Sonntag, 5. März 2023

 

5.März 2023

Den ganzen vergangenen Monat hatte es in Tchinjenje nicht mehr geregnet, so dass der Trockenheit ein Teil der zweiten Maisernte zum Opfer gefallen ist. Doch am Mittwochnachmittag setzte auf den letzten 2 km zur Missionsstation ein Tropenschauer ein der uns kaum mehr Sicht liess auf dem letzten Abschnitt unserer Reise. Der Camion , welcher eine knappe Stunde nach uns unterwegs war, hatte denn auch schon einige Kilometer früher mit dieser Regenwand zu kämpfen und blieb denn auch prompt auf den letzten Metern im Aufstieg zur Mission im Morast stecken. Als der Regen nachliess musste der Camion an Ort uns Stelle entladen werden. Nebst unserer Equipe schleppten alle Schüler und auch Kinder aus dem Kimbo zu zweit und dritt sämtliches Material zur Mission. Dies war nötig, weil die Abdeckung des alten Vehikels nicht super wasserdicht war, was den Zement für den Plattenboden im Saal gerade ruiniert hätte. Andererseits entfiel dadurch eine Nachtwache im Camion, denn vor Diebstahl ist auch auf dem Land niemand gefeit. Bei strahlendem Sonnenschein und bevor wieder der nächste Regen einsetzte, gelang es am folgenden frühen Nachmittag nachdem der Boden wieder etwas trockener war, das Gefährt heraus zu manövrieren. Tatsächlich hat seit unserer Ankunft die Regenzeit hier im üblichen Rhythmus wieder eingesetzt, was bedeutet, morgens strahlender Sonnenschein und nachmittags oder gegen Abend heftige Gewitter und Niederschläge.

Sonst hat sich in Tchinjenje nichts verändert, wenn auch manches nicht nach unseren Vorstellungen läuft. Doch dürfen wir feststellen, dass der Gesundheitsposten täglich mehrere Stunden geöffnet und sehr gut frequentiert ist. Die Menschen schätzen es, dass sie nicht mehr fast 10 km Weg zusätzlich unter die Füssen nehmen müssen bis zu nächsten Posten in der Ortschaft Tchinjenje. Was allerdings oft fehlt, sind Medikamente, für welche es meist bei leeren Versprechungen der Regierung bleibt. Im Moment ist das Allerwichtigste zum Teil noch vorhanden, doch sind sie auch hier darauf angewiesen, dass bald die Sendung von Medio Deutschland eintreffen wird, aus welcher wir auch den Sanitätsposten Tchinjenje unterstützen können. Was hier auch sehr mühsam ist, ist die Beschaffung von Material, wenn sich bei Arbeiten unvorhergesehene Probleme ergeben, zu deren Lösung ein Ersatzteil notwendig wäre. So konnte Willi gestern in der knapp 60 km kleineren Stadt Ganda lediglich 2 von 5 auf seiner Liste notierten Artikel finden. Morgen geht’s drum nochmals nach dem gut 100 km entfernten Huambo, wo doch ziemlich viel erhältlich ist. Zum Glück ist die Strasse dorthin asphaltiert, wenn auch nicht ohne Löcher, aber nicht zu vergleichen mit der Strasse die Willi heute befahren hat nach einer 30 km entfernten Ortschaft, welche Tarcisio, der diesmal mitgekommen ist, gerne besucht hätte. Nach 20 km haben sie das Vorhaben aufgegeben, da eine Rückfahrt bei Regen nicht mehr möglich gewesen wäre.
Konsulta Patientin auf dem Schragen hängt an Infusion

die etwas dürftige Apotheke

anstehen für Wasser

Am ersten Freitag im Monat sind immer viele Leute hier

                                            Kochstellen in der ehemaligen Autogarage des Artzes                                        




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.