einem kleinen Spitzer gestern, zwar ausgesetzt. Eine kleine Zwischen-Trockenzeit entspricht allerdings der Norm; sie darf jedoch nicht zu lange anhalten, um die Ernte nicht zu gefährden, was in den Sommermonaten (Trockenzeit) Hunger für viele Menschen zur Folge hätte.  








 
Wie Ihr seht, sind wir bereits wieder ganz angekommen und Willi hat auch bereits wieder erste Reparaturarbeiten realisiert, wie Instandsetzung einer geborstenen Wasserleitung oder fehlende Stromversorgung wegen defekter Leitungen resp. Steckdosen. Im Allgemeinen macht sich das Alter der Gebäude auch hier in Mapunda bemerkbar, auch wenn die meisten davon erst 20 Jahre zählen. Doch die Tatsache, dass sie während des Krieges und teilweise auch mit mangelndem Fachwissen (Elektrizität) erstellt wurden zeigt sich in verschiedenen Bereichen. 

Noch ein kleiner Nachtrag zu Fernando, unserem „Verbrennungskind“. Er war überglücklich, mich wieder zu sehen, auch wenn ich ihm seinen grössten Wunsch für ein Velo nicht erfüllen konnte. Leider hat sich seine Narbe am Hals in der Zwischenzeit wieder etwas verdickt; er neigt anscheinend extrem zur Keloidbildung. Wir haben nun wieder mit salben und ölen plus Massage und Physiotherapie begonnen und hoffen so, eine Nachfolge-Operation zu vermeiden.

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