Samstag, 18. März 2023

 

19. März 2023

Es ist Sonntagmorgen in der Früh. Gleich nach dem Gottesdienst in der kleinen Kapelle mit P. Viktor fahren wir los hinauf zur Kola. Da die Missionsstation an einem Berghang liegt, umgeben von Wald und Bäumen, ist dort kein Natel- oder Internetempfang möglich; hoffen wir, dass es mit Angosat 2 mal möglich wird, damit dieser nicht nur als Prestigeobjekt im All schwebt. Deshalb heute nur wenige Zeilen. Gestern hatten wir Besuch von Rebecca und Elisabeth. Elisabeth ist aus meinen blogs bekannt als unsere treue Beraterin in gesundheitlichen Fragen und Rebecca weilt wieder für 14 Tage in Cristo Rei, um Operationen an Fistelfrauen durchzuführen. Rebecca hat u.a. auch die Ersatzteile aus der Schweiz  für unsere Kaffeemaschine mitgebracht, so dass wir bald wieder einen guten Kaffee geniessen können. Was für Kleinigkeiten für uns im Leben doch von Bedeutung sind! Die Menschen hier haben meist andere Sorgen. Da Kommt Domingas auf mich zu, ob ich ihr nicht helfen könne für neue Chapas (Wellbleche für Dachbedeckung). Sie müsse an mehreren Orten Plastikbecken unterstellen, weil es überall reinregne. Das Geld dafür bringt sie natürlich nicht auf. Tina wünscht sich schon lange ein kleines Gestell oder Kästchen, um das Geschirr zu versorgen. Und Paula bittet um Unterstützung für Schulhefte, sie habe keinen einzigen Kwanzas mehr. Florença sagt, dass ihr Sohn Zahnschmerzen habe und geschwollene Drüsen am Hals. Auf die Mahnung, dass dürfe sie nicht anstehen lassen, sagt sie, dass sie kein Geld habe, um den Zahn ziehen zu lassen. Ich gebe ihr Antibiotika und etwas Schmerzmittel und das Nötige, um den schwarzen Zahn anschliessend ziehen zu lassen. Zudem braucht sie noch Unterstützung für Milch für den die kleine 5 monatige Alfonsa, die sie nach dem Tod ihrer Tochter (der Mutter des Kindes) nun grosszieht. Fernando klagt über Kopfschmerzen und erwähnt u.a., dass er an der Wandtafel nichts lesen könne, weil es verschwommen sei. Eine Brille könnte sich die alleinerziehende Mutter nie leisten. Und so könnte die Liste noch fortgesetzt werden und wir treten dann oft auch an der Stelle, wenn grössere Beiträge nötig wären. Unsere eigene Hilflosigkeit ist manchmal auch etwas belastend, oft braucht es aber auch Fingerspitzengefühl, wo Hilfe wirklich dringend nötig ist und wann die Menschen selbst mehr zur Lösung beitragen können.

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