Sonntag, 6. Oktober 2024

 

Sonntag, 6. Oktober 2024

Wie im Flug ist wieder eine ereignisvolle Woche zu Ende gegangen. Am Dienstag habe ich noch die Novizen aus ihrem Nähkurs verabschiedet. Mit Stolz haben sie ihre selbst genähten Afrika-Hemden und Umhängetaschen präsentiert. Zum Glück hatte ich in Jerusa eine gute Unterstützung. Obwohl sie nachmittags jeweils 6 Stunden die Schulbank drückt, war sie vormittags immer zur Stelle und hat mit bewundernswerter Geschicklichkeit die Arbeiten selbständig in Angriff genommen, so dass wir ausserdem noch Berufsschürzen für unsere angestellten Frauen anfertigen konnten. Ich werde ihr nun eine Nähmaschine überlassen, damit sie künftig auch ihre Ausbildung selbst finanzieren kann.

Da der Generator noch nicht nach Malongo transportiert werden konnte, haben wir die Gelegenheit genutzt nach der Mission Kola zu fahren, um vor Ort einige wichtige Abklärungen zu treffen. Es ging dabei in erster Linie um die Renovation des über 50-jährigen Gebäudes des Gesundheitspostens, welcher oft auch Patienten stationär aufnimmt und Geburtshilfe durchführt. Seit dem Krieg fehlt daselbst auch fliessendes Wasser und Strom. Wir konnten uns einmal mehr davon überzeugen, welch gute Arbeit hier geleistet wird und wie dringend deshalb auch eine gründliche Renovierung nötig ist. So haben wir das ganze Gebäude vermessen samt allen Türen und Fenstern. Sofern wir in der Schweiz die nötigen finanziellen Mittel generieren können, würden wir dieses Projekt gerne unterstützen. Anschliessend wurden wir auch durch die Gebäude der Internatsschüler geführt, wohl in der stillen Hoffnung der Verantwortlichen, dass wir auch hier wenigstens mit einem neuen Anstrich die Räume etwas wohnlicher gestalten, vor allem aber die sanitären Anlagen in Stand setzen könnten. Da die Bevölkerung in dieser Gegend sehr arm ist, kann von daher nicht mit einer finanziellen Unterstützung gerechnet werden. Und als ob unser Aufgabenheft damit nicht schon überfüllt gewesen wäre, wurden wir gebeten, ein weiteres ganz in der Nähe gelegenes Mädcheninternat zu besuchen, geleitet von Katharina-Schwestern. Auch da mussten wir wiederum staunen ob der Leistung dieser Schwestern, mit wieviel Elan sie Unterkunftsmöglichkeiten für die 35 Mädchen geschaffen haben und wie umsichtig sie die Mädchen betreuen. Da die Internatsgebäude sich noch im Rohbau befinden, schlafen die Mädchen in einer Notunterkunft eng aneinander liegend auf dem Boden. Für sie ist es jedoch die einzige Möglichkeit, eine Schule zu besuchen.

So haben wir am Freitag befrachtet mit vielen Eindrücken und noch mehr offenen Fragen, ob und wie und wo Hilfestellung möglich ist. Auf dem Heimweg wurden unsere Gedanken nochmals gut durchgeschüttelt, benötigten wir doch für die ersten knapp 40 km fast 2 Stunden, was sicher für sich spricht.

 

Notunterkunft für 35 Mädchen

Teil der Schlafstätte

Schwester Helena im Konsultorium

Warten auf die Sprechstunde

Wenn P. Jorge von einer Reise zurückkommt, bekommen die Kinder jeweils ein Brötchen. Sonst gibt es Maisbrei

Erdspalten seitlich der Strasse

Das Land wartet auf Regen

 

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