Sonntag, 3. April 2022

 

3. April 2022

Wir sind wieder in Tchinjenje. Gestern am späten Nachmittag sind wir mit unseren Schweizer-Gästen kurz vor dem wieder einsetzenden Regen hier angekommen. Unser Besuch wurde am Freitagmorgen nach seiner Ankunft in Luanda gleich richtig in die afrikanische Realität eingetaucht. Erst mussten sie sich wie alle Fluggäste einem Covid-Test unterziehen, um dann anzustehen für den Stempel, der das Online-Visum auch im Pass sichtbar aufzeigt. Das ganze Procedere wurde anscheinend mit besonders afrikanischer Gründlichkeit durchgeführt, hat es doch über 3 Stunden in Anspruch genommen. Anschliessend haben sich die beiden in einem Schwesternhaus in der Stadt etwas ausgeruht, um dann auch von dort wieder auf den nationalen Flughafen gebracht zu werden. Leider aber haben die Schwestern unsere Gäste zu spät zum Flughafen gebracht, also erst grad  kurz vor Ablauf des Check in und dieser schliesst hier jeweils mindesten1 Stunde vor dem Abflug, manchmal auch früher. So hatten sie trotz Bitten und Betteln keine Möglichkeit mehr, den Flug zu erreichen. Der eigentliche Grund, weshalb sie nicht mehr eingelassen wurden, liegt darin, dass solche nicht beanspruchten Flugtickets bei Bedarf sofort nach Ablauf der Zeit weiterverkauft werden. Da der nächste Flug erst am Montag möglich gewesen wäre, kamen die beiden arg ins Schwitzen. Die einzige Möglichkeit, die ihnen noch zur Verfügung stand, war ein Flug am späten Abend in die südliche Küstenstadt Benguela, was dann doch etwas näher (nur ca. 400 km, statt über 1000 km) von Lubango entfernt liegt. Aber auch dafür mussten sie bis 1 Stunde vor Abflug zittern, bis ihnen die letzten 2 Plätze zugesichert wurden. Doch schlussendlich hats geklappt und wir konnten sie gestern nach 5-1/2-stündiger Fahrt in Benguela begrüssen, von wo wir dann gemütlich nach Tchinjenje gefahren sind. Um das Feeling für Afrika noch etwas zu toppen, fingen wir kurz vor dem Ziel noch einen Plattfuss ein, so dass sie auch einen Radwechsel mit zu den Erlebnissen zählen dürfen. Da ihre Koffer direkt nach Lubango weitergeleitet wurden, wo wir sie noch am Freitagabend auslösen konnten, hatte die ganze Situation im Moment auch nicht entschärft. Doch Ende gut, alles gut. Wir werden jetzt dann dem Sonntagsgottesdienst hier beiwohnen, der mit Gesang, Klatschen usw. für Gäste aus Europa sicher auch eine andere Welt aufzeigt, besonders auch der Opfergang, bei welchem ausser kleinen Geldbeträgen Naturalien wie Maiskolben oder kleine Säcklein mit Maismehl etc. zum Altar gebracht werden. Am Nachmittag werden wir einen Kimbo (kleine afrikanische Dorfgemeinschaft) besuchen, um aufzuzeigen, wie viele Menschen auf dem Land noch leben. Diensttag werden wir voraussichtlich zu Bergmission Kola fahren. Der Weg dorthin dürfte auch etwas anspruchsvoll sein, hat der Regen doch eine Brücke weggespült, so dass wir einen Umweg fahren müssen. Doch auch das ist Afrika. Ich werde wieder berichten.

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