30.10.2022
Jetzt scheint die Regenzeit auch in Lubango angekommen zu sein, hat es doch Freitagnacht bis in den Samstagnachmittag fast ununterbrochen geregnet, wenn auch nicht in dieser Intensität wie in Tchinjenje, wo es jeweils gleichsam aus Kübeln goss, so dass wir eigentlich ganz gerne Tchinjenje wieder mal mit Mapunda getauscht haben. Wenn gleich der Regen hier auch bitter nötig ist, kann er in den Elendsvierteln dann schnell auch wieder zu Problemen führen, vor allem wenn sich das Wasser in Senkungen zu Tümpeln ansammelt, in welchen dann aller Unrat schwimmt. Eine herrliche Brutstätte für die Moskitos, die sich dann an der Bevölkerung laben, abgesehen davon, dass bei schweren Regenfällen auch ganze Hänge abzurutschen drohen.
Ein anderes Übel, vor allem auch in städtischen Gebieten ist, dass alles abgesichert werden muss. Was nicht niet- und nagelfest ist, verschwindet. Doch nicht nur dies. So hat uns vorhin der alte Kapuzinerpater, den wir im Auto mitgenommen haben erzählt, dass bei ihrem Konvent der Drahtzaun, der ihren grossen Gemüsegarten umgibt, an zwei Stellen aufgeschlitzt worden sei und sämtliche Kohlköpfe und Salate, die für die Klosterküche gepflanzt wurden (Klostergemeinschaft und 10 Novizen) abgeschnitten und entwendet worden seien. Die Diebe liessen es aber nicht dabei bewenden, sondern gruben gleich auch sämtliche Setzzwiebeln und -kartoffeln aus und hinterliessen ein Feld der Verwüstung. Schwester Juliana, die gerade von einem Besuch ihrer Verwandten auf dem Land zurückgekehrt war meinte, dass auf dem Land, sofern ein Dieb bei einer solchen Tat erwischt werde, derselbe grün und blau geschlagen werde, da die Polizei sowieso nichts unternehme. Den Kapuzinern bleibt wohl nur, das ganze Areal mit einer Mauer einzuzäunen, wie dies überall anzutreffen ist. Wenn wir unseren Arbeitern Bilder aus der Schweiz zeigen, wo die Häuser nicht hinter Mauern verschwinden, schütteln sie nur ungläubig die Köpfe, kaum nachvollziehbar, dass so etwas möglich ist.
Kommende Woche soll unser neuer Inox-Wassertank in Betrieb genommen werden, der sofern vorhanden, mit Wasser aus der städtischen Leitung gespiesen wird. Der Tank bei unserem Haus, in den Wasser aus dem Bohrloch gepumpt wird, bleibt weiterhin in Funktion, doch ist das Wasser manchmal etwas knapp für den grossen Betrieb. Zudem liegt dieser Tank etwas tiefer als die Gasthäuschen, weshalb der Wasserdruck für solarbetriebene Anlagen auf den Dächern derselben nicht ausreichen würde.
Eigentlich hätte unsere Kollegin Rebecca, die Gynäkologin, die auch 2 Jahre im Spital Cristo Rei gearbeitet hat, heute eintreffen sollen. Vorgesehen war, dass sie wie bereits verschiedene Male während 2 Wochen Fistelfrauen operiert. Leider war ihr PCR-Test für Convide positiv, weshalb sie ihren Aufenthalt hier auf nächstes Frühjahr verschieben musste. Schade, hoffen wir, dass diese Regelung endlich auch hier abgeschafft wird, sonst geht das Zittern nach den Weihnachtsferien in der Schweiz auch bei uns wieder los.
neuer Inox-Wassertank
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