18.05.2013
Zweimal fuhren wir diese Woche ins Dorf Dunda zu einem
ersten Kochkurs. Die stündige Fahr führte zuerst durch das Chaos der Stadt und
nach einigen Kilometern Asphalt über eine Buschstrasse entlang einer riesigen Abfalldeponie,
d.h. die eigentliche Deponie war durch Gebüsch etwas verdeckt, aber vielerorts
lag der Abfall haufenweise am Strassenrand. Ein unvorstellbares Bild, vor
allem, wenn dann Kinder darin wühlen. Die Abfallentsorgung ist sicher eines der
prioritären Probleme Angolas. Das Land kennt bis jetzt noch keine Kehricht-Verbrennungsanlage,
was vor allem in den Städten und deren Agglomerationen oft zu einer
himmelschreienden Situation führt.
Zurück zum Kochkurs. Die anfängliche Enttäuschung, dass von
den 25 angemeldeten Frauen nur gerade 5 anwesend waren, legte sich bald einmal,
denn anderthalb Stunden später hatte sich deren Zahl auf 26 erhöht. Dank einem
guten Dolmetscher (die Mehrheit der Frauen spricht kein portugiesisch, da keine
Schulbildung), konnte ich auch etwas auf die Stellung der Frau hinweisen, die
hier leider allzu oft im 2. Glied steht und vielleicht doch etwas zu deren
Selbstbewusstsein beisteuern. Wenn die Mahlzeit am ersten Kurstag für
europäische Verhältnisse eher einfach anmutet (Gemüsereis mit einer
Zwiebel/Tomaten/Paprika-Sauce), war es für viele doch eine aussergewöhnliche
Mahlzeit, denn Reis gibt es meist nur an Festtagen, die erwähnte Sauce können
sie jedoch auch zu ihrem täglichen Maisbrei servieren. Im Wesentlichen ging es
ja darum, den Speiseplan mit vitaminreichen, erschwinglichen Zutaten zu
erweitern. Doch ist sogar dies nicht einfach, da zum Kultivieren von Gemüse oft
das Wasser fehlt. So mussten wir für dieses Zentrum das Wasser ebenfalls selbst
mitnehmen. Unser Ziel ist es auch, die Frauen zu motivieren, dass sie sich
einsetzen für sauberes Trinkwasser (sprich Brunnenbohrung). Die Frauen schienen
denn auch an diesem ersten Kurstag sehr motiviert zu sein. Ob allerdings das
positive Echo auf den ersten Kurstag oder die nach Hause mitgegebene Flasche
Oel und das Säcklein Reis, damit sie das Gelernte umsetzten konnten, Ursache
dafür war, dass am 2. Kurstag fast 40 Frauen erschienen, lasse ich offen. Glücklicherweise
hatten wir die Portionen grosszügig berechnet, so dass alle eine Portion auf
den Teller bekamen. Die Verspätung fürs Essen lag diesmal nicht am späten
Erscheinen der Frauen, sondern daran, dass während eines Theorie-Blocks die
Kohlenfeuer etwas in Vergessenheit gerieten. Auch Juliana hat am 2. Kurstag ihre
Feuertaufe als Kursleiterin für den praktischen Teil sehr gut bestanden.
20.05.2013
Willi ist bereits auch wieder fit, nachdem ihn eine
Malaria-Attacke letzte Woche „überfallen“ hat. Dank Prophylaxe, die eigentlich
noch hätte wirksam sein müssen, ist der Schub auch nicht allzu heftig
verlaufen.
Morgen fahren wir nach Cubal. Dort muss vom Spital ins
Patreshaus (350 m) dringend ein Kabel mit grösserem Durchmesser in den Boden
verlegt werden, denn jetzt bricht bei jedem zusätzlich eingeschalteten Apparat –
und sei es manchmal nur ein Laptop, der ans Netz angeschlossen wird – die Stromversorgung
im Haus zusammen.
Ad Stromversorgung noch eine kleine Anmerkung. Seit gut
einer Woche sind wir ohne Strom von der Stadt, weshalb wissen die Götter.
Angeblich soll irgendwo ein Kabel defekt sein. Zum Glück haben wir noch unseren
eigenen Generator, aber der versagt öfters auch den Dienst, wenn alle
zugehörigen Häuser davon profitieren wollen.
Übers Wochenende hatten wir auch absolut keine
Internet-Verbindung. Erst dachten wir an einen Zusammenhang der vielen Natels
von den mehreren Hundert jungen Leuten, die neben uns das Pfingstlager
aufgeschlagen hatten. Heute Morgen haben wir realisiert, dass der Saldo auf
Null steht und dies obwohl der Stick mit einem Monats-Abo aufgeladen war. Was
die Unitel verschweigt, ist die Tatsache, dass auch solche Monats-Abos
limitiert sind und da wir diesen Monat etwas mehr im Internet waren (dank der
von Willi aufs Dach montierten Antenne), war der Saldo halt gut Mitte Monat
aufgebraucht! Man hat nie ausgelernt!
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