Sonntag, 22. September 2013


22. Sept.2013
 
Heute dürfen wir glaub wieder einmal mit Euch konkurrenzieren was das Wetter anbelangt, scheint sich der Himmel doch immer stärker von seiner blauen Seite zu zeigen, während in der vergangenen Woche eher Grautöne vorherrschten, welche die Sonne oft nur milchig durchscheinen liessen. Es scheint, dass dies vor allem auf den immensen Staub zurückzuführen ist, der Ende der Trockenzeit in der Luft hängt. Diese Wettersituation hat uns auch den Klimawechsel etwas erschwert; abends hatten wir oft den Wunsch, schon mit den Hühnern ins Bett zu gehen. Die Wolken, die sich jetzt auch ab und zu am Himmel zeigen, sind wohl Vorboten des ersten Regens, der auch bitter nötig ist, vor allem im Süden des Landes, wo noch immer eine Dürre-Katastrophe herrscht. Aber auch bei uns hat das üppige Grün einer braun-rot staubigen Gegend Platz gemacht. So hat sich der Garten der Schwestern eines benachbarten Bairos, welcher vor unserer Abreise noch in sattem Grün erstrahlte in eine karge ausgetrocknete, braune Fläche verwandelt, da aus irgend welchem Grund die städtische Wasserzufuhr versiegte. Vor dem Haus der internen Mädchen daselbst stehen aufgereiht Plastikbehälter, gefüllt mit Wasser, das sie von der nächsten Brunnenstation täglich für ihren persönlichen Bedarf heranschleppen müssen. Wir sind vom Wassermangel noch nicht betroffen, können sogar noch unseren Garten bewässern. Übrigens haben wir erstmals Karotten geerntet, die wir vor unserer Abreise noch angepflanzt haben sowie Salat (ein Teil davon war jedoch bereits am verblühen). Auch die Artemisia-Sträucher – eine Heilpflanze vor allem auch zur Malaria-Prophylaxe waren justement zur Ernte bereit. Die Bohnenernte ist allerdings sehr karg ausgefallen, weiss nicht, ob dieses Beet möglicherweise etwas in Vergessenheit geriet.
 
Zu erwähnen ist, dass wir das Bewässern diese Woche auch einmal unterlassen mussten, dies aufgrund der vielen hohen Gäste, die wir die ganze Woche beherbergten. Alle 25 aktiven und emeritierten Bischöfe (Angola ist schliesslich 34x grösser als die Schweiz)hatten ihren jährlichen Retiro in unserem Bildungshaus. Bei einem solchen Anlass macht sich dann doch der Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Portugal - wo Titel und Amt viel Bedeutung zugemessen wird - immer noch bemerkbar. So stand unsere Station die ganze Woche unter Polizeischutz (und dies wohl bemerkt trotz marxistischer Regierung)!  Nächste Woche wird wohl ausser vermehrten Aufräumarbeiten wieder ein etwas ruhiger Betrieb herrschen.

 

 

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