Freitag, 29. März 2013


29.03.2013 

Wahrscheinlich wird dies auch für die meisten von Euch eine kurze Arbeitswoche. Nicht anders bei uns ausser dass der Ostermontag bereits wieder Arbeitstag ist. So ist es heute eher ruhig und ich habe Zeit zum Schreiben. Nicht, dass in den letzten Tagen weltbewegendes passiert wäre. Aber wenigstens sind wir auch wieder etwas besser orientiert über das Weltgeschehen, nachdem wir unser Fernsehprogramm um die euro news erweitert haben, denn übers Internet ist es ja bekanntlich nicht jederzeit möglich, news abzurufen.
 
Gestern war ich mit Juliana auf dem riesigen einheimischen Markt am anderen Stadtende. Einfach unvorstellbar! Dieses Gewühl zwischen den hunderten von einfachsten, dicht aneinander gedrängten Markständen, an denen alles nur erdenklich Mögliche angeboten wird, angefangen von Früchten und Zwiebeln über Fleischstücke, an denen sich die Fliegen gütlich tun über Putz- und Körperpflegemittel bis hin zu Stoffen und Kleider (auf Haufen geschichtet), Matratzen, Schrauben, Elektrozubehör und jeglichen Ersatzteilen aus den Autowracks. Die Liste könnte beliebig verlängert werden. Hinzu kam, dass es die ganze Nacht über geregnet hatte und wir uns deshalb buchstäblich durch den Schlamm kämpfen und ab und zu mit einem Sprung zur Seite retten mussten, wenn ein Mopet sich durch die engen Gassen der Markstände zwängte. Ich möchte nächstens versuchen, mit versteckter  Kamera einige Eindrücke festzuhalten, einfach weil man sich dies in der Schweiz gar nicht vorstellen kann! Doch ist es wohl dieser Handel - wo jeder versucht, eine Kleinigkeit umzusetzen - der für viele die Lebensgrundlage darstellt.

Die Rückfahrt bis zum westlichen Stadtende, wo wir auf Willi und Tarcisio trafen, erfolgte mit einem der vielen Volkstaxi, dem einzigen öffentlichen Verkehrsmittel. Das sind lauter kleine Toyota-Busse, meist stark zerbeult und mit total zerschlissenen Sitzen. Der Beifahrer, zugleich auch Kassier ruft aus dem Fenster oder der offenen Türe das Ziel der Fahrt und sammelt auf diese Weise überall Fahrgäste, die auf Verlangen auch jederzeit wieder aussteigen können. Im Stadtzentrum oder zum Spital oder Markt sind diese Klapperkisten meist auch voll gepfercht – eine abenteuerliche Fahrt ist in jedem Fall garantiert. 

Was zur Zeit noch etwas für Unruhe sorgt, ist ein in der Gegend herumziehender Löwe. Nicht, dass hier Wildtiere einheimisch wären, das besagte Tier ist aus einem Gehege hier in der Nähe ausgebrochen. Um das Tier einzufangen, hat der Besitzer die Polizei aufgeboten und als Köder das Jungtier der Löwin in ihre Nähe gebracht. Als die Löwin dann auftauchte hat die Polizei das Weite gesucht. In der Folge streifen nun Mutter und Jungtier in der Gegend herum. 

Für heute bleibt uns nur noch, allen frohe Ostertage zu wünschen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.