Sonntag, 13. Oktober 2024

 

Sonntag, 13. Oktober 2024

Manchmal scheint es mir ein wenig schwierig zu entscheiden, ob und wie stark ich mich emotional einlassen will auf eine Situation oder sie einfach an mir abperlen lasse, vor allem, wenn gleichzeitig viele Probleme anstehen und auf Lösungen warten. So beispielsweise wenn ein Schüler, den wir in seiner Ausbildung unterstützen uns um Geld für ein Paar neue Schuhe bittet und wir ihm klar machen müssen, dass unser Geld für seine Ausbildung gedacht ist und wir nicht aus einem vollen Topf schöpfen können und dies im Wissen, dass er weiterhin in seinen ausgetretenen Latschen gehen muss. Oder wenn einer sein für die Schule unabdingbares Handy verloren hat oder seine Brille kaputt gegangen ist. Das Problem am ganzen ist, dass der Betreffende nichts dazu beitragen kann, um aus dieser Situation zu kommen, wie event. durch einen Verdienst durch Gelegenheitsarbeiten, wie es bei uns z.B. durch Erledigen von Botengängen oder dgl. möglich wäre. Gravierender ist das Beispiel der jungen Mutter, die ich in einem vorherigen Blog erwähnt habe und welche am Tag vor ihrer Rückreise zu ihrer Familie aufs Land ausgeraubt wurde, während sie sich ausser Haus aufhielt. Sowohl ihre Habseligkeiten wie auch die wenigen Kleider für das Bébé sowie das Reisegeld – alles weg! Was machst du, wenn sie so verzweifelt vor dir steht? Oder was ist deine Antwort, wenn Tiago das gleiche Schicksal erreicht und sein Computer, auf welchem er seine Diplomarbeit tippt aus dem Haus verschwunden ist samt allen anderen tragbaren Utensilien??

Natürlich sind wir immer froh, wenn wir auch ein solches Problem lösen können, doch geht es uns in erster Linie darum, dass wir eine Unterstützung bieten können zu einer möglichen weiteren Entwicklung wie das natürlich vor allem auch bei den zurzeit 20 sich in Ausbildung stehenden Jugendlichen der Fall ist. Es gibt aber auch weitere Fälle, in denen Starthilfe sinnvoll ist wie beispielsweise bei Florença, die mit ihrem Holzbackofen nun Brötchen zum Verkauf anbieten und so den Lebensunterhalt ihrer Familie und zum Teil das Studium ihrer Kinder finanzieren kann. Oder Paula, die dank dem neuen Gasherd mit integriertem Backofen Küchlein für den Verkauf kreiert. Ein schönes Beispiel ist auch Jerusa, ein äusserst begabtes Mädchen, die dank der Nähmaschine ihr Studium finanzieren kann und zudem monatliche Zusammenkünfte für die Waisenkinder der Umgebung organisiert, bei welchen sie nebst einer guten Mahlzeit Spiele organisiert. Zu erwähnen wäre vielleicht auch Abel, welcher dank seinem 3-rädrigen Motorrad mit Ladefläche nun Transporte übernehmen kann. Nicht zuletzt auch José, der dank der langen Zusammenarbeit mit Willi nun auch Elektroarbeiten bei Kunden ausführen kann. Es sind wohl alles «Kleinigkeiten», die aber doch das Leben der Betroffenen positiv zu verändern mögen.

Übrigens sind wir vergangene Woche nach Malongo gefahren, wo Willi den Generator angeschlossen hat. Die Fehlerquelle, wieso derselbe letztendlich nicht ansprang, konnte leider nicht vor Ort eruiert werden, da es infolge fehlender Telefon- und Internetverbindung unmöglich war, mit der Lieferfirma Kontakt aufzunehmen oder im Internet zu recherchieren. Dies war leider erst nach einer 1 ½-stündiger Fahrt nach Cubal möglich, wo wir dann auch übernachteten und nochmals das neu renovierte Knabeninternat besuchten, welches nun von Schülern bewohnt wird, welche sehr glücklich zu sein scheinen, ein so schönes Heim zu bewohnen. Tags darauf sind wir nochmals nach Tchinjenje gefahren und gleichentags dann zurück nach Mapunda, wo wir es nach total fast 10 Stunden Autofahrt schätzten, unter die Dusche zu stehen.

Wenn wir nun am Freitag wieder in die Schweiz zurückkehren, geht es uns unter Vielem anderen auch darum, die finanziellen Mittel für die dringend nötige Renovation des Gesundheitspostens der Mission Kola zu generieren. Wir werden uns sicher gelegentlich mit einem Brief über unsere Pläne bei Euch melden und wünschen Euch in der Zwischenzeit nur das Beste

Im Anhang noch einige Eindrücke von unserer Reise vergangene Woche

                                    
    

 

Kohleangebot - auf Kosten der Abholzung!!!


Viehtranspost leider oft über tagelange Fahrten






Schweinetransport zwischen Fahrer und Mitfahrer







wo der erste Regen gefallen ist, beginnt es zu grünen
  



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.