25.März 2018
Domingas klagt: Ich habe so starkes Herzklopfen, mir ist
komisch. Ich gebe ihr was zur Beruhigung und messe später den Blutdruck wieder,
der sich normalisiert hat. Zwei Stunden später laufe ich ihr über den Weg und
frage nach dem Befinden. Der ganze Körper tut mir weh, dies die Antwort.
Deshalb rate ich ihr schnell zum Sanitätsposten zu gehen, um einen Malariatest
zu machen, weil die Symptome doch in diese Richtung deuten. Dies sei nicht
möglich, meint sie, da sie kein Geld dafür habe. Diese Antwort kriege ich nur
allzu oft. Zu erwähnen ist dazu vielleicht, dass der Test im Zentralspital zwar
gratis gemacht werden kann, doch brauchen die Patienten erst mal einen Transport
dorthin, der ja auch nicht gratis ist und zudem müssen sie damit rechnen, den
ganzen Tag zu warten. Auch werden keine Medikamente abgegeben, sondern lediglich
nur das Rezept dafür. In den lokalen Sanitätsposten kosten die Untersuchungen
leider etwas, doch sofern vorhanden werden auch Medikamente abgegeben. Bei
Domingas hat sich der Verdacht einer Malaria übrigens wie erwartet, bestätigt.
Dann kommt Hilario und frägt
nach Ohrentropfen. Leider habe ich keine, rate ihm jedoch zu einem Hausmittel
mit Zwiebeln. Wieder Fehlanzeige, denn er hat weder Zwiebeln im Haus, noch Geld
um welche zu kaufen!
Fast gleichzeitig kommt
Joaquim. Er frägt um Unterstützung, weil sein Kind nach einem Unfall Blut für
eine Operation braucht und dies muss er bezahlen!
Dann kommen unsere Angestellten
und bitten um Geld für Fahrkarten nach Moçamedes (etwas 2 Autostunden von uns
entfernt), um zur Beerdigung von José, dem Schwager von Juliana zu fahren. Zu
erwähnen ist dazu, dass der Lohn von Hausangestellten, wirklich nur zum
Unterhalt der Familie reicht und nicht für unvorhergesehene Nebenkosten, sofern
der Mann, wie so oft nicht verdient. Nachzutragen ist, dass es sich um einen
sehr tragischen Todesfall handelt, denn dieser aufgestellte Mann, Vater von 4
schulpflichtigen Kinder ist nach nur kurzer „Krankheit“, wahrscheinlich an
einer zerebralen Malaria verstorben.
Weiter erscheint Amalia und
klagt, dass sie und die Kinder gestern Abend nichts zu essen gehabt hätten, da
das Gas ausgegangen sei. Leider bekomme sie erst Ende Monat Zahltag und das
Geld reiche nicht für eine neue Gasflasche. Auch dazu gilt zu sagen, dass in
der Stadt vorwiegend mit Gas und nicht mit Holzkohle gekocht wird, was sicher
im Hinblick auf die Abholzung unterstützt werden muss. Da sich die Familie
vorwiegend von Maisbrei ernährt, braucht es dafür eine Heizquelle.
Zum Schluss noch zwei Beispiele aus der vergangenen Woche: Luisa, die wir in ihrer weiterführenden Schule unterstützen, bittet um Geld für Schulmaterial und Emilia muss Anschaffungen tätigen für ihre Ausbildung als Krankenschwester.
Ihr könnt euch nun fragen: Hört die Liste denn nicht auf? Nein, sie hört tatsächlich nie auf und manchmal frage ich mich auch, ob denn wirklich kein Ende in Sicht kommt und vor allem wie dies weitergehen soll, wenn man zusätzlich die gesamte politische Situation mit einbezieht.
Im Anhang noch einige Bilder von Willis Arbeit und zum Schluss ein Weihnachtsbaum, der bei uns auch an Ostern blüht.
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