Sonntag, 16. Februar 2020


Sonntag, 16. Februar 2020 

Nach über 7-stündiger Fahrt sind wir am frühen Freitagnachmittag wieder gut und ohne Regen in Mapunda angekommen. Doch haben die vielen starken Niederschläge der letzten Zeit den Strassen stark zugesetzt, also auch den Asphaltstrassen, so dass auf gewissen Streckenabschnitten manchmal der Eindruck entstand, alle Autofahrer seien betrunken oder glauben sich auf einer Slalompiste, weil sie den tiefen Schlaglöchern auszuweichen versuchten. Es gab aber auch Stellen, wo die ganze Strassenbreite aufgerissen war und nur ein „Eintauchen“ in den Graben eine Weiterfahrt gestattete. Dass dies auch die Vehikel selbst recht strapaziert, zeigt die Tatsache, dass wir denn auf der Strecke auch mindestens 6 Camions und 2 Autobusse zählten, die mit irgendwelchen Defekten am Strassenrand standen. Auf Willis Frage, wieso denn nicht die Autobuss-Gesellschaften oder Lastwagen-Unternehmen bei der Regierung reklamierten, kam das Echo der Mitfahrenden im Chor: Die haben doch alle ihr Geld bereits im Strassenbau gemacht. Dies zeigt, wie viel Arbeit immer noch in der Korruptionsbekämpfung bleibt, auch wenn diesbezüglich schon einige Fortschritte zu verzeichnen sind. Denn tatsächlich floss das für einen soliden Strassenbau vorgesehene Geld eben in die Taschen der Unternehmer und es wurde lediglich ohne richtigen Untergrund Asphalt aufgetragen. Die stets überladenen schweren Camions tragen noch dazu bei, dass Risse zu Löchern verkommen, die vom Regen dann weiter ausgeschwemmt werden. Hinzu kommt noch, dass die sogenannten Strassenbau-Ingenieure ihre Diplome oft gekauft haben oder an die entsprechende Verwaltungsstelle gesetzt wurden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Regierungspartei, also gar nicht über eine entsprechende Ausbildung und das nötige Wissen verfügen. Auch wurden dann oft  die Arbeiten Kollegen zugeschanzt und der Gewinn der abgezweigten Gelder geteilt. 

Vergangene Woche wurde nun tatsächlich der Schulbetrieb allerorts wieder aufgenommen. Die öffentlichen Schulen spotten jedoch oft aller Beschreibung. So sei eine Schule im Landesinnern ungefähr eine Fahrstunde von Mapunda entfernt, welche zu einem Zentrum unserer Mission gehört, die einzige in der Region, die über Schülerpulte (die in unserer Schreinerei hergestellt wurden) verfüge. Immer wieder siehst du Kinder auf dem Schulweg, wenn auch bedeutend weniger als früher, mit kleinen Plastikstühlchen, welche sie zum Unterricht mitnehmen, damit sie nicht auf dem Boden sitzen müssen. Auch auf der Missionsstation Tchinjenje sind nur 2 von 6 Schulzimmern mit Pulten ausgerüstet. Das Mobiliar der anderen besteht lediglich aus einer Wandtafeln und Stühlen. Eigentlich hätte die Mission bereits die Bewilligung, eine Oberstufe anzubieten, eine entsprechende Infrastruktur vorausgesetzt. Da dafür jedoch die finanziellen Mittel fehlen, müssen die Kinder, welche auch nach der 6. Klasse den weiterführenden Unterricht besuchen wollen, täglich 10 und mehr Kilometer Fussmarsch auf sich nehmen, um den Unterricht in Dorf Tchinjenje zu besuchen. 

Am Montag in der Früh werden wir wieder nach Tchinjenje fahren. Der grössere Teil der Equipe ist auch über das vergangene Wochenende dort geblieben. Neu werden wir noch 2 weitere Malergehilfen mitnehmen, damit die Arbeiten noch etwas zügiger voranschreiten.
 
der gestrandete Camion
 
dto
 

überschwemmtes Maisfeld
 


Strassenabschnitt Dorf-Mission

dto.
 

der Fluss in 4-facher Breite


nachfolgend einige Bilder unserer Arbeiter

 
 
 
 
 
 
 
 
aus alt mach neu
langsam nimmt es Form an

 
 

 





 

 

 

 

 
 
 
 


 

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