Sonntag, 15. September 2019


Sonntag, 14. September 2019 

Gerne hoffe ich, dass Ihr meinem blog nicht untreu werdet, weil der letzte Sonntag gefehlt hat. Aber leider war es ohne Internetzugang nicht möglich. Hätte mich am Samstag melden müssen, denn am vergangenen Sonntag machten wir uns auf den Weg zur Mission Kola im bergigen Hochland. Ziel: Ersetzen der Wasserleitung von der nahe beim Fluss gelegenen Bohrstation hinauf zur ca. 800 m entfernten höher gelegenen Missionsstation. Vor ungefähr 3 Jahren als diese Wasserbohrung durchgeführt und die Solar betriebene Pumpe installiert wurde, hat die Bohrfirma diese teilweise an die bald 60-jährige Leitung angeschlossen, welche nun an verschiedenen Stellen nicht mehr dicht war. Leider wurde durch ein Buschfeuer auch ein Teil der neueren PVC-Leitung in Mitleidenschaft gezogen, da die verantwortliche Firma die Rohre nur ganz oberflächlich in die Erde gelegt hatte. Ergebnis: Missionsstation ohne Wasser! So blieb nur der mühsame Gang zum Fluss oder einer weiter entfernten Quelle, aus welcher Ende Trockenzeit noch ein wenig Wasser floss. 

Aufgrund der schlechten Strassenverhältnisse zur Missionsstation – für die letzten 40 km benötigt man fast 2 Stunden – und dem zum Teil steil abfallenden Gelände, war das Ganze ein ziemlich abenteuerliches Unterfangen. Doch P. Jorge hatte mit einer Equipe von Männern und sogar einigen Frauen bereits eine schöne Schneisse gegraben und am Montagabend hatte es auch der Laster mit den schweren PVC-Leitungsrollen bis auf den Berg geschafft. In der Schweiz hätte wahrscheinlich der Helikopter diese Arbeit übernommen. Was Manneskraft möglich macht, zeigten auch die beiden folgenden Tage, als die Arbeiter die schweren 100 m-Rollen auf ihre Köpfe stemmten und zur richtigen Stelle transportierten, um sie anschliessend in die vorbereitete Rille zu verlegen. Alles Handarbeit – gar nicht vorstellbar für uns! Komplizierter gestaltete sich, ein fehlendes Reduktionsventil zu beschaffen, was auch in der nächst grösseren Ortschaft (nach 2 Stunden Autofahrt) nirgends zu erstehen war und schlussendlich eine provisorische Lösung erforderte, was in Afrika ja gängig ist. Doch Ende gut – alles gut: Wasser am Zielort; allerdings noch nicht mit voller Intensität. Es gilt nun noch abzuklären, ob eventuell doch eine stärkere Pumpe erforderlich ist oder ob es einfach an den, Ende der Trockenzeit verstaubten Solarplaques liegt, die wir leider in die Höhe nicht abwaschen konnten und somit auf den ersten Regen warten. 

Doch sind wir am Donnerstag mit einem guten Gefühl wieder nach Mapunda gefahren. Und wie so oft wird auch die Mitfahrgelegenheit in die Stadt genutzt. So haben wir u.a. auch einen Jungen mit Augenproblemen mitgenommen, den ich am Freitag gleich Dr. Collins vorstellen konnte. Zum Glück benötigte der Junge keine Brille, denn diese sind auch hier sehr teuer und unser Budget für medizinische Unterstützung ist fast aufgebraucht. Tatsache ist halt, dass für die einfache Bevölkerung bei den stetig steigenden Lebenskosten keine zusätzlichen Ausgaben drin liegen, also auch keine Medikamente, welche ja in der Regel nur in Form von Rezepten abgegeben werden. Deshalb auch an dieser Stelle wieder einmal ein ganz herzliches Danke für all Eure Unterstützung.
 
 
Teilansicht Missionsstation Kola

Bohrloch und Pumpstation
Diskussionsrunde

Graben für Wasserleitung
 
Die grossen Schüler helfen beim Entladen



Kraftakt

Verlegen der Leitung
 
 


 
 

 

wenn dies zur einzigen Wasserquelle wird

überall trocken - Bild auf dem Weg

mit dem Schlitten zum Wasser holen
 

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