Sonntag, 25. September 2022

 

25. September 2022

Seit Dienstagnachmittag sind wir wieder in Mapunda und diesmal ist mir das Gefälle von Stadt/Land besonders aufgefallen. Dies zeigt sich sowohl im äusseren Erscheinungsbild der Menschen wie auch in ihrer Ausdrucksweise, sprich Sprache. Sicher trifft man auch in der Stadt Menschen, vor allem Strassenkinder in zerlumpter Kleidung, jedoch nicht in dem Ausmass wie in ländlichen Gegenden, wo die grössere Anzahl der Kinder in zerschlissenen und meist schmutzigen Kleidern anzutreffen ist. Bemerkenswert ist allerdings, dass dies niemanden zu stören scheint, vor allem spielen die Kinder trotzdem fröhlich miteinander. Was ebenfalls auffällt ist die Tatsache, dass in städtischen Verhältnissen viele Frauen Wert auf ihre Haartracht legen, indem sie mit viel Geschick künstliche Haare einflechten, während auf dem Land die meisten Frauen ein Kopftuch tragen. Auch benutzen die Frauen auf dem Land anstelle eines Jupes ein Umschlagtuch, ebenso legen sie anstelle einer Jacke ein weiteres Tuch über die Schultern, welches sie vorne verknoten. Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass diese Tücher äusserst praktisch sind, da sehr vielseitig in der Anwendung. Wie erwähnt werden sie benutzt als Kleid (Jupe), Jacke (Schultertuch), aber auch um ein Kind auf den Rücken zu binden oder Lasten einzuwickeln, um sie auf dem Kopf zu tragen und nicht zuletzt auch als Unterlage, um ein Kind im Freien zum Schlafen zu legen. Der Unterschied von ländlichen zu städtischen Gegenden zeigt sich auch in der Sprache. Auf dem Land sprechen viele nur wenig portugiesisch. In den Dörfern wird der Schulunterricht oft nur bis zur 6. Klasse angeboten und dies auf sehr schlechtem Niveau, da auch die Ausbildung der Lehrer zu wünschen lässt. Zudem gibt es Siedlungen, die einen Schulbesuch infolge zu grosser Distanz gar nicht erlauben. Auch bei unserem gestrigen Ausflug in eine abgelegene Gegend trafen wir auf Kinder, die fröhlich in einem Teich fischten, uns gegenüber aber auf Distanz gingen, da sie kein portugiesisch verstanden und wohl auch kaum jemals einen Weissen zu Gesicht bekommen haben. Da drängt sich dann die Frage auf: welche Perspektiven haben diese Kinder, vor allem auch im Hinblick auf den explosionsartigen Bevölkerungszuwachs in Angola. 

Michael wird morgen wieder nach Luanda fliegen und am Dienstag dann zurück in die Schweiz. In den letzten 3 Tagen haben wir ihm noch die Sehenswürdigkeiten um Lubango gezeigt sowie die Stadt mit ihren sehr unterschiedlichen Facetten. Er wird sicher mit einem vollen Koffer an Erinnerungen und Eindrücken in die Schweiz zurückkehren.

                                                    Auch in unserer Gegend gibt es Berge, Felsen und                                                                                       leider auch ausgetrocknete Seen 

 







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.