Dienstag, 1. November 2016


Am Montagabend vergangener Woche konnten wir unsere Schweizer-Gäste Jost, der während unseres ersten Einsatz in Angola als Assistenzarzt mit uns in Quinjenje arbeitete und seinen Freund Peter am Flughafen von Lubango begrüssen. Während 5 Tagen und rund 1200 km sind wir über gut ausgebaute Asphaltstrassen und holprige und gar Bachbett ähnliche Wege durch landschaftlich verschiedene faszinierende Gegenden gefahren, vom afrikanischen Busch, vorbei an Affenbrotbäumen zu den Inselberge in der Gegend von Cubal und weiter entlang an von den ersten Regenfällen in saftiges Grün verwandelten Feldern mit Mais und Hirse, die bereits die Erdoberfläche durchbrochen hatten sowie vorbei an voll mit Früchten behangenen Mangobäumen, die im Dezember zur Reife kommen, hinauf in die Hochebene nach Chicuma mit einem berauschenden Weitblick bis zum Horizont. Unsere Gäste erhielten dadurch auch einen Einblick in das Leben und die Arbeitsweise der Landbevölkerung, führte die Fahrt doch vorbei an vielen, wenn auch weit auseinander liegenden Siedlungen von Strohhütten und einfachen einstöckigen Häusern aus Lehmziegeln, bedeckt mit Steinen beschwerten Wellblechdächern. Bei einem Besuch bei Verwandten von Tarcisio durften wir auch einen Blick ins Innere der Häuser werfen: einfache Pritschen als Schlafstätten, offene Feuerstelle als Küche in einer Rundhütte mit aufgehängten, bedeckten Körben als Behälter für Mais und Hirse, der täglichen Mahlzeit – für Europäer einfach unvorstellbar. Wir besuchten auch einen Markt, wo unter Strohdächern alles Mögliche für den notwendigen Lebensunterhalt angeboten wird. Da wir anfangs der Regenzeit und damit in der Anpflanzzeit stehen, zeigte unsere Fahrt uns auch mehrfach Menschen bei der Feldarbeit mit Ochsen vor einem handgefertigten Pflug, oft auch von Frauen mit einem Kind auf dem Rücken gesteuert oder vielerorts Menschen, darunter auch Kinder, die mit einfachen Hacken den Boden bearbeiteten. Doch überall fröhliche zuvorkommende Menschen; besonders herzlich wurden wir freilich auch auf den besuchten Missionsstationen empfangen, wo wir meistens eine Ruhepause einlegten, aber auch noch notwendige Arbeiten besprachen. Eine besondere Freude war natürlich das positive Ergebnis der Wasserbohrung auf der Missionsstation Kola. Allerdings ist die Bohrung ein wenig von der Station entfernt, was noch eine Zuleitung erforderlich macht. Die beiden Bohrungen direkt bei der Station hatten mengenmässig zu wenig Wasser ergeben. Übrigens zeigt auch die Bohrung bei den Pastorinhas ein positives Resultat. Ein Wehrmutstropfen auf der Fahrt waren natürlich auch die Ruinen der verschiedenen ehemaligen Fazendas, die noch heute vom Elend des Krieges zeugen. Doch alles in allem sind unsere Gäste mit vielen unvergesslichen Eindrücken gestern nach Mapunda zurückgekehrt. Die 3 Tage bis zu ihrem Rückflug werden mit Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und einer Fahrt durch verschiedene Quartiere in der Stadt gefüllt sein.

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