Sonntag, 15. Oktober 2023

 

15. Oktober 2023

Heute Morgen wurden wir schon vor 6 Uhr von einem mehrstimmigen Vogelgezwitscher direkt vor unsere Schlafzimmerfenster geweckt. Zu einem ganz perfekten Aufwachmenue fehlte nur noch die Sonne, die heute Morgen zuerst etwas Mühe hatte, die dicke Wolkendecke zu durchdringen, fast wie in der herbstlichen Schweiz, wo es oft auch etwas dauert, bis ihre Strahlen den Morgennebel auflösen. Jetzt aber strahlt sie bereits wieder aus voller Kraft, und der Regen lässt weiter auf sich warten. Die Trockenheit treibt jetzt jeweils auch die Affenhorde in unser Gelände, wo sie nach etwas Essbarem Ausschau halten. 

Die vergangenen Tage haben uns wieder vermehrt die Misere im Gesundheitswesen gezeigt. Unser Pater Tarcisio wurde anfangs September notfallmässig im Staatsspital operiert wegen eines akuten Darmverschlusses. Die Operation verlief angeblich problemlos und die OP-Wunde ist auch schön verheilt. Doch machte er letzte Woche einen Rückfall. Als sich die ersten Symptome zeigte, plädierte ich dafür, ihn sofort wieder ins Spital zu bringen; doch der zuständige Obere meinte, dass dies absolut nichts bringe, denn zu dieser Zeit werde er sicher nicht behandelt. Bei der Vorstellung tags darauf wurde er wieder nach Hause geschickt mit der Begründung «não ha sistema», also können wir nichts nachschauen. Als Folge musste er später dann doch noch notfallmässig eintreten. Dass das Spital keinen Strom hat oder das Computersystem nicht funktioniert kommt immer wieder vor. So ist P. Tarcisio deswegen auch mindestens 3x wieder ohne Behandlung nach Hause geschickt worden als er sich zur Nachkontrolle meldete, jedes Mal mit der Empfehlung in einer Woche wieder zu kommen. Jetzt bleibt uns nur abzuwarten, wie’s weiter geht. 

Doch gibt es zwischendurch auch im Gesundheitswesen positive Aspekte. So läuft im Fernsehen zurzeit eine für Kinder sehr ansprechende und animierende lustige Werbung für die Polio-Impfkampagne mit dem Titel «abre a boca» mach s’Mul uf. Sie zielt sicher daraufhin, dass Kinder selber diese Tröpfchen-Impfung möchten und vielleicht sogar ihre Eltern davon überzeugen können. Positiv ist auch, dass das medizinische Personal von Haus zu Haus zieht, um gleich daselbst die Impfung zu verabreichen.

 

Glück hatten wir diese Woche auch mit dem Auftanken von unserem Landcruiser. Durch einen Hinweis hat sich Willi überfallsmässig ins Auto gesetzt und ist zur besagten Tankstelle gefahren, wo er erst das vierte Auto in der Kolonne war, so dass er volltanken und auch noch zwei Kanister füllen konnte. Das grössere Problem ist jetzt noch der Lastwagen. Wir würden doch so gern die Schülerpulte und Stühle aus unserer Schreinerei vor der grossen Regenzeit zu Missionsstation Kola bringen.

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