Diese Woche haben Juliana und ich die Kurs-Tätigkeit in
Luyovo wieder aufgenommen. Das Dorf liegt im Landesinnern, ungefähr eine
Autostunde von uns entfernt in der entgegengesetzten Richtung der Stadt, was
für uns bedeutet, dass wir erst mal über eine halbe Stunde für das Traversieren
der Stadt benötigen. Erstmals habe ich mit Erstaunen festgestellt, wie sauber
gefegt die Hauptverbindungsrouten sich präsentierten. Allerdings darfst du
einfach keine 50 m davon abweichen, dann nämlich zeigt sich ein anderes Bild.
Aber immerhin ein positiver Schritt, wahrscheinlich dem neuen Gouvernador zu
verdanken. Nichts Positives haben die Lehrer zu vermelden. In unserem Distrikt
streiken sie bereits seit 2 Wochen, da die Lohnauszahlungen bereits 2 Monate im
Rückstand stehen. Von der Zentralregierung sollen die Gelder zwar regelmässig
geflossen sein, wahrscheinlich hat ein lokaler Administrator die Gelder für irgendwelche
gewinnversprechenden Geschäfte umgeleitet. Nur ist es sehr schwierig, konkret
jemanden zur Rechenschaft zu ziehen, da alle, die irgend einen Posten
bekleiden, tief in der Korruption mit drin stecken. Da schweigt ein jeder
lieber, um seine eigene Haut zu retten.
Während unserer Kurstätigkeit haben sich Willi und Tarcisio
jeweils in der Stadt nach dem nötigen Material für den Umbau des Anexo
umgesehen. Die dafür benötigte Zeit reichte jeweils gerade in etwa, um uns am
Nachmittag wieder abzuholen. Der Anexo, mit dessen Umbau am Montag begonnen
wird ist ein altes Gebäude gleich neben dem Patreshaus, das früher als
Gästehaus diente und in dessen grösserem Raum ich bis jetzt meine Nähstube
hatte. Der einstöckige zum Bau ist
relativ niedrig und lediglich mit Wellblech bedeckt, was zur Folge hat, dass
man in der heissen Zeit drinnen kaum atmen kann, während in der kalten Periode
die Temperaturen nachts sehr tief sinken. Zudem sind die sanitären Anlagen
recht gewöhnungsbedürftig und die Räume der wenigen kleinen Fenster wegen sehr
dunkel. Nun soll also das Dach angehoben werden, eine zusätzliche Unterzugsdecke
zur Isolation angebracht werden und weitere grössere Fenster für zusätzliches
Licht sorgen. Jedenfalls wird Willi die Arbeit in nächster Zeit nicht ausgehen
zumal er noch weitere Anfragen hat. Auch muss er mit etwas Nachsicht ans Werk
gehen, da die heissen Temperaturen tagsüber ein Arbeiten draussen am frühen
Nachmittag kaum mehr zulassen. Wenn du da nicht einen Gang runter schaltest,
wirst du nicht lange mithalten. Der heftige Wind, der zur Zeit sehr oft bläst,
macht die Situation einerseits etwas erträglicher, andererseits wirbelt er dann
den Staub überall auf, was uns besonders beim letzten Kochkurs im Freien etwas
zu schaffen machte, denn wir hatten ja nicht die Absicht Sand und Staub mit zu kochen.
Ganz bemerkenswert ist, dass trotz der staubigen Wüste, in der sich unsere
Gegend zur Zeit zeigt, verschiedene Bäume blühen als Vorboten der bald
einsetzenden Regenzeit.
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