Sonntag, 2. September 2018


2. September 2018 

Am vergangenen Donnerstagabend ist auch Pater Viktor aus der Schweiz wieder nach Angola zurückgekehrt. Zur Erinnerung: P. Viktor ist mit seinen 80 Jahren der letzte Schweizer der la Salette-Patres in Angola. Seine Krankheit erfordert immer wieder Aufenthalte in der Schweiz. Begleitet wurde er bis nach Luanda v. P. Albert Schlauri, der von der Hauptstadt aus mit dem angolanischen Missionsoberen jedoch zuerst eine Station im Norden besucht, um sich anschliessend an der Atlantikküste in Benguela und Lobito, also im südlichen Angola die verschiedenen Schulen und Seminare der Ordensgemeinschaft anzusehen. Von dort wird Willi ihn nächste Woche abholen und hierher und von hier aus zu weiteren Missionsstationen bringen. Früher hätte man diese Besuche Visitationsreise genannt, was heute aber nur noch bedingt zutrifft, denn seit 3 Jahren sind die Salettiner Missionare in Angola eine eigene Provinz, also selbstständig und nicht mehr unter Schweizer Protektorat. Zudem existiert die Schweizer Provinz infolge fehlendem Nachwuchs seit gut einem Jahr nicht mehr, sie figuriert lediglich noch als eine Niederlassung der polnischen Provinz, zu welcher die wenigen noch verbliebenen alten Schweizer-Patres nun zählen. Allerdings verwaltet P. Schlauri, als der jüngste Schweizer der Ordensgemeinschaft weiterhin das Geld, das das durch Spenden an die Mission eingeht, welches dann nach Absprache mit dem hiesigen Missionsoberen, Padre Pedro,  direkt für Projekte hier eingesetzt wird. Insofern kann an den Besuch von P. Schlauri im weitesten Sinn schon als Visitationsreise bezeichnen. Wir freuen uns natürlich, ihm auch unsere Arbeiten vorzustellen. 

Dass unsere Arbeit ohne seine Unterstützung und die Hilfe unserer Freunde in der Schweiz oft undenkbar wäre, hat sich in letzter Zeit häufig gezeigt. So beanspruchten verschiedene Menschen in Not unsere finanzielle Unterstützung für medizinische Hilfe. Da war Amaria, die von ihrem Mann derart geschlagen wurde, dass sie verschiedene Untersuchungen benötigte, um damit vor Gericht zu erscheinen oder das Mädchen mit einer heftigen Allergie, welches dringend Medikamente brauchte oder die Tochter von Marta, die sich eine Geschwulst im Gesicht operativ entfernen lassen musste, um nur einige zu nennen. Dabei spielt die Tatsache, dass viele Untersuchungen im Staatsspital gar nicht durchgeführt werden können aus Mangel an Apparaturen oder geschultem Personal. Zudem werden nebst den staatlichen Spitälern auch in den wenigsten Sanitätsposten Medikamente abgegeben, sondern nur Rezepte verschrieben. Oft übersteigt der Preis für die Therapie die finanziellen Mittel der Patienten. Dasselbe gilt für den Kauf einer Brille. So haben wir allein vergangene Woche zwei jungen Patienten die Konsulta beim Augenarzt und den anschliessenden Kauf der nötigen Brille ermöglicht, damit ihnen nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie dem im letzten blog erwähnten Antonio. Wir sind deshalb auch sehr froh, dass P. Viktor bei Medior in Deutschland doch wieder eine beachtliche Menge der meist gebrauchten Medikamente einkaufen konnte. Aufgeteilt auf die Sanitätsposten der verschiedenen Missionsstationen bleibt dann zwar schnell nicht mehr viel übrig. Negativ ins Gewicht fällt in diesem Zusammenhang auch, dass P. Viktor für die Auslösung der Medikamente Einfuhrzoll bezahlen musste, obwohl nach Gesetzt die Einfuhr von Medikamenten zollfrei wäre. Aber eben Korruption lässt immer noch grüssen, obwohl mit dem neuen Präsidenten Einiges in dieser Hinsicht unternommen wurde und wird. Hoffen wir auf eine bessere Zukunft.

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