Montag, 10. Juni 2013


10.06.2013

Vergangenes Wochenende waren wir wieder mal ohne Internet-Zugang. Der Fehler lag aber eher bei uns. Da Willi vom Dienstag bis Samstag in Cubal arbeitete, ist es uns entgangen, rechtzeitig eine pre paid-Karte fürs Internet zu besorgen und tatsächlich war der sogenannte Monatssaldo, den wir am 20. Mai einlasen, am 8.Juni bereits aufgebraucht. Um nicht nochmals in die gleiche Situation zu geraten, haben wir nun entsprechend vorgesorgt. Ob bei vermehrtem Surfen im Internet der „Monatssaldo“ noch rascher aufgebraucht wäre, wagen wir jetzt nicht zu testen, zumal uns auch die Zeit dafür absolut fehlt, denn morgen in 3 Wochen geht es bereits Richtung Schweiz, da P. Viktor zur onkologischen Kontrolle muss. So müssen wir uns die uns zur Verfügung stehende Zeit richtig gehend einteilen und dies in Afrika! Bereits musste ich Anfragen für Frauen-Fortbildungskurse auf den Herbst verschieben, ebenso kann Willi verschiedenste Arbeiten auf anderen Stationen erst nach unseren „Ferien“ in Angriff nehmen.

Vergangenen Sonntag haben wir einen Ausflug einige Kilometer ausserhalb Lubango gemacht, um die sich im Bau befindende neue Stadt zu besichtigen. Es sollen daselbst 13‘000 neue Häuser entstehen. Die Realität zeigt Wohnsiedlungen nach chinesischem Muster: reihenweise eng ineinander geschachtelte kleine Häuschen (2-3 Zimmer) ohne Umschwung oder Platz für Schatten spendende Bäume – eine unerträgliche Situation unter der afrikanischen Sonne. Die Wohnhäuser oder –hütten der Afrikaner sind ja auch nicht besonders gross, aber immer so angelegt, dass ein geräumiger Innenhof entsteht, wo sich die Familie tagsüber aufhält. Probleme in dieser neuen Stadt bei Tausenden von Menschen auf so engem Raum, sind ja sicherlich vorprogrammiert, an die Kinder, die sich nur in diesen engen Gassen austoben können, kaum zu denken. Plan der Regierung ist es wahrscheinlich, sukzessive die Elendsviertel aus Lubango zu verbannen. Übrigens war die ganze Baustelle mit kilometerweise Gitterzaun eingezäunt und daselbst nur chinesische Arbeiter am Werk. Dies ist ein weiteres grosses Problem. Viele Projekte werden mit Hilfe von China realisiert. China „liefert“ aber gleichzeitig die eigenen Arbeiter mit, deren Zahl sich inzwischen irgendwo um eine halbe Million bewegt, was wiederum zur Folge hat, dass die Arbeitslosigkeit der einheimischen Bevölkerung eine schwindelerregende Höhe aufweist. 

P.S. Da Juliana letzte Woche einen Termin in Luanda wahrnehmen musste, konnte ich nicht gleichzeitig weg von hier. Deshalb bin ich nicht mit nach Cubal und wir haben deswegen auch die Reise nach Quinjenje verschoben.

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