Sonntag, 13. November 2016


13. November 2016

 

Allmählich können wir uns das Etikett „Wandervögel“ umhängen, denn schon sind wir wieder In Aufbruchstimmung. Nächsten Freitag geht es wieder Richtung Schweiz. Unsere Grosskinder freuen sich natürlich, wenn wir schon etwas früher als geplant zurückkehren; Grund ist Willis Mutter, die nach dem 3. Unfall innert der letzten 2 Jahre nun endgültig ins Altersheim wechseln musste.

 

Wie immer vor unserer Rückkehr in die Schweiz warten noch so viele Dinge auf Fertigstellung oder Erledigung wie Wasseranschlüsse bei den Pastorinhas, nachdem die installierte Pumpe beim Bohrloch nun eine ansehnliche Menge Wasser fördert, sehr zur Freude der Schwestern und Mädchen, da in letzter Zeit das Wasser der Stadt oft fehlte oder ein letztes Montieren von Lichtschaltern im neuen Gebäude sowie eine Reparatur im Elektrobereich im Kloster der Clarissinnen, Abschliessen des Nähkurses etc. etc. Im Weiteren ist Willi daran, möglichst viele Einkäufe für die Renovierung/Umbau des alten Mädcheninternates (welches in einem erbärmlichen Zustand ist) zu tätigen. Auch wenn die Realisierung erst nach unserer Rückkehr nach Angola erfolgt, ist es bei den im Bausektor immer noch ständig steigenden Preisen ratsam, jetzt schon das nötige Material zu beschaffen. Dies beansprucht im Moment recht viel Zeit infolge der Importschwierigkeiten und daher fehlendem Angebot.

 

Auch wenn diese Woche der Unabhängigkeitstag mit grosse Pomp gefeiert wurde und die Bemühungen der Regierung und vorab des Präsidenten für ein florierendes und aufstrebendes Land gepriesen wurden, spricht die Realität doch vielerorts eine andere Sprache, allzu viele fragten sich, was es denn zu feiern gebe ohne Wasser und Strom. Aber auch das Bildungs- und Gesundheitssystem schreit oft zum Himmel. So beklagen in unserem Bekanntenkreis innert kurzer Zeit vier Familien den Tod einer Frau, die in der Maternité von Lubango gestorben sind infolge dort behandelter Probleme während der Schwangerschaft oder bei der Geburt resp. Sectio. Auch werden Infektionskrankheiten wie Malaria in der Regenzeit infolge der mit Abfall verseuchten Wassertümpel zunehmen.

 

Auch wenn wir sehr mit unserer Arbeit hier und vor allem auch mit vielen Menschen vor Ort verbunden sind, freuen wir uns doch auf ein paar Urlaubswochen in der Schweiz, auch wenn das Klima dort uns vielleicht nicht so freundlich empfängt, doch gehört dies wahrscheinlich einfach zur Adventszeit und von der Nässe und Kälte draussen in die warme Stube zurückzukehren hat auch seinen Reiz. Und wer weiss, vielleicht dürfen wir bis zu unserer Rückkehr im Januar (die Visumspflicht erfordert eine Rückkehr anfangs Januar) sogar eine weisse Winterlandschaft geniessen. Mitte Januar werden wir uns wieder von hier melden.

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