Sonntag, 1. Oktober 2023

 Sonntag, 1. Oktober 2023

Noch scheint die Sonne heiss von einem zwischendurch aber bereits wolkenvergangenen Himmel. Alles ist staubtrocken und die Menschen erwarten sehnlichst das kühlende Nass vom Himmel. Wir allerdings schätzten es in der vergangenen Woche noch sehr, dass der Himmel seine Schleussen noch nicht geöffnet hatte, so konnten Willis Arbeiter den defekten Teil des Daches unseres alten Hauses im Trockenen ersetzten. Einerseits war dies dringend notwendig, weil sich unter dem Dach nebst Bienen auch andere Ungeziefer eingenistet hatten, welche auch durch feinste Ritzen an den Seitenleisten ins Schlafzimmer gelangten, was uns oft veranlasste, als Kammerjäger in Aktion zu treten. Andererseits hatte während der letzten Regenzeit die eindringende Nässe unserem Esszimmer arg zugesetzt. Da nebst dem Dachdecker auch die Maurer vor Ort waren, konnte parallel zur Dachsanierung auch die Erstellung der Garage für die Unterbringung des Camions und des Traktors sowie anderer Gerätschaften vorangetrieben werden, damit nicht durch sinnlose Vandalen Aktionen, die es leider auch hier gibt, nochmals etwas zerstört werden kann. Diese dringenden Arbeiten sind auch der Grund, dass wir noch nicht in Cubal vorbeigeschaut haben, wo doch unser nächstes Projekt wartet, nämlich die Renovation des zurzeit unbewohnbaren Knabeninternates.

In den vergangenen Tagen hat mir eine Begegnung mit Florença, einer Frau aus der Nachbarschaft einen eindrücklichen Einblick in das tägliche Leben der Menschen hier vermittelt. Dazu muss ich noch etwas weiter ausholen. Ziemlich genau vor einem Jahr bat mich diese Frau mit einem Säugling auf dem Arm um Hilfe. Es sei das Kind ihrer nach der Geburt verstorbenen Tochter und sie selbst habe doch keine Milch und ebenso wenig Geld, um Milchpulver zu kaufen. Freilich konnten wir ihr unsere Hilfe nicht versagen und unterstützen seither auch ihre eigene jüngste Tochter in der Ausbildung zur Pflegefachfrau, was hier ziemlich kostenintensiv ist. Da der Ehemann von Florença seit einem Unfall arbeitslos ist, muss sie für den Unterhalt der Familie aufkommen, zu welcher noch ein weiteres Grosskind zählt. Um das Nötigste zu finanzieren backt sie Brötchen in einem Lehmofen, der leider nun grosse Risse aufweist und auch schon ins Alter gekommen ist, so dass er ersetzt werden muss, wozu ihr jedoch das Geld fehlt. Sie möchte aber unbedingt diese Tätigkeit weiterführen, damit sie auch selbst etwas zur Ausbildung ihrer jüngsten Tochter und der Grosskinder beisteuern könne. Diese Initiative möchten wir selbstverständlich unterstützen und haben sie deshalb an ihrem Wohnort aufgesucht, wobei ich in ein paar eindrücklichen Bildern etwas vom Leben der einfachen Menschen hier festhalten konnte. Wir sind nun am Abklären, wie wir ihr zu einem neuen Ofen verhelfen können.


 

Blick in den Dachstock
                                               

                                                  


auf dem Weg zu Wohnsiedlung

Wohnsiedlung von Florença

    
im Innenhof

                                                 

Florença beim Brotbacken

                                                  

 




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