Sonntag, 15. Oktober 2017
Das wohl wichtigste Ereignis dieser Woche war die ersehnte
Ankunft unseres Containers gestern am späten Nachmittag. Da der Chauffeur aus
Luanda noch nie in Lubango war und die Wegweiser in unserer grossen Stadt sehr
dürftig sind, ist Tarcisio ihm ans andere Stadtende entgegengefahren. Auch
wussten wir erst am Freitag, dass der Container nun wirklich die letzte (manchmal
hatten wir den Eindruck, extra noch zusätzlich aufgestellte) Hürde der
Zollbehörde geschafft hatte, was ein äusserst Nerven aufreibendes Procedere
war, welches auch zur Folge hatte, dass der grosse zur Entladung nötige Kran
noch nicht vor Ort war. Doch wurde er für heute früh versprochen. Dies war
durch die Hilfe von P. Ginga möglich, unserem benachbarten Kapuziner-Oberen,
der auch sonst überall zugreift, wo Not am Mann ist, ein immer aufgestellter,
äusserst praktisch veranlagter Mann. Was uns jetzt, vor dem ersten Blick in den
Container noch etwas beschäftigt, ist die Tatsache, dass dieser auf einer Seite
einige Beulen aufweist, wahrscheinlich „Narben“ vom Auf- oder vermutlich eher
vom Entladen der Fracht vom Schiff. Doch sind wir zuversichtlich, haben wir in der
Schweiz doch Stunden damit verbracht, die Ware gut zu verpacken und unser Dani
hat beim Beladen des Containers hervorragende Arbeit geleistet, welche ihm
einige Schweisstropfen gekostet hat. Nichts konnte mehr, auch nicht um
Zentimeter, verrückt werden!
Und tatsächlich ist auch der Kran heute Morgen eingetroffen.
Es war für uns wie im Film, wie auch die angehängten Fotos beweisen. In der
Schweiz ist das Entladen eines Containers vom Laster wohl ein alltägliches
Unterfangen, ob es aber auch hier problemlos funktionieren wird, erwarteten
wir schon mit etwas Spannung. Doch die beiden ebenfalls aufgestellten Jungs,
die mit der grossen Kranmaschine angefahren kamen, beherrschten ihr Handwerk
wirklich und so landete der Container ganz sanft an seinem vorbestimmten Ort. Bei
solchen Aktionen kommt jeweils der Wunsch auf, wenn es doch mehr solcher
aufgeweckter Menschen hier gäbe. Doch vielleicht ist dieser Gedanke fehl am
Platz. Denn allzu oft wird vor allem auch jungen Menschen die Möglichkeit zur
Weiterentwicklung ihrer Talent verbaut, sei es durch fehlende Bildungsmöglichkeit
oder bei offiziellen Stellen das Fehlen eines einflussreichen Vaters; das
Wichtigste wird aber wohl immer die Zugehörigkeit zur Regierungspartei sein.
Ohne einen solchen Ausweis kann jeder den Erhalt eines offiziellen Postens
vergessen. Durch einen einflussreichen Vater und zusätzlich zum Ausweis zur
richtigen Parteizugehörigkeit öffnet sich dir jede Tür. Ob du etwas von der
Materie verstehst, ist zweitrangig. So sind denn auch die meisten
Administrationsposten durch solche Beziehungen besetzt, während entsprechend
die Situation für die Bevölkerung sich stetig verschlimmert, vor allem auch
wegen der Korruption, die an solchen Posten extrem floriert. Und deswegen
liegen auch so viele Talente brach und das Land bleibt auf demselben Stand.
Doch jetzt sind wir gespannt, was uns im Container erwartet. Wir werden dann
berichten.
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Juhu, der Container kommt! |
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hoffentlich hat die Ware im Innern nicht zu stark gelitten! |
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vorerst musste noch unser Armee-Werkzeuganhänger verschoben werden, was zum Problem wurde,
da unser Chauffeur den Lastwagen mit kaputten Bremsen zurückgebracht hatte.
Die beiden Gefährte wurden am Ende des Krieges vom Roten Kreuz gekauft |
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doch P. Ginga hat es geschafft! |
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der Kranwagen kommt |
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in diese Lücke soll der Container
daneben Container aus früheren Hilfslieferungen |
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fachgerechtes Vorbereiten |
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der Junge verstand sein Handwerk |
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Akrobatik |
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am richtigen Ort abgesetzt zur Befestigung der Transportseile |
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da wirken andere Kräfte |
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problemlos an die vorgesehene Stelle |
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und genau abgesetzt |
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Willi mit dem Chauffeur des Lasters |
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und mit beiden Verantwortlichen des Krans, recht der Kranführer |
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