Sonntag, 12. Oktober 2025

Sonntag, 12.Oktober 2025 

Die wenigen, relativ geringen Regenschauer können noch nicht als eigentliche Regenzeit eingestuft werden. Doch macht es den Menschen wieder bewusst, wo sie es versäumt haben während der Trockenzeit ihre Häuser/Hütten auszubessern. Vielerorts sind Dächer nicht mehr ganz regendicht oder Wände weisen Risse auf, wo das Wasser durchsickern kann. Wenn sich schon jetzt diese Anzeichen zeigen, wieviel grösser wird das Problem bei den massiven Regengüssen, die in der Regenperiode immer zu erwarten sind. So sind denn in den letzten Tagen etliche Bittsteller bei uns aufgetaucht mit dem Anliegen einer Unterstützung für die notwendigsten Reparaturen. Wenn wir allerdings die Preise im Bausektor anschauen – die allgemeine Inflation beträgt immer noch 20% - ist es im Grunde nur verständlich, dass die Reparaturen für viele ein fast unlösbares Problem darstellen. So kostet beispielsweise ein Sack Zement bereits mehr als 7000 QAW, eine Mulde Sand 40‘000, dies bei einem Mindestlohn im Kleingewerbe von 50‘000. Was die Löhne betrifft zeigt die Realität oft ein noch düstereres Bild; so verdient eine Wasch- oder Putzfrau kaum diesen Betrag. Zu bedenken gilt auch, dass der grosse Teil der Bevölkerung von Gelegenheitsjobs abhängig ist und über ein Drittel der Bevölkerung lebt in absoluter Armut, was bedeutet, nicht einmal genug zum Essen zu haben, während ein weiteres Drittel mit 2 Dollar täglich auskommen muss. 

Im Gegensatz dazu gibt es im Land fast eine Handvoll Milliardäre und laut internationaler Statistik 2300 Multimilliardäre, d.h. Menschen mit einem Vermögen über 200‘000 000 Dollar; die Zahl der letzteren hat sich allein im letzten Jahr um 50‘000 erhöht. Luanda gilt als die teuerste Stadt Afrikas, wo die Superreichen ihren Status geniessen und mit ihren teuren schwarzen Limousinen auf der berühmten Meerespromenade dahinbrausen, während in den sich immer weiter ausdehnenden Slums die Menschen ums Überleben kämpfen, Nirgends sind die Gegensätze grösser als in Luanda. Als reichste Frau Afrikas gilt übrigens immer noch Isabel dos Santos, Tochter des ehemaligen Langzeitpräsidenten. Allerdings hat sie wegen Korruption ein Verfahren am Hals und lebt wegen Landesverweis in Dubai. Ausserdem ist ein Teil ihres Vermögens aus erwähnten Gründen eingefroren, so dass sie jetzt eigentlich nicht mehr als Milliardärin bezeichnet werden kann, was ihrem Lebensstandard aber sicherlich keinen Abbruch tut.

 



 




 





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