Sonntag, 29. September 2013


Diese Woche haben Juliana und ich die Kurs-Tätigkeit in Luyovo wieder aufgenommen. Das Dorf liegt im Landesinnern, ungefähr eine Autostunde von uns entfernt in der entgegengesetzten Richtung der Stadt, was für uns bedeutet, dass wir erst mal über eine halbe Stunde für das Traversieren der Stadt benötigen. Erstmals habe ich mit Erstaunen festgestellt, wie sauber gefegt die Hauptverbindungsrouten sich präsentierten. Allerdings darfst du einfach keine 50 m davon abweichen, dann nämlich zeigt sich ein anderes Bild. Aber immerhin ein positiver Schritt, wahrscheinlich dem neuen Gouvernador zu verdanken. Nichts Positives haben die Lehrer zu vermelden. In unserem Distrikt streiken sie bereits seit 2 Wochen, da die Lohnauszahlungen bereits 2 Monate im Rückstand stehen. Von der Zentralregierung sollen die Gelder zwar regelmässig geflossen sein, wahrscheinlich hat ein lokaler Administrator die Gelder für irgendwelche gewinnversprechenden Geschäfte umgeleitet. Nur ist es sehr schwierig, konkret jemanden zur Rechenschaft zu ziehen, da alle, die irgend einen Posten bekleiden, tief in der Korruption mit drin stecken. Da schweigt ein jeder lieber, um seine eigene Haut zu retten. 

Während unserer Kurstätigkeit haben sich Willi und Tarcisio jeweils in der Stadt nach dem nötigen Material für den Umbau des Anexo umgesehen. Die dafür benötigte Zeit reichte jeweils gerade in etwa, um uns am Nachmittag wieder abzuholen. Der Anexo, mit dessen Umbau am Montag begonnen wird ist ein altes Gebäude gleich neben dem Patreshaus, das früher als Gästehaus diente und in dessen grösserem Raum ich bis jetzt meine Nähstube hatte.  Der einstöckige zum Bau ist relativ niedrig und lediglich mit Wellblech bedeckt, was zur Folge hat, dass man in der heissen Zeit drinnen kaum atmen kann, während in der kalten Periode die Temperaturen nachts sehr tief sinken. Zudem sind die sanitären Anlagen recht gewöhnungsbedürftig und die Räume der wenigen kleinen Fenster wegen sehr dunkel. Nun soll also das Dach angehoben werden, eine zusätzliche Unterzugsdecke zur Isolation angebracht werden und weitere grössere Fenster für zusätzliches Licht sorgen. Jedenfalls wird Willi die Arbeit in nächster Zeit nicht ausgehen zumal er noch weitere Anfragen hat. Auch muss er mit etwas Nachsicht ans Werk gehen, da die heissen Temperaturen tagsüber ein Arbeiten draussen am frühen Nachmittag kaum mehr zulassen. Wenn du da nicht einen Gang runter schaltest, wirst du nicht lange mithalten. Der heftige Wind, der zur Zeit sehr oft bläst, macht die Situation einerseits etwas erträglicher, andererseits wirbelt er dann den Staub überall auf, was uns besonders beim letzten Kochkurs im Freien etwas zu schaffen machte, denn wir hatten ja nicht die Absicht Sand und Staub mit zu kochen. Ganz bemerkenswert ist, dass trotz der staubigen Wüste, in der sich unsere Gegend zur Zeit zeigt, verschiedene Bäume blühen als Vorboten der bald einsetzenden Regenzeit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.