18. Januar 2015
Diese Woche hat uns einige sintflutartige Regenschauer
beschert, besonders am Freitag versuchte das Wasser durch alle versteckten
Ritzen und nicht ganz dichten Fenster in die Häuser zu dringen. Auch auf die
Strasse hätte ich mich nicht mehr gewagt, denn da hätte dich nicht nur die
fehlende Sicht am Weiterkommen behindert, sondern auch die Wasserfluten, die bei
solchen Niederschlägen haufenweise Sand und Abfall von den abfallenden
Seitenwegen in die Hauptstrassen spülen. Die Natur freilich hat’s gefreut und
die Wasservorräte für die kommende Trockenzeit dürften sich dank leicht
angestiegenem Grundwasserpegel auch ein wenig verbessert haben.
Kommende Woche muss ich mich nun wirklich etwas dem Garten
widmen, solange die Erde noch ein wenig weich ist. Willi hat mit seinen
Arbeitern im Pflanzfeld des Bildungszentrums die Verankerungen für ein Treibhaus,
das wir auf Wunsch der Verantwortlichen im letzten Container mitgebracht haben,
in den Boden gerammt. Improvisationsmeister Willi hat hierfür eigens ein Teil
für die Schlagbohrmaschine konstruiert, damit die Verankerungen genügend tief
in den Boden gerammt werden konnten. Nächste Woche müssen nur noch die
Querverstrebungen in die Bögen eingesetzt und das ganze Gerüst mit dem Plastik
überdacht werden. Ein weiterer Schritt dürfte darin bestehen, die
Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass auch in einem Treibhaus die Pflege
des Bodens dazu gehört und das Gemüse nicht automatisch wächst.
Ansonsten war diese Woche ganz geprägt von der jährlichen Generalversammlung
der Kongregation der La Salette-Patres hier im Zentrum. Ca. 50 der fast 70 Patres
waren aus den 13 Missionsstationen im Lande und den 2 Stationen aus Namibia
angereist und sorgten damit auch für viel Betrieb im Zentrum. In der Küche war
vor allem Juliana mit ihren Mitarbeiterinnen gefragt. Höhepunkt der Versammlung
war der Samstag, wo in einer feierlichen Zeremonie zwei neue Kandidaten in die
Gemeinschaft der Salettiner aufgenommen wurden. Zu diesem Anlass erschienen noch
viele weitere Gäste, u.a. Verwandte der Kandidaten und auch viele Novizen und
Novizinnen von andern umliegenden Kongregationen. Ein Bild, das man sich in
Europa gar nicht vorstellen kann. Die Versorgung so vieler Gäste bei der
vorhandenen Infrastruktur wäre auch in der Schweiz ein logistisches Problem.
Dies wird jedoch in Afrika anders auf eben afrikanische Art gelöst – in unseren
Augen ein totales Chaos (wie ich früher schon mal beschrieben habe) – doch im
Endeffekt sind alle glücklich und zufrieden und alle wurden bestens verpflegt
und dem „organisierten Europäer“ bleibt nur noch das Staunen.
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