14. Januar 2018
Wenn ich auf die vergangene Woche zurückblicke, könnte ich
nicht ein weltbewegendes Ereignis herausgreifen. Aber es ist doch so, dass sich
das Leben aus verschieden farbigen Mosaiksteinchen zusammensetzt. Und so möchte
ich einfach ein paar Mosaiksteinchen herauspicken.
So fuhr ich anfangs der Woche mit Tina, einer unserer
Mitarbeiterinnen im Zentrum, zum lokalen Fischmarkt. Daselbst wäre es nicht
ratsam, als Weisse allein hinzugehen, da auf diesem Markt völlig chaotische
Zustände herrschen, während Taschendiebe sich dies zunutze machen. Als wir unser
grosses Plastikbecken gefüllt mit frischen Fischen ins Auto hieven wollten,
bemerkte Tina, wie einer in meine Hosentasche greifen wollte (wo er allerdings
nichts gefunden hätte) und schlug ihm auf den Arm. Diese kurze Unachtsamkeit
nützten andere, um rasch drei Fische aus dem Becken zu klauen und null Komma
plötzlich in der Menge zu verschwinden. Wir quittierten unsere Fahrlässigkeit
mit einem erstaunten Lachen, denn ich fand. Nanu sollen ihnen diese Fische doch
wohl tun, während Tina dann aber zu bedenken gab, dass die Möglichkeit ebenso
gross sei, dass die Fische gleich in Alkohol umgesetzt würden. Ja, das Bild der
vielen herumlungernden Jugendlichen und auch der Männer, die sich irgendwo als
Taglöhner verdingen möchten, gibt schon zu denken.
Im Gegensatz dazu leuchtet ein anderes Mosaiksteinchen. So
kam der Sohn eines uns bekannten Lehrers und Mitarbeiters der Kirche letzte
Woche täglich in unser Nähatelier (nachdem er schon früher einen Nähkurs
besucht hat) mit dem Ziel, selbständig afrikanische Hemden inkl. Zuschnitt zu
nähen, und erreichte dieses Ziel mit Bravour. Da er zuhause bereits eine Nähmaschine
besitzt, kann ich mir vorstellen, dass er durch Näharbeiten wenigstens einen
Teil seines Studiums finanzieren kann.
Diese Woche stand auch wieder unter dem Zeichen der
Vollversammlung der Patres von la Salette, was viel Bewegung in unser Zentrum
brachte und auch viele in der Zwischenzeit bereits vertraute Begegnungen. Von
den über 80 la Salette-Patres, die von verschiedenen Landesteilen angereist
kamen (der weit entfernteste benötigte dafür 3 Tage) waren ca. 2/3 anwesend.
Zum Schluss der Woche wurden 7 Novizen feierlich n die Kongregation
aufgenommen. Eindrücklich war dabei, dass bei der Gabenbereitung, wo bei
solchen Anlässen Nahrungsmittel und täglich Gebrauchsartikel tanzend zum Altar
gebracht werde, auch die Novizen, begleitet von ihren Eltern, hingeführt wurden.
Nach den Feierlichkeiten hiess es für die meisten in ihre Gemeinden
zurückzukehren. P. Jorge von der Kola freute sich, dass er den Rollstuhl, den
wir aus der Schweiz von der Kinder-Rehaklinik Affoltern a. Albis geschenkt
bekommen haben für das Querschnitt gelähmte Mädchen gleich mitnehmen konnte.
Wir hoffen sie dann mal anzutreffen, wenn wir bei Gelegenheit wieder einmal zu dieser
Station fahren.
Diese Woche konnten wir dank Eurer Hilfe auch ein weiteres
schwerkrankes Kind unterstütze, welches auf der Intensivstation den
Zentralspitals lieget. Der Vater brauchte dringend Geld für Infusionen und
Medikamente.
Leider erhielten wir auch die traurige Nachricht dass
unsere liebe Freundin Barbara, welche in den 70iger Jahren mit uns in
Quinjenje/Angola gearbeitet hat und welche wir kurz vor Weihnachten nochmals
besucht haben an ihrem Krebsleiden verstorben ist; für sie wahrscheinlich eine
Erlösung während für uns die Vorstellung, dass sie nicht mehr unter uns noch schwierig ist.
So setzt sich unser Alltag eben aus den verschieden farbigsten Mosaiksteinchen zusammen .
Maismühle
|
Maismehl zu Trocknen ausgelegt |
Kinder lieben unsere Spielsachen sogar Grössere spielen gern damit |
auch schwarzer Peter ist lustig |
ob bei dem Wasser die Wäsche noch sauber wird? |
auf dem Fischmarkt |
kritischer Blick, ob der Fisch ganz frisch ist |
Gedränge auf dem Fischmarkt |
daneben gäbe es auch noch Fleisch zu kaufen - en Guete! |
Früchte- und Gemüsemarkt |
und was leider oft neben den Märkten anzutreffen ist |
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