Sonntag, 14. September 2019
Gerne hoffe ich, dass Ihr meinem blog nicht untreu werdet,
weil der letzte Sonntag gefehlt hat. Aber leider war es ohne Internetzugang
nicht möglich. Hätte mich am Samstag melden müssen, denn am vergangenen Sonntag
machten wir uns auf den Weg zur Mission Kola im bergigen Hochland. Ziel:
Ersetzen der Wasserleitung von der nahe beim Fluss gelegenen Bohrstation hinauf
zur ca. 800 m entfernten höher gelegenen Missionsstation. Vor ungefähr 3 Jahren
als diese Wasserbohrung durchgeführt und die Solar betriebene Pumpe installiert
wurde, hat die Bohrfirma diese teilweise an die bald 60-jährige Leitung
angeschlossen, welche nun an verschiedenen Stellen nicht mehr dicht war. Leider
wurde durch ein Buschfeuer auch ein Teil der neueren PVC-Leitung in
Mitleidenschaft gezogen, da die verantwortliche Firma die Rohre nur ganz oberflächlich
in die Erde gelegt hatte. Ergebnis: Missionsstation ohne Wasser! So blieb nur
der mühsame Gang zum Fluss oder einer weiter entfernten Quelle, aus welcher
Ende Trockenzeit noch ein wenig Wasser floss.
Aufgrund der schlechten Strassenverhältnisse zur
Missionsstation – für die letzten 40 km benötigt man fast 2 Stunden – und dem
zum Teil steil abfallenden Gelände, war das Ganze ein ziemlich abenteuerliches
Unterfangen. Doch P. Jorge hatte mit einer Equipe von Männern und sogar einigen
Frauen bereits eine schöne Schneisse gegraben und am Montagabend hatte es auch
der Laster mit den schweren PVC-Leitungsrollen bis auf den Berg geschafft. In
der Schweiz hätte wahrscheinlich der Helikopter diese Arbeit übernommen. Was
Manneskraft möglich macht, zeigten auch die beiden folgenden Tage, als die
Arbeiter die schweren 100 m-Rollen auf ihre Köpfe stemmten und zur richtigen
Stelle transportierten, um sie anschliessend in die vorbereitete Rille zu
verlegen. Alles Handarbeit – gar nicht vorstellbar für uns! Komplizierter gestaltete
sich, ein fehlendes Reduktionsventil zu beschaffen, was auch in der nächst
grösseren Ortschaft (nach 2 Stunden Autofahrt) nirgends zu erstehen war und
schlussendlich eine provisorische Lösung erforderte, was in Afrika ja gängig
ist. Doch Ende gut – alles gut: Wasser am Zielort; allerdings noch nicht mit
voller Intensität. Es gilt nun noch abzuklären, ob eventuell doch eine stärkere
Pumpe erforderlich ist oder ob es einfach an den, Ende der Trockenzeit verstaubten
Solarplaques liegt, die wir leider in die Höhe nicht abwaschen konnten und
somit auf den ersten Regen warten.
Doch sind wir am Donnerstag mit einem guten Gefühl wieder
nach Mapunda gefahren. Und wie so oft wird auch die Mitfahrgelegenheit in die
Stadt genutzt. So haben wir u.a. auch einen Jungen mit Augenproblemen
mitgenommen, den ich am Freitag gleich Dr. Collins vorstellen konnte. Zum Glück
benötigte der Junge keine Brille, denn diese sind auch hier sehr teuer und
unser Budget für medizinische Unterstützung ist fast aufgebraucht. Tatsache ist
halt, dass für die einfache Bevölkerung bei den stetig steigenden Lebenskosten
keine zusätzlichen Ausgaben drin liegen, also auch keine Medikamente, welche ja
in der Regel nur in Form von Rezepten abgegeben werden. Deshalb auch an dieser
Stelle wieder einmal ein ganz herzliches Danke für all Eure Unterstützung.
Teilansicht Missionsstation Kola |
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