28. Januar 2018
Heute scheint schon morgens wieder mal die Sonne, sonst hat
sie sich vergangene Woche nur gezeigt, wenn sie wieder aufgeheizt hat für das
nächste Gewitter oder den nächsten kräftigen Regenschauer. Dementsprechend sind
auch die meisten Strassen in einem miserablen Zustand und die Pfützen, die
nicht mehr versickern, vermischt mit Abfall, eine willkommene Brutstätte für
Moskitos. So hatten wir (eine Ordensschwester und ich) einige Mühe zum Haus der
Grosseltern von Filipe zu gelangen, um ihn für die Gipsentfernung ins
Missionsspital von Cristo Rei zu bringen. Ich war nicht unglücklich, dass ich
in ihrem Auto sass; sie hat die Fahrt wirklich mit Bravour gemeistert und vor
allem kannte sie den Weg – ich hätte nie dahin gefunden. Zur Erinnerung: Filipe
musste wegen unbehandelter Hüftdysplasie ein Hüftgelenk versteift werden,
weshalb er seit 3 Monaten zusätzlich einen Gips trug. Da er weit abgelegen im
Busch wohnt, weilte er während dieser Zeit bei seinen Grosseltern in einer
Siedlung in der Peripherie der Stadt (Lehmziegel-Haus mit zwei Räumen!). Leider
oder wie es sich im Nachhinein erwies zum – Glück musste Filipe nach der
Gipsentfernung bis zum Nachmittag warten bis zur Kontrolle beim Arzt, weshalb
er auch etwas zu Mittag gegessen hatte, sonst wäre das Metall noch gleichentags
entfernt worden, was aber eben eine Kursnarkose verlangte. Als wir ihn zwei
Tage später wieder abholten, war sein Fussgelenk auf der nicht operierten Seite
stark geschwollen und überwärmt. Die Abklärungen ergaben eine Osteomyelitis,
was eine erneute Hospitalisation erforderte zur notfallmässigen intravenösen
Gabe von Antibiotika. Wäre er zwei Tage früher nach Hause zurückgekehrt, hätte
diese Situation schlimm enden können.
Bei dieser Gelegenheit äusserte sich auch der kanadische
Chefarzt ziemlich negativ über die Regierung, duften doch letzte Woche alle 220
Abgeordneten der Regierung einen Lexus entgegen nehmen, während für die
Bevölkerung nichts abfällt. Dies sei eine absolut traurige Situation, meinte
der Arzt, denn auch dieses Kind, wie viele andere, die er in einer Tätigkeit
immer wieder antrifft, seien fehl-, wenn nicht auch unterernährt und haben
deswegen auch kaum Abwehrstoffe, während die Reichen mit dem Geld nicht mehr
umzugehen wissen. So kursiert den auch ein Slogan: os ricos vivem em luxo, us
povres em lixo – die Reichen leben im Luxus, die Armen im Abfall. Der Lexus ist
tatsächlich ein Luxusauto, für welches die Regierung 67 Mio. Euro bewilligt
hat, was den Chefarzt zur Bemerkung an seinen Mitarbeiter veranlasste: Wenn du
dann mal Chef bist, kaufst du dir einen einfachen Suzuki! Ich weiss nicht, ob
der neue Präsident durch die Abgabe dieser Autos die Gemüter im Parlament etwas
beruhigen wollte, da er doch bereits auch andere Saiten aufgezogen hat. Dass er
auch neue Wege beschreiten will, hat seine Anwesenheit in Davos gezeigt. Ob ihm
dies gelingt, steht auf einem anderen Blatt, denn der Korruptionssumpf ist sehr
tief und überall verbreitet. Durch die Teilnahme des Präsidenten in Davos kamen
wir auch in unseren Nachrichten zu schönen Schneebildern aus diesem Gebiet.
Willi hat noch einen interessanten Artikel über die Situation der Kinder in Angola gefunden, welchen wir euch nicht vorenthalten möchten: Kinderrechte Angola
Erweiterung der Seminarküche |
dto. |
zurzeit sind wir gesegnet mit Mangas.
Unsere hier sind allerdings noch nicht ganz reif
Filipe vor der Entfernung des Gips |
zwei Hübsche |
Kinder stets fröhlich |
und bereits für Schabernak |
er sucht nach was Brauchbarem
und immer überall dieser Müll! |
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