Sonntag, 18. März 2018


18. März 2018 
 
Tatsächlich dringen heute Morgen zaghaft einige Sonnenstrahlen durch, nachdem es 2 Tage fast ununterbrochen geregnet hat und dies öfters mit sintflutartigen Einschüben. Alles mutet etwas feucht an. Dabei können wir uns noch glücklich schätzen mit einem festen Dach über dem Kopf im Hinblick auf vielen Lehmhütten, die sich ob der massiven Feuchtigkeit fast aufzulösen scheinen. Laut den Fernsehnachrichten sind auch tatsächlich mehrere in sich zusammengestürzt oder stehen kurz davor. Man kann sich ja in etwa vorstellen, wie angenehm es sich in einer solch feuchten Hütte auf einer Matte am Boden schlafen lässt. Dazu kommt, dass die Menschen ja völlig durchnässt von draussen reinkommen, da kaum jemand von der einfachen Bevölkerung eine wasserdichte Regenbekleidung besitzt und der Boden vor der Hütte meist total aufgeweicht ist und somit der ganze Match noch in die „Wohnung“ getragen wird. Diese Situation führt allerdings auch dazu, dass das Leben bei solch heftigen Niederschlägen etwas heruntergefahren wird, sprich, dass auch Arbeiter dann wo möglich nicht erscheinen oder wenn überhaupt, mit grosser Verspätung. Oft verschärfen unpassierbare Wege dieses Problem noch zusätzlich. So weiss ich von einer nahe gelegenen Siedlung, von welcher es den Kindern unmöglich ist, bei solchem Wetter das Bachbett, in welchem sich das Bächlein dann zu einem reissenden Fluss entwickelt, zu überqueren und sie deshalb der Schule fernbleiben müssen. Der unüberwindbare Schulweg ist auch für Filipe zum Problem geworden; zwar nicht wegen des Wetters, sondern weil er die Strecke durch den Busch mit seinen Krücken ganz einfach nicht schafft. So wird er wohl kaum je eine Schule besuchen – ein Schicksal, welches er mit immer noch vielen anderen Kindern teilt. 

Vergangene Woche sind wir wiederum an den Fuss des nahe gelegenen südlichen Gebirges gefahren, um die Ärmsten der höher gelegenen Siedlungen mit etwas Reis, Öl und Seife zu versorgen. Es handelt sich dabei um eine Unterstützung, die P. Viktor vor allem Witwen und anderen älteren Menschen zukommen lässt, die durch das Fehlen von Angehörigen nicht auf deren Unterstützung zählen können. Es ist jeweils beeindruckend mit welcher Freude und Dankbarkeit sie das Wenige entgegennehmen, nachdem sie dafür den mühsamen Weg vom Gebirge ins Tal hinter sich haben, da wir mit dem Auto diesen Weg nicht schaffen. U.a. trafen wir dabei auch auf ein Mädchen, resp. junge Frau mit einem Augentumor – die noch nie einen Arzt gesehen hat! Leider werden auf dem Land immer noch öfters Krankheiten, Missbildungen etc. als gegeben hingenommen, was die Probleme dann oft verschärft, so dass letztlich jede Hilfe zu spät kommt. Meistens sind Unwissenheit und fehlende Finanzen die Ursache, wie auch bei dem Mädchen, welches wegen unbehandelter Knochentuberkulose nun im Rollstuhl sitzt (welchen wir von der Schweiz mitgebracht haben). Solange es an medizinischen Zentren, Ärzten und Medikamenten für die breite Bevölkerung fehlt, wird dieses Problem wohl nicht so schnell behoben.

 
 
 

nicht alle Häuser sind gleich stabil, wenn das Wasser vom Hügel runter fliesst
 
 
Lehmbauten
 
 
dto. allerdings eher der besseren Art
 
 
ob die letzten beiden massivem Wassereinbruch standhalten?
 
 

er wird pro Sack bezahlt, was ihn verleitet so viel als möglich zu laden (100 kg!!)
 

 

Verteilen von Hilfsgütern
 

Mädchen mit Augentumor
 

wenn du so durchs Leben gehen musst (dasselbe Mädchen!)

 

 

 
 
 

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