Sonntag, 5. Februar 2023

 

5. Februar 2023

Heute möchte ich gleich mit einem aktuellen Ereignis beginnen. Es ist jetzt 8 Uhr morgens und soeben klopfte der Gärtnergehilfe an unsere Tür. Seine traurige Nachricht lautete, dass sein Bruder gestern mit seinem Mofa tödlich verunglückt sei. Ja, wie und wo? Er sei in den Kreisel gefahren und ein Auto habe ihn touchiert und zum Sturz gebracht. Wahrscheinlich hat er keinen Helm getragen, wie Hunderte anderer Mofafahrer auch, obwohl es eigentlich Pflicht wäre. Ob er oder das Auto der Unfallverursacher war, wird sich wohl nie feststellen lassen. Tatsache ist, dass die Mofafahrer sich kaum an Verkehrsregeln halten, beispielsweise im Verkehr dich rechts und links gleichzeitig überholen oder ohne Signale abschwenken. Im aktuellen Fall ist der Autofahrer jedoch ohne anzuhalten weitergefahren. Die Polizei müsse den suchen, meinte Nuno, während der Kommentar von Juliana lautete: du kannst vergessen, dass sie dies jemals tun werden. Das aktuelle Problem von Nuno war nun, dass die Familienangehörigen einen Sarg kaufen müssen, damit der Verunglückte morgen bestattet werden kann und Nuno dazu seinen Beitrag leisten müsse, wofür er aber kein Geld habe. Dieses Problem konnten wir beheben, es bleibt aber der fahle Geschmack, wie mit den Menschen hier umgegangen wird. Sehr wahrscheinlich hatte der Verstorbene auch Familie und die Witwe ist nun ohne jegliche Unterstützung auf sich selbst angewiesen. Solche Situationen lassen dann die Frage intensiver aufkommen, was machen wir eigentlich in einem solchen Land, wo sich keine Tendenzen zeigen für einen positiven Wandel?

Doch sind es vielleicht gerade die vielen Kleinigkeiten, wie die Unterstützung einzelner Personen, die doch Sinn machen und den zwischenmenschlichen Bereich aufwerten. So konnte ich auch vergangene Woche verschiedene Patienten mit der nötigen Medikation, die sich allerdings zu Ende neigt, versorgen. Doch glücklicherweise ist die neue grosse Medikamentensendung von Medeor bereits auf dem Weg nach Afrika. Auch haben verschiedene Mädchen, die wir in ihrer Ausbildung unterstützen, ihre guten Zwischenzeugnisse präsentiert. So wechseln sich auch hier Freud und Leid «Dämpfer und Aufsteller».

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