Am Montagabend vergangener Woche konnten wir unsere
Schweizer-Gäste Jost, der während unseres ersten Einsatz in Angola als
Assistenzarzt mit uns in Quinjenje arbeitete und seinen Freund Peter am
Flughafen von Lubango begrüssen. Während 5 Tagen und rund 1200 km sind wir über
gut ausgebaute Asphaltstrassen und holprige und gar Bachbett ähnliche Wege
durch landschaftlich verschiedene faszinierende Gegenden gefahren, vom
afrikanischen Busch, vorbei an Affenbrotbäumen zu den Inselberge in der Gegend
von Cubal und weiter entlang an von den ersten Regenfällen in saftiges Grün
verwandelten Feldern mit Mais und Hirse, die bereits die Erdoberfläche
durchbrochen hatten sowie vorbei an voll mit Früchten behangenen Mangobäumen,
die im Dezember zur Reife kommen, hinauf in die Hochebene nach Chicuma mit
einem berauschenden Weitblick bis zum Horizont. Unsere Gäste erhielten dadurch
auch einen Einblick in das Leben und die Arbeitsweise der Landbevölkerung,
führte die Fahrt doch vorbei an vielen, wenn auch weit auseinander liegenden
Siedlungen von Strohhütten und einfachen einstöckigen Häusern aus Lehmziegeln,
bedeckt mit Steinen beschwerten Wellblechdächern. Bei einem Besuch bei
Verwandten von Tarcisio durften wir auch einen Blick ins Innere der Häuser
werfen: einfache Pritschen als Schlafstätten, offene Feuerstelle als Küche in
einer Rundhütte mit aufgehängten, bedeckten Körben als Behälter für Mais und
Hirse, der täglichen Mahlzeit – für Europäer einfach unvorstellbar. Wir
besuchten auch einen Markt, wo unter Strohdächern alles Mögliche für den
notwendigen Lebensunterhalt angeboten wird. Da wir anfangs der Regenzeit und
damit in der Anpflanzzeit stehen, zeigte unsere Fahrt uns auch mehrfach
Menschen bei der Feldarbeit mit Ochsen vor einem handgefertigten Pflug, oft
auch von Frauen mit einem Kind auf dem Rücken gesteuert oder vielerorts Menschen,
darunter auch Kinder, die mit einfachen Hacken den Boden bearbeiteten. Doch
überall fröhliche zuvorkommende Menschen; besonders herzlich wurden wir freilich
auch auf den besuchten Missionsstationen empfangen, wo wir meistens eine Ruhepause
einlegten, aber auch noch notwendige Arbeiten besprachen. Eine besondere Freude
war natürlich das positive Ergebnis der Wasserbohrung auf der Missionsstation
Kola. Allerdings ist die Bohrung ein wenig von der Station entfernt, was noch
eine Zuleitung erforderlich macht. Die beiden Bohrungen direkt bei der Station
hatten mengenmässig zu wenig Wasser ergeben. Übrigens zeigt auch die Bohrung
bei den Pastorinhas ein positives Resultat. Ein Wehrmutstropfen auf der Fahrt waren
natürlich auch die Ruinen der verschiedenen ehemaligen Fazendas, die noch heute
vom Elend des Krieges zeugen. Doch alles in allem sind unsere Gäste mit vielen unvergesslichen
Eindrücken gestern nach Mapunda zurückgekehrt. Die 3 Tage bis zu ihrem Rückflug
werden mit Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und einer Fahrt durch
verschiedene Quartiere in der Stadt gefüllt sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.