Sonntag, 15. Juni 2014


15.06.2014

 

Nun geniessen wir wiederum die afrikanische Sonne, welche wir im Moment sehr zu schätzen wissen. Doch davon etwas später. 

Am Mittwochmorgen hat uns Angola noch während unseres Fluges mit einem intensiven Morgenrot begrüsst. Auch Elias Adriano hiess uns am Boden herzlich willkommen und chauffierte uns anschliessend durch das alltägliche Verkehrschaos von Luanda vom internationalen zum nationalen Flughafen. Er schaffte es auch, unser „Übergepäck" zu einem vernünftigen Preis durchzuschleussen (international sind pro Person 2x23 kg, national hingegen nur 30 kg zugelassen). Zum Glück sind wir bei solchen Reisen keine Anfänger mehr, sonst hätte uns das Chaos, das wir nach der Passkontrolle antrafen, leicht aus der Bahn werfen können, entpuppte sich doch nach einer kurzen Wartezeit ein echter Tumult von einer aufgebrachten Menge, der eben mitgeteilt wurde, dass ihr Flug, auf den sie bereits Stunden gewartet hatten, gecancelt wurde. Auch unser Flug erschien nirgends auf einer Anzeigetafel und auch auf wiederholtes Nachfragen konnte uns niemand Auskunft geben, bis wir plötzlich innerhalb von 5 Minuten mit weiteren Mitreisenden in einen Bus verfrachtet wurden, der uns wieder zurück zum internationalen Flughafen brachte, diesmal allerdings innerhalb des Flughafengeländes. Es stellte sich dann heraus, dass der Flug nach Windhoeck (Namibia) in Lubango zwischenlande werde und deshalb auch auf dem nationalen Flughafen nicht registriert war. Jedenfalls wurden wir bereits mittags in Lubango von Tarcisio und Graciano herzlich willkommen geheissen und haben in der Zwischenzeit auch unsere Arbeit wieder aufgenommen, was für mich bedeutete, den Nähsaal einzurichten  und im Garten etwas zum Rechten zu sehen, wo zur grossen Freude nebst Zwiebeln und Karotten auch Randen und Fenchel gut gedeihen. Auch die Artemisia-sträucher, deren Blätter wir als Tee zur Malaria-Prophylaxe einnehmen, scheinen gut zu gedeihen. Willi hat erstmal die Sendung vom Container, der während unserer Abwesenheit endlich aus dem Zoll ausgelöst werden konnte, inspiziert und Verschiedenes eingeordnet oder zugeteilt. Danebst hat er die Waschmaschine, die während unserer Abwesenheit ausgestiegen ist, wieder zum Funktionieren gebracht. In der Fehlersuche ist er einfach ein Genie! Er sagt immer, dass er bei seiner ersten Berufslehre von seinem Lehrmeister darauf gedrillt worden sei – hat sich gelohnt! 

Was wir im Moment eher als etwas unangenehm empfinden ist das Klima – wohlverstanden nicht die Hitze, sondern die Kälte, die wir vielleicht nach dem heissen Pfingstwochenende, das wir noch in der Schweiz verbrachten, etwas stärker spüren. In dieser Jahreszeit macht sich die Höhe unserer Station von 1890 m ü.M. bemerkbar. Die Monate Juni und Juli sind hier die kältesten und auch die Tage am kürzesten. Die Sonne zeigt sich erst so gegen 7 h morgens und um 18 h ist es bereits wieder dunkel (in etwa 1 Stunde Unterschied zur Regenzeit). Wenn es tagsüber auch schön warm wird (ca. 23-25°C), vermag die Sonne die Häuser doch nicht so recht aufzuheizen; so sitzt du denn abends mit Fazerpelz bei 15-17° im Zimmer und morgens kriechst du bei 10° Zimmertemperatur auch nicht so leicht unter der warmen Decke hervor. Wenn die Temperatur nächstens nachts bis auf den Gefrierpunkt sinken wird, haben wir uns vielleicht schon daran gewöhnt.

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