Sonntag, 30. August 2025
Ich berichte wieder aus Mapunda. Am Donnerstag sind wir aus verschiedenen Gründen wieder hierher gefahren, einerseits weil die Verantwortlichen der Mission Kola festgestellt hatten, dass beim Zusammenschluss der Leitungen der beiden Bohrlöcher der solarbetriebenen Anlage, welche wir vor einigen Jahren installiert haben ein Defekt aufgetreten ist, wo nun Wasser als kleine Fontäne austritt. Das Problem besteht eigentlich vor allem darin, dass ein Ersatz des beschädigten Materials nur in Lubango zu beschaffen ist. Andererseits wollten zwei Arbeiter aus familiären Gründen für kurze Zeit nach Hause, ausserdem zeigte sich eine gewisse Müdigkeit bei der Equipe und da die Maurer eine Arbeitseinheit abgeschlossen hatten, entschlossen wir uns, mit der ganzen Mannschaft für ein paar Tage zurückzukehren. Dass dies wirklich eine gute Fügung war, zeigte sich gleich bei unserer Ankunft, weil P. Viktor mit beginnender Angina am Mittagstisch sass. Trotz sofortiger Therapie verschlechterte sich sein Zustand dermassen, dass er bereits anderntags voll pflegebedürftig war. Eine solch intensive Pflege hätte für Juliana eine Überforderung bedeutet; somit konnten wir dank unserer Anwesenheit diese Aufgabe gemeinsam bewältigen. Leider verschlechterte sich der Zustand nochmals rapide, sodass wir Viktor am Samstagabend notfallmässig in das kanadische Missionsspital einliefern mussten. Dank Sauerstoffgabe hat er heute Morgen doch einen besseren Eindruck vermittelt. Es ist die vielleicht gerade eine gute Gelegenheit zu schildern, wie die Gepflogenheiten in einem afrikanischen Spital funktionieren. Vorausschicken möchte ich, dass die ärztliche Betreuung durch u.a. kanadische Ärzte im Cristo Rei sehr gut ist im Gegensatz zu den Staatsspitälern. Hingegen funktioniert die Pflege auch hier nach afrikanischen Massstäben; d.h. im Klartext Körperpflege und Mahlzeitendienst ist Sache der Angehörigen. Es wird eigentlich erwartet, dass immer ein Angehöriger in Reichweite ist, zum Waschen des Patienten, für Toilettengang, (auch nachts) sofern er gehfähig ist, sonst zum Reichen der notwendigen Utensilien und vor allem muss alles Essen hergebracht und selbst verabreicht werden, ausser der Patient darf keine Nahrung zu sich nehmen. Das erfordert nun auch von uns eine gewisse Organisation, bedeutet ein Weg doch ca. 20 min. Fahrzeit. Wir haben das Glück, dass Elisabeth in der Nähe des Spitals wohnt, so übernimmt sie das Frühstück und was sonst gerade nötig ist. Gegen 11 Uhr kommen abwechslungsweise Juliana und ich zum Einsatz. Wir bringen Mittag- und Abendessen mit und bleiben bis der Patient für die Nacht gerichtet ist. Da Viktor auf der Intensiv, resp. Überwachungsstation liegt, fällt für uns der Nachtdienst weg, ausser sein Zustand würde sich nochmals verschlechtern, was bei beginnendem Nierenversagen leider nicht auszuschliessen ist. Hoffen wir das Beste.
Nun aber nochmals zurück zur Kola. Am Dienstag wurden tatsächlich alle Fenster geliefert und dank 4 Mann Besatzung gleichentags auch eingebaut. Ein absoluter Freudentag, war es doch nicht ganz selbstverständlich, dass die Lieferung unbeschädigt ankam.
Kurz bevor ich diesen Bericht abschicken wollte, wurde ich nochmals ins Spital aufgeboten, Da P. Viktor sehr unruhig war, musste Juliana nun trotzdem die Nachtpräsenz übernehmen. Wir werden im Moment ziemlich auf Trab gehalten.
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