25. Februar 2018
Gerade rechtzeitig zum Mittagessen sind wir von einer
kleinen Exkursion zurückgekehrt. Den Alltag hinter sich lassen und
zwischendurch einmal die schöne Landschaft geniessen, die Angola auch bieten
kann ist Erholung für Leib und Seele. So möchte ich mit Euch den kleinen
Ausflug revue passieren lassen. Nachdem wir die Stadt in südlicher Richtung
verlassen hatten, konnten wir mit einer einzigen kleinen Umfahrung wegen einer
schon seit geraumer Zeit fehlender Brücke noch einige Kilometer ruhiger Fahrt
auf Asphaltstrasse geniessen. Die darauf folgende Fahrt mutete schon einiges
holpriger an, doch die kleinen Wasserfälle inmitten üppigem Grün, die wir als
erstes Ziel anpeilten, liessen die Holperfahrt gleich vergessen. Ich fühlte
mich in dieser grünen Natur fast ein wenig in die Schweiz versetzt und wir
genossen den kleinen Aufstieg in dieser Landschaft. Am Fusse des Wasserfalles
hat ein Nachkomme einer portugiesischen Farmersfamilie ein wirklich in die
Landschaft passendes Restaurant erbaut, welches allerdings nur für events in
Betrieb ist. Zur Zeit der portugiesischen Kolonialherrschaft betrieben
Portugiesen in dieser Gegend verschiedene Farmen und Verkaufsläden, wie mehrere
zerfallene Häuser der Strasse entlang bezeugten.
Nach einer kleinen Rast fuhren wir weiter durch die bald
Ende der Regenzeit in üppigem Grün sich präsentierende Landschaft und waren
nicht schlecht erstaunt als sich am Ende der Strasse eine Allee auftat mit
Blick auf eine grosse, von zwei Türmen flankierte Kirche , wie sie wohl
irgendwo in Portugal oder Spanien oder auch Italien stehen könnte – und dies
mitten im Busch! Tatsächlich haben hier die Spiritaner Ende des 18.
Jahrhunderts ein mächtiges Kloster errichtet mit allen auch dazu gehörenden
Werkstätten sowie auch Internatsschule. Heute sind die riesigen, zum Teil aber auch
renovationsbedürftigen Gebäude wieder belebt von über 150 Schülern und
Studenten der Diözese. Die Werkstätten funktionieren zwar nicht mehr und sind
leider etwas dem Zerfall überlassen; doch ist die Kirche mit staatlicher Hilfe
renoviert worden, da sie als nationales Monument gilt. Beim Blick in die hohe
Kuppel kann man nur staunen, wie portugiesische Architekten, von denen es
wahrscheinlich unter den Ordensbrüdern einige gegeben hat, dieses Meisterwerk
ohne technische Hilfsmittel zustande gebracht haben. Ganz eindrücklich ist jedoch
der etwas abseits gelegene Friedhof, in welchem die Kongregationsmitglieder
über die vergangenen Jahrzehnte resp. Jahrhunderte begraben wurden. Beim Lesen
der Inschriften fällt auf, dass viele junge Priester hier begraben sind. Im 18.
Und auch 19. Jhr. musste ein Einsatz in Afrika wegen noch nicht vorhandener
Medikamente und fehlender ärztlicher Betreuung oft mit dem Leben bezahlt werden,
was sicher bedingte, dass der Entschluss, sein Leben hier in den Dienst zu
stellen wohl noch reiflicher überlegt werden musste als heute, wo sich die
Bedingungen doch verbessert haben, wenn auch noch nicht ganz nach europäischen
Verhältnissen. Alles in allem ein recht abwechslungsreicher und interessanter
Ausflug.



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durch die portug. Kolonialherren erbauter Wasserkanal |
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in der Regenzeit grün sich präsentierende Landschaft |
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portug. Farmerhaus aus der Kolonialzeit |
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ein nie vollendetes Werk - Brücke, Strasse im Vordergrund
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Umfahrung - fehlende Brücke, wo die Erdwalle unterbrochen sind |
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die erwähnte Kirche |
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Kloster mitten im Busch
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Kuppel in der Kirche |
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Friedhof Kongregationsmitglieder |
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Inschrift eines Grabsteines (26 Jahre!) |
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