26.. November 2017
Heute fahren wir wieder einmal in ein Dorf in der Höhe
südwestlich von uns. Viele Menschen dort kennen wirklich nur das einfachste
Leben. Dazu zählen vor allem alte Frauen, die auf sich selbst gestellt sind,
die Männer sind bereits gestorben oder schon lange auf der Suche nach Arbeit
weggegangen und oft auch nicht mehr zurückgekehrt. Mit dem Auto erreicht man
das Dorf nur über einen grossen Umweg, der direkte steile Aufstieg lässt sich
nur zu Fuss machen.
Doch bietet nicht nur der direkte Aufstieg, sondern vor
allem auch der Umweg über die Hochebene, den wir nun heute Morgen gefahren sind
viel Sehenswertes u.a. auch imposante Gesteinsschichten. Und die durch die
ersten Regenfälle bereits wieder grüne Landschaft lädt wirklich zum Verweilen
ein. Allerdings waren die letzten Kilometer nur mehr schlecht als recht
befahrbar und dürften Ende der Regenzeit wohl nicht mehr so leicht passierbar
sein. Die Frage drängt sich auch auf, wovon die Menschen in dieser kargen
Gegend überhaupt leben, denn Mais gedeiht hier oben nicht mehr. Einzig etwas Grünzeug
können sie dem teils auch steinigen Boden abringen.
Hier oben, wo sich ein Blick auf die entfernte Stadt auftut
wohnten wir einer eindrücklichen Feier bei. Da der Priester nicht allzu oft im
Jahr hierher findet, fanden gleichzeitig mehrere Zeremonien statt u. a. auch
Taufen. Und wie üblich wurde das Ganze untermalt mit viel Gesang und Tanz. Für
mich ist hier immer die Begegnung mit den alten Frauen so herzlich. Ich weiss
selbst nicht, weshalb sie mich so ins Herz geschlossen haben, ihre Freude ist
jedoch bei jeder Begegnung riesig. Heute habe ich sie auch ein wenig über ihr
Leben ausgefragt. Sie bestätigten mir die Annahme, dass ihr Leben hier oben
sehr hart sei; sie hätten hier wirklich kaum das Nötigste. Freilich während des
Krieges sei es noch schlimmer gewesen; zudem hätte sie fast alle einen oder
mehrere Söhne im Krieg verloren. Heute sind sie alle zudem Witfrauen und manche
durch das Fehlen der Kinder, die entweder im Krieg umgekommen sind oder in der
Ferne ihr Brot verdienen auf sich allein gestellt, weshalb sie sicher auch
solche Zusammenkünfte sehr geniessen. Ihre Herzlichkeit ist immer ansteckend.
Kommende Woche werde ich nochmals mit den Schwestern im
Clarissenkloster arbeiten, die endlich die Stickmaschine, die wir im Container
für sie mitgebracht haben, in Betrieb nehmen konnten. Durch Handstickarbeiten
verdienen sie ihr Brot und somit ist die Stickmaschine eine wertvolle
Ergänzung. Wir hoffen allerdings auch, dass Willi vielleicht doch noch ihre
alte, allerdings noch sehr einfache Maschine erneut zum Funktionieren bringt,
doch fehlte dafür einfach noch die Zeit.
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Herzliche Begrüssung |
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Tuafen |
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von Kindern |
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und Erwachsenen |
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hübsch zurecht gemacht |
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Dirigentin |
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Frauen bringen Gaben |
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Opfergaben - das Huhn gackerte ganz aufgeregt, weshalb es gleich weggetragen wurde |
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Blick von Tchiongelo auf Lubango |
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Gegend von Tchiongelo |
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so wohnt sich's hier |
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Steinformationen in dieser Gegend |
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