Montag, 17. Juni 2013


17. Juni 2013

Eigentlich waren vergangene Woche drei Kurstage vorgesehen, zwei davon in der gleichen Aussenstation. Doch kurz vor der Abfahrt dahin erreichte uns ein Anruf mit der Mitteilung, dass sich am Abend zuvor in der Dunkelheit ein schwerer Unfall auf der Asphaltstrasse einige Kilometer vom Dorf entfernt, ereignet habe, der drei Todesopfer gefordert habe, zwei davon aus dem besagten Dorf. Später erfuhren wir, dass ein Mopetfahrer dort tödlich verunglückt war. Anschliessend fuhr ein Kleinlaster ohne Licht (!) ungebremst in die Menschen, die sich wegen des ersten Unfalls auf der Strasse aufhielten, was zu Schwerverletzten und weiteren zwei Todesopfer führte. Als zwei Tage später noch Selbstjustiz hinzukam, war an eine Aufnahme des Kurses gar nicht mehr zu denken. Wir werden im Herbst wieder darüber befinden. Leider sind solche Unfälle gar nicht so selten. Entweder liegt die Ursache bei überhöhter Geschwindigkeit, nicht fahrtauglichen Vehikeln (wie eben ohne Licht oder kaputter Bremsen) oder ungenügender Fahrpraxis (oft wurde der Ausweis auf Umwegen erstanden).Das sind leider auch Schattenseiten der Korruption.

Beim anderen Kurs wurde ohne mein Wissen eine erhebliche Einschreibgebühr verlangt, was dazu führte, dass nur die Hälfte der angemeldeten Frauen erschien, da nicht alle bezahlt hatten. Wir haben auch diese Angelegenheit inzwischen geregelt und die Frauen werden den Betrag zurückerstattet bekommen. Und wie so oft sind bei beiden Fällen die Frauen die Leidtragenden.

Auch Willi hatte eine etwas turbulente Woche. So sollte er u.a. bei einem Mädchen-Internat ausserhalb der Stadt einen defekten Wasseranschluss reparieren. Dafür musste die Wasserleitung freigelegt werden. Beim Freilegen jedoch spitzte der Arbeiter gleich auch die Wasserleitung auf, was zur Folge hatte, dass Willi tags darauf erst diesen Schaden behelfsmässig reparieren und sich in der Stadt das nötige Material zu Sanierung beschaffen musste. Heute sind Tarcisio und er nun nochmals hingefahren, um die zu Beginn vorgesehene Reparatur durchzuführen – jedes Mal über eine Stunde Fahrzeit pro Weg!

Dass beim Freilegen von Leitungen diese gleich beschädigt werden, ist allerdings nicht ungewöhnlich, ebenso nicht, dass beim Installieren unmögliche Techniken angewendet werden, dies vor allem auch bei Elektroinstallationen, denn im ganzen Lande findest du kaum einen ausgebildeten Fachmann. Willi sagt jeweils, jeder Elektrofachmann in der Schweiz würde ohnmächtig umfallen, wenn er diese Installationen sehen würde.

Ich habe die durch die Kursabsage frei gewordene Zeit benutzt, um auch das letzte Zimmer in unserem Haus, das Büro von Viktor zu streichen so wie der Hauskapelle neuen Glanz zu verleihen. Tarcisio spricht jetzt von unserer Kathedrale.

Gestern Nachmittag hat Viktor leider Fieber bekommen. Bis jetzt zeigt er eine stabile Situation. Wir hoffen, dass das Ganze harmlos vorübergeht.

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