African Sun

8. Oktober 2023
Und schon ist wieder Sonntag, die Zeit vergeht wie im Flug. Allerdings weiss ich nicht, wie es sich für die Menschen anfühlt, die sich überlegen müssen, wie sie die nächste Mahlzeit auf den Tisch bringen, weil kein Geld mehr vorhanden ist um das nötige Maismehl zu kaufen oder ob die Zeit auch so schnell verstreicht für diejenigen Menschen, die zähneknirschend ihre Zahnschmerzen ertragen weil ihnen das nötige Kleingeld fehlt, um den schmerzhaften Zahn ziehen zu lassen. Ja, Tatsache ist, dass der Grossteil der Bevölkerung noch nie eine Zahnarztpraxis von innen zu sehen bekommen hat, weil einerseits eine solche nur in den grossen Städten anzutreffen ist und andererseits die Finanzen es meistens auch dort nicht erlauben. Deswegen heisst die Devise bei Zahnschmerzen einfach: Zahn raus! So hat mich schon mehrmals einer um das nötige Kleingeld dafür gebeten.

Die im letzten blog erwähnte Garage hat auch diese Woche sichtbare Fortschritte gemacht. Unser Dachkonstrukteur ist einfach Spitze. Wie er dies mit den einfachsten Mitteln errechnet und in kurzer Zeit mit seinen Arbeitern auch umsetzt. Aber auch unsere Maurer haben sich wieder ins Zeug gelegt. So ist das Feld für Korbball nun spielbereit. Die Ausübung von Sport trägt auch bei afrikanischen Jugendlichen zu einer positiven Entwicklung bei, lernen sie dabei doch, aufeinander Rücksicht zu nehmen und Regeln zu beachten sowie mit Sieg und Niederlage umzugehen.

Unser grösstes Problem ist im Moment das Fehlen von Diesel auf dem Markt. Bevor wir unseren Landcruiser nicht volltanken können, ist eine Fahrt nach Cubal oder der Kola nicht möglich. Vor allem die Missionsstation Kola, wo noch einige sanitäre Installationen fehlen, müssen wir noch besuchen bevor die Regenzeit richtig einsetzt und den Boden aufweicht, respektive die Flüsse zu Strömen anschwellen lässt, denn um dorthin zu gelangen müssen wir einen Fluss durchqueren, weil die defekte Brücke noch nicht instand gesetzt wurde – und dies nach über 2 Jahren!!