13. Februar 2022
Ja, endlich kommen meine Grüsse wieder aus Mapunda, wo wir nach einem Aufenthalt im heissen Klima von Luanda am Mittwochnachmittag wieder im kühleren Lubango gelandet sind. Und anscheinend hatten wir im Gepäck aus den lang ersehnten Regen mitgebracht, welcher bereits in der Nacht auf den Donnerstag einsetzte. Auch die beiden folgenden Tage blieben wolkenverhangen und es regnete immer wieder mal, wodurch auch die Temperaturen merklich zurückgingen. Dass der Regen in der Gegend von Lubango dringend notwendig war, zeigte uns schon ein Blick aus dem Flugzeug. Das sonst nach Mitte der Regenzeit üppige Grün der Landschaft war durchsetzt mit vielen bräunlichen Flächen. Auch das Maisfeld neben unserem Zentrum zeigt viele angesengte bräunliche Pflanzen, hat es doch während unserer Abwesenheit lediglich zweimal geregnet. Allerdings scheint die Ernte noch nicht verloren wie letztes Jahr, wo alles verdorrte. Viele Menschen leiden auch heute noch darunter und können sich kaum das Nötigste zum Essen leisten. Positiv ist einzig, dass die Preise für die Grundnahrungsmittel nicht mehr weiter steigen dürften, im Gegenteil, zum Teil eher etwas gesunken sind, da ja dieses Jahr Wahlen anstehen. Dafür wird alles für eine entsprechende Propaganda eingesetzt. Bereits flimmern lauter positive Meldungen über die Bildschirme, was das Land alles erreicht habe dank einer volksverbundenen demokratischen Regierung (in der Tat allerdings eher Einparteien-Regierung). Einer kritischen Analyse würden die Berichte wohl nicht standhalten, da sie sehr einseitig Fortschritte demonstrieren und die tatsächlichen Gegebenheiten des alltäglichen Lebens vom Grossteil der Bevölkerung ausblenden. Offen ist bis dato auch, ob neutrale Wahlbeobachter von ausländischen Staaten und Organisationen zugelassen werden.
Wir haben hier die Arbeit gleich wieder aufgenommen. Während unserer Abwesenheit haben die Bauarbeiter am neuen Gebäude für WC-Anlagen bei unserer Wahlfahrtskirche die Wände hochgezogen und gestern wurde das Gebäude gedeckt. Es fehlen nun noch die sanitäre und elektrische Inneneinrichtung. Leider fällt Willis bester Mitarbeiter, welche doch schon über gute Kenntnisse im Elektro- und Sanitärbereich verfügt für die nächste Zeit krankheitshalber aus.
Ich meinerseits habe auch bereits zwei intensive Kursnachmittage mit den Schwestern hinter mir. Sie waren mit Begeisterung dabei, doch fehlt halt wirklich noch viel, sollten sie einmal die Nähstube übernehmen und auch Kurse anbieten. Aber eben, wenn man absolut bei Null beginnen muss, braucht es halt Einiges, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Ob wir schon kommende Woche nach Tchinjenje fahren, wird sich erst noch weisen. Erst fährt Willi an die Atlantikküste nach Benguela, um einen neuen grösseren Generator für Tchinjenje zu erstehen. P. Henrique aus Tchinjeneje wird da ebenfalls dazukommen. Das Weitere wird sich dann ergeben.
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