Sonntag, 12. Mai 2013


12.05.2013

Die Woche ist wieder im Nu verflogen. Maler- und Näharbeiten haben vorwiegend meine Tage ausgefüllt. Die meisten der ehemals dunklen Räume im alten Patreshaus „erstrahlen“ nun in einigen Nuancen helleren Tönen. Ob ich mit meinen Malerkünsten die LAP geschafft hätte, bezweifle ich, Hauptsache, die Räume erscheinen doch wesentlich freundlicher. In meinem Nähatelier habe ich neu einen „Lehrling“. Ich erinnerte mich an einen etwas schwerhörigen Knaben, der im 3-wöchigen Nähkurs für Mädchen, den ich 2010 durchgeführt hatte, mit dabei war und ein ausgesprochenes Talent gezeigt hatte. Auch diese Woche hat er am ersten Nachmittag eine Turnhose genäht und dies mit exakten, schnurgeraden Nähten, obschon er erstmals an einer elektrischen Nähmaschine sass.

Willi ist ein gefragter Mann, sei es für Elektroinstallationen, Drucker- oder Computer-Probleme. Manchmal weiss er kaum, wo wehren. So hat ihm der Schulleiter unserer Schule einen Kopierapparat gebracht, in dem plötzlich baratas (kleine Küchenschaben) heimisch geworden sind und welcher wahrscheinlich deswegen seinen Geist aufgegeben hatte. Irgendwie hat Willi ihn wieder funktionstüchtig hingekriegt. Auch den zum Werkstatt-Anhänger der Schweizer Armee zugehörige Generator hat er nach vielen Schweisstropfen wieder zum Funktionieren gebracht und dies nachdem dieser 10 Jahre ausser Betrieb war. Vielleicht können wir ihn auch zur Stromversorgung in unserem Haus einsetzen, denn die elektrische Versorgung ist nach wie vor eines unserer Hauptprobleme. Zwar wurde bis jetzt die Versorgung von der Stadt nicht auf 6 Stunden heruntergefahren, wie wir befürchtet hatten, doch sinkt die Spannung oft bis auf 160 V (statt 230) ab, was zur Folge hat, dass die Waschmaschine wegen Fehleranzeige stoppt oder auch die Neonröhren nur „flattern“. Bis jetzt ist durchschnittlich nur jeder 2. Tag „stromfrei“ aber es kann auch vorkommen, dass wir beim Abendessen plötzlich im Dunkeln sitzen und der Stromunterbruch dann bis zum nächsten Morgen dauert. Vorsichtshalber trägt jeder darum eine kleine Taschenlampe bei sich.

Heute waren wir im Dorf, in welchem nächste Woche der erste Kochkurs geplant ist. Nach dem Gottesdienst ging es an die Detailplanung, u.a. wurde beschlossen, wer für die Kohle besorgt ist, damit auch für alle Gruppen eine Feuerstelle eingerichtet werden kann. Unter welchen Bäumen wir die Kochstellen platzieren und wie in einzelnen Gruppen gearbeitet werden kann, kann ich mir nun in etwa vorstellen. Leider habe ich vergessen, mich nach der nächsten Wasserstelle zu erkundigen. So was kann nur einer Anfängerin passieren! Sicherheitshalber werden wir einen 30 lt. Wassertank mitnehmen.

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