Montag, 20. Mai 2013


18.05.2013

Zweimal fuhren wir diese Woche ins Dorf Dunda zu einem ersten Kochkurs. Die stündige Fahr führte zuerst durch das Chaos der Stadt und nach einigen Kilometern Asphalt über eine Buschstrasse entlang einer riesigen Abfalldeponie, d.h. die eigentliche Deponie war durch Gebüsch etwas verdeckt, aber vielerorts lag der Abfall haufenweise am Strassenrand. Ein unvorstellbares Bild, vor allem, wenn dann Kinder darin wühlen. Die Abfallentsorgung ist sicher eines der prioritären Probleme Angolas. Das Land kennt bis jetzt noch keine Kehricht-Verbrennungsanlage, was vor allem in den Städten und deren Agglomerationen oft zu einer himmelschreienden Situation führt.

Zurück zum Kochkurs. Die anfängliche Enttäuschung, dass von den 25 angemeldeten Frauen nur gerade 5 anwesend waren, legte sich bald einmal, denn anderthalb Stunden später hatte sich deren Zahl auf 26 erhöht. Dank einem guten Dolmetscher (die Mehrheit der Frauen spricht kein portugiesisch, da keine Schulbildung), konnte ich auch etwas auf die Stellung der Frau hinweisen, die hier leider allzu oft im 2. Glied steht und vielleicht doch etwas zu deren Selbstbewusstsein beisteuern. Wenn die Mahlzeit am ersten Kurstag für europäische Verhältnisse eher einfach anmutet (Gemüsereis mit einer Zwiebel/Tomaten/Paprika-Sauce), war es für viele doch eine aussergewöhnliche Mahlzeit, denn Reis gibt es meist nur an Festtagen, die erwähnte Sauce können sie jedoch auch zu ihrem täglichen Maisbrei servieren. Im Wesentlichen ging es ja darum, den Speiseplan mit vitaminreichen, erschwinglichen Zutaten zu erweitern. Doch ist sogar dies nicht einfach, da zum Kultivieren von Gemüse oft das Wasser fehlt. So mussten wir für dieses Zentrum das Wasser ebenfalls selbst mitnehmen. Unser Ziel ist es auch, die Frauen zu motivieren, dass sie sich einsetzen für sauberes Trinkwasser (sprich Brunnenbohrung). Die Frauen schienen denn auch an diesem ersten Kurstag sehr motiviert zu sein. Ob allerdings das positive Echo auf den ersten Kurstag oder die nach Hause mitgegebene Flasche Oel und das Säcklein Reis, damit sie das Gelernte umsetzten konnten, Ursache dafür war, dass am 2. Kurstag fast 40 Frauen erschienen, lasse ich offen. Glücklicherweise hatten wir die Portionen grosszügig berechnet, so dass alle eine Portion auf den Teller bekamen. Die Verspätung fürs Essen lag diesmal nicht am späten Erscheinen der Frauen, sondern daran, dass während eines Theorie-Blocks die Kohlenfeuer etwas in Vergessenheit gerieten. Auch Juliana hat am 2. Kurstag ihre Feuertaufe als Kursleiterin für den praktischen Teil sehr gut bestanden.

20.05.2013
Willi ist bereits auch wieder fit, nachdem ihn eine Malaria-Attacke letzte Woche „überfallen“ hat. Dank Prophylaxe, die eigentlich noch hätte wirksam sein müssen, ist der Schub auch nicht allzu heftig verlaufen.

Morgen fahren wir nach Cubal. Dort muss vom Spital ins Patreshaus (350 m) dringend ein Kabel mit grösserem Durchmesser in den Boden verlegt werden, denn jetzt bricht bei jedem zusätzlich eingeschalteten Apparat – und sei es manchmal nur ein Laptop, der ans Netz angeschlossen wird – die Stromversorgung im Haus zusammen.

Ad Stromversorgung noch eine kleine Anmerkung. Seit gut einer Woche sind wir ohne Strom von der Stadt, weshalb wissen die Götter. Angeblich soll irgendwo ein Kabel defekt sein. Zum Glück haben wir noch unseren eigenen Generator, aber der versagt öfters auch den Dienst, wenn alle zugehörigen Häuser davon profitieren wollen.

Übers Wochenende hatten wir auch absolut keine Internet-Verbindung. Erst dachten wir an einen Zusammenhang der vielen Natels von den mehreren Hundert jungen Leuten, die neben uns das Pfingstlager aufgeschlagen hatten. Heute Morgen haben wir realisiert, dass der Saldo auf Null steht und dies obwohl der Stick mit einem Monats-Abo aufgeladen war. Was die Unitel verschweigt, ist die Tatsache, dass auch solche Monats-Abos limitiert sind und da wir diesen Monat etwas mehr im Internet waren (dank der von Willi aufs Dach montierten Antenne), war der Saldo halt gut Mitte Monat aufgebraucht! Man hat nie ausgelernt!

 

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