Sonntag, 3. Dezember 2023

 

Sonntag, 3. November 2023

Schön, dass ihr doch nochmals eingeschaltet habt, nachdem mein blog letzten Sonntag ausgefallen ist. Grund war ein Malheur mit dem Computer (man sollte eben niemals ein volles Glas Wasser neben dem Computer positionieren!!), das sich trotz Willis Informatikkenntnissen nicht mehr beheben liess. Und wenn Cubal, wo wir stationiert waren, auch recht viele Einwohner zählt und an einer wichtigen Durchgangsstrasse liegt, existierte halt doch keine Möglichkeit, einen neuen Computer zu beschaffen. Nachdem wir am Freitag nun nach Mapunda zurückgekehrt sind, konnten wir gestern einen Ersatz besorgen.

Der viele Regen hatte die Bauarbeiten am Internat etwas erschwert, doch gab es immer wieder trockene Zeitfenster, so dass alle Mauern hochgezogen und das Gebäude schlussendlich gedeckt werden konnten. Somit können nach unserer Rückkehr im Januar die Arbeiten auch bei Regen unter Dach fortgesetzt werden. Wie wichtig das Internat ist, hat sich uns auch in verschiedenen Gesprächen immer wieder gezeigt. In der Umgebung wird in verschiedenen sehr abgelegenen Dörfern der Schulunterricht nur bis zur 6. Klasse angeboten oder fehlt teilweise sogar ganz. Wie katastrophal die Perspektive für die Zukunft der vielen Kinder und Jugendlichen ist, zeigt sich auch wenn wir einen Blick auf das Leben ihrer Eltern werfen. Viele von ihnen versuchen auf dem riesigen Markt in Cubal irgendetwas ab- oder umzusetzen, um mit dem bescheidenen Erlös das Überleben der Familie zu sichern. Vor allem Frauen sitzen da tagtäglich stundenlang vor ihren Häufchen Tomaten, Karotten, Kartoffeln oder Trockenbohnen etc. um etwas davon an einen Käufer resp. eine Käuferin abzusetzen. Mitten im Gewühl sitzen auch ihre Kleinsten, denen sie zwischendurch die Brust reichen. Am späteren Nachmittag geht es für sie dann nach Hause, wo die restliche Familie mit dem hoffentlich erzielten Erlös noch versorgt werden muss. Und dies tagein, tagaus – für uns einfach unvorstellbar.

Dass sich die Lebenssituation für die einfache Bevölkerung in letzter Zeit infolge der Inflation massiv verschlechtert hat, hat uns auch Schwester Rosalina bestätigt. Im Ernährungszentrum des Spitals der Teresiana Schwestern betreuen sie immer mehr unter- und fehlernährte Säuglinge und Kleinkinder. Für viele Familien sei eine genügend ausgewogene Ernährung fast unerschwinglich, ganz zu schweigen von der aus finanziellen Gründen oft unterlassenen medizinischen Versorgung. Dabei erstaunt immer wieder die Tatsache, wie sorglos kleine Kinder lachend ihr Fangspiel betreiben und Jugendliche auf dem Schulweg miteinander spassen. Wenn ich diesen Kindern zusehe oder ein kleiner Knirps mich strahlend ansieht, ein kleines Mädchen sich selbstbewusst präsentiert, stellt sich für mich immer wieder die Frage nach deren Zukunft. Erhalten sie durch Bildung eine andere Perspektive, so dass sie nicht wie ihre Väter als Taglöhner und ihre Mütter als Strassen- oder Marktverkäuferinnen ihr Leben fristen müssen?


Nationalstrasse

Marktreiben Cubal

dto.

Markthalle 

dto.

Bauarbeiten am Internat

 

 
Dachkonstruktion

                                                                                                    



 

                                                     

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