Montag, 17. April 2017


17. April 2017 

Heute Morgen haben wir gleich nach dem Frühstück den Rückweg wieder unter die Räder genommen. Die schwarzen Wolken am Himmel liessen nichts Gutes ahnen und haben uns etwas zur Eile getrieben, denn die letzten Regenfälle vor der in Bälde beginnenden Trockenzeit können manchmal auch sintflutartig ausfallen, wobei sich die Naturstrassen innert Kürze in Bachbette verwandeln oder wie bei einigen Passagen auf unserem Weg, auf welchen man bei starkem Regen das Auto kaum mehr durch den Schlamm manövrieren kann. Doch Willi hat den mit verschiedenen Passagieren, die von der Transportmöglichkeit profitieren wollten und den mit Gepäck aller Art bis in den letzten Winkel vollgestopften Landcruiser in 1 ½ Stunden glücklich zur Asphaltstrasse manövriert. Allerdings fordert auch das Fahren auf der Asphaltstrasse volle Konzentration, vor allem wegen der unvorhersehbaren oft tiefen Löcher im Strassenbelag, die bei rasanter Fahrt sehr harte Schläge mit entsprechenden Folgeschäden fürs Auto verursachen.  

Auf der Missionsstation Kola haben wir friedliche Ostern verbracht, den Samstag haben wir für Reparaturarbeiten genutzt. Der Ostersamstagabend sowie der Sonntag waren geprägt von den vielen Gläubigen, die von überall her die Ostergottesdienste besuchten. Was uns u.a. aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Menschen daselbst, fernab der Zivilisation weniger betroffen scheinen von den schon oft beschriebenen Problemen des Landes, wie beispielsweise der Energieknappheit; d.h. wahrscheinlich realisieren sie dies weniger, da sie nichts anderes kennen als das Holzfeuer bei anbrechender Dunkelheit. Was für sie aber zum grossen Problem wird, ist eine infolge der Witterung ungenügende Maisernte, was Hunger bedeutet. Sonst gleichen sich ihre Tage, angefangen vom Wasser schleppen, Klopfen von Maismehl, der Zubereitung der eintönigen Mahlzeiten, dem Waschen an einer Wasserstelle oder am Fluss und je nach Jahreszeit dem Bestellen oder Ernten der Felder, alles in mühsamer Handarbeit. Einzige Unterbrechung sind die grösseren Feste im Jahreskreis, wofür die Menschen auch lange Fussmärsche in Kauf nehmen, um auf der Missionsstation oder den dazu gehörenden, im Land weit verstreuten Zentren diese Feste bei Gesang du Tanz zu feiern. 

Wie auch auf anderen Stationen stellen auch auf der Missionsstation Kola die beiden Internate (Knaben und Mädchen) die Verantwortlichen vor eine grosse Herausforderung. Einerseits möchten sie möglichst vielen Knaben und Mädchen den Besuch des Schulunterrichts ermöglichen, andererseits sind die dafür bestehenden Konditionen bedenklich, wenn nicht gar erschreckend. Erstmal gilt es die nötigen Nahrungsmittel für die wenn auch einfachen Mahlzeiten zu beschaffen; oft können die Eltern nur einen kleinen Beitrag dazu steuern. Dann sollten auch alle Räume überholt werden und Betten in Ordnung gebracht werden (teilweise schlafen die Kinder auf Schaumgummimatten auf dem Boden - für Europäer einfach unvorstellbare Situationen) und letztendlich fehlt es auch an geschultem Betreuungspersonal, damit die Kinder auch ausserschulisch vom Aufenthalt profitieren könnten, indem ihnen andere Bildungsmöglichkeiten angeboten werden. Doch für all dies fehlen meistens die nötigen Finanzen. So ist auch unsere Arbeit weiterhin nur möglich mit Eurer Unterstützung. 

Am nächsten Donnerstag fliegen wir nun nach Luanda und in der Nacht auf den Samstag weiter nach Europa. Wir hoffen, in der Zeit bis zur unserer Rückkehr im August nach Angola einen Container mit nötigen Materialien nach Angola zu schicken. Wir werden Euch dahingehend noch orientieren und danken Euch im Voraus schon für jegliche Hilfe. Die blogs werde ich für die Zeit der Ferien in der Schweiz einstellen, sicher aber über e-mail, Telefon und persönliche Begegnungen mit Euch verbunden bleiben.

Mit lieben Grüssen aus dem im Moment regnerischen Mapunda

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