23. Nov. 2013
Vor Kurzem sass ich am Computer und dachte: heute scheint
wieder nichts mit Regen zu sein bei diesem Sonnenschein und dabei bräuchten wir
dringend Wasser. Doch keine fünf Minuten später hörte ich schwere Tropfen, die
sich fast in Sekundenschnelle in ein Prasseln verwandelten. Um meine bereits
trockene Wäsche von der Leine zu retten, bin ich hinaus gerast und konnte dank
Hilfe von Josefine meine wenigen Stücke noch einigermassen ins Trockene
bringen. Für die wenigen Meter vom Waschhaus ins Büro zurück habe ich mir ein
Badetuch übergeworfen, sonst wäre ich klatschnass geworden. In der Regenzeit
können solche Wettercabriolen öfters mal vorkommen, allerdings so vom heiteren
Himmel habe ich es noch nicht gerade
erlebt. Jetzt eine ¾ Stunde später scheint bereits wieder die Sonne und ich
kann schon wieder ein paar Sonnenstrahlen in die verschneite Schweiz schicken.
Die vergangene Woche haben Mikrountermieter meine Pläne
etwas durchkreuzt. Weshalb diese Gefallen an mir gefunden haben, weiss ich
nicht so recht, kann ich ihnen doch gar keine Sympathie entgegen bringen, vor
allem da sie mir mit Malaria und Amöben gleich zwei unerwünschte Geschenke
mitgebracht haben. Ich hab sie dann aber auch gleich mit passenden Medis wieder
vertrieben, resp. bin immer noch dran, sollten sie sich erdreisten, weiterhin
zu bleiben. Auch wenn diese ungebetenen Besucher für einige unangenehme Stunden
sorgten, fühle ich mich bereits wieder wohl. In solchen Situationen bin ich
immer froh um Elisabeth, einer Bernerin, die seit über 30 Jahren hier als
Krankenschwester auf einer evangelischen Missionsstation arbeitet. Da sie
natürlich bereits bestens integriert ist, können wir oft von ihrem Wissen
profitieren, sei es auch in politischen oder anderen Angelegenheiten.
So hat sie mir erzählt, dass kürzlich der
Gesundheitsminister das Kinderspital in Lubango inspiziert habe, welches chronisch
überbelegt ist. 2 Kinder pro Bett und Matten im Korridor sind Alltag. Was hat
nun der Direktor des Spitals angeordnet?! Alle Betten dürfen nur mit einem Kind
belegt sein und alle Notplätze müssen für die Visitation aufgehoben werden! Was
mit den Kindern geschah, kann ich nicht sagen. Dieses heile Bild wird dann
abends in den Nachrichten gezeigt!
Ein ebenso tristes Kapital ist auch die Landaneignung. Da
Militär und Polizei aus taktischen Gründen gut bis sehr gut bezahlt sind,
kaufen viele hohe Beamte und Generäle grosse Landstücke, die vorerst mal
eingezäunt werden, um nachher eventuell überbauen zu werden, was dann freilich
wieder Miete oder hohe Beträge für Häuserverkauf einbringt. Ist ein avisiertes
attraktives Grundstück bereits besetzt, wie z.B. bei Elisabeths Krankenstation,
ist der betr. interessierte Käufer resp. der Staat dann so grosszügig und
stellt anderswo einen Ersatz auf (meist nicht der Fall bei Privaten). Geld
spielt dabei keine Rolle. So arbeitet Elisabeth jetzt in einem ganz neuen
Zentrum.
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