Mittwoch, 29. Mai 2013


25.05.2013
 
Am Dienstag (21.05.) fuhren wir wie geplant die ca. 300 km nach Cubal, wo Willi die bereits erwähnte 350 m Elektroleitung in den Boden verlegen soll. Allerdings blieb uns ein „Plattfuss“ im bereits wieder defekten Strassenstück nicht erspart, aber wir sind ja inzwischen richtige Profis im Radwechsel! Leider war der für die Elektroarbeiten Verantwortliche nicht wie erwartet anzutreffen. So hat sich Willi erst mal die besprochenen Vorbereitungsarbeiten angesehen. Leider musste er dann feststellen, dass der für das Verlegen des Kabels ausgehobene Graben nur an seltenen Stellen die nötige Tiefe aufwies.

Um die Zeit sinnvoll auszunützen, sind wir am Mittwoch Morgen zuerst nach Ganda gefahren (ca. 60 km) um Mais zu laden. Während es bei uns in Lubango zu wenig  geregnet hatte und dementsprechend die Maisernte sehr dürftig ausfiel, konnte die Region um Ganda dank genügend Niederschlag eine eher gute Ernte verzeichnen. Weiter im Süden scheint die Lage indes noch um Einiges prekärer zu sein, so dass die Regierung jetzt ein Hilfsprogramm lanciert hat, damit die Leute dort nicht allzu stark unter Hunger leiden müssen. In Ganda habe ich auch Schwester Hilde getroffen, die seit 60 Jahren in Angola arbeitet. Von ihr habe ich einige gute Tips für die Frauen- und Gartenarbeit erhalten, pflegt sie doch mit einigen Helfern für ihre 80 Internatsmädchen einen riesigen Garten. Zurück in Cubal mussten wir feststellen, dass die fehlenden Vorbereitungsarbeiten doch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Zudem fehlten auch einige für die Arbeiten nötigen Bestandteile, die in Cubal nicht erhältlich waren und welche Willi nun in Lubango besorgen muss. Deshalb fuhren wir früher als geplant wieder nach Mapunda zurück. Auf der Rückfahrt besuchten wir noch die Station Munchombwe, wo letztes Jahr ein Solarsystem eingerichtet wurde, das aber wieder nicht richtig funktioniert, weil niemand instruiert wurde, die Anlage auch zu warten. Schnell hat Willi die Fehler gefunden und hat sich in Lubango noch mit zusätzlichem Elektromaterial eingedeckt. Ebenfalls hat Willi auch noch die Fehler beim Betrieb eines Generators eines Bekannten in Chongoroi behoben. Die Reise werden wir am 4.Juni nochmals unter die Räder nehmen um auf den beiden oben erwähnten Stationen die Arbeiten auszuführen. Dann werden wir voraussichtlich auch zu unserem früheren Einsatzort Quinjenje fahren um verschiedene Abklärungen zu treffen.  

Eine der Hauptbeschäftigungen von Willi zwischen den vielen anderen Arbeiten besteht zur Zeit darin, den Armee-Generator wieder funktionstüchtig zu machen. Die Freude über den ersten Erfolg dauerte nämlich nur wenige Tage, dann hat er den Geist wieder aufgegeben. Wo der Wurm steckt ist angeblich schwierig rauszufinden. Ein Apparat, der so lange Zeit still gestanden hat, hat anscheinend seine Tücken und wenn es sich tatsächlich um die Zündspule handelt, kann er diese erst im Sommer in der Schweiz beschaffen. Dieser zusätzliche Generator würde uns im Moment nämlich nützliche Dienste leisten, fällt doch der Strom von der Stadt schon seit zwei Wochen aus. Angeblich soll irgendwo in unserer Nähe eine Leitung defekt sein. Offiziell wurden wir nie darüber orientiert. Dass etwas defekt ist, merkst du einfach, weil du keinen Strom mehr hast. 

29.05.2013
Leider ist mein Bericht etwas liegen geblieben. Anfügen kann ich noch, dass ich mich kaum wehren kann, was die Kochkurse anbetrifft. So waren es gestern bereits 43 Frauen (mit 18 Kindern!), die daran teilgenommen haben und in Luyovo, einem grossen Zentrum, müssen wir den Kurs doppelt führen! Jetzt bin ich auch schon bald Profi für das Koch im Freien auf offener Feuerstelle!

Und zum Schluss noch eine ganz positive Nachricht: heute Abend ging plötzlich das Licht an – und dies mit Strom aus der Stadt – nach beinahe 3 Wochen! Herrlich! 

PS. Am letzten Wochenende habe ich noch einige Bilder aufgeschaltet

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