Samstag, 27. Januar 2024

 

Samstag, 27. Januar 2024

Da wir morgen mit der Bauequipe wieder nach Cubal fahren, schreibe ich heute Samstag einige Zeilen. Die vergangene Woche war ziemlich vollgepackt mit allem Möglichen. Einerseits musste Willi verschiedene Materialien für die Arbeit in Cubal organisieren, was eben doch oft etwas komplizierter ist, vor allem mehr Zeit beansprucht als in der Schweiz, wo doch meistens das Nötige vorhanden ist. Andererseits wurde der Vertrag mit der Bohrfirma für die Wasserbohrung in Tunda verifiziert. Zudem stand auch der Oel- und Filterwechsel in unserem Landcruiser an, da wir doch immer viele Kilometer fahren, misst doch nur schon ein Weg nach Cubal gute 350 km.

Willi wird am Montag wieder nach Mapunda zurückfahren, um nächste Woche vor allem die an die Bohrung anschliessenden Arbeiten zu begleiten. Auch ist vorgesehen, dass er Ende nächster Woche an die Küste fährt, um in Benguela die Aufnahme der langjährigen Mitarbeiter/innen der Mission Mapunda in die Sozialkasse (vgl. AHV) abzuschliessen. Zum Glück hat er dafür einen kompetenten Mann zur Seite. Allein hätten wir es nicht durch diesen Bürokratiedschungel geschafft.

Die komplizierte Bürokratie bekamen wir auch diese Woche wieder zu spüren bis endlich die Überweisung der Bank an die Bohrfirma unter Dach und Fach war. Da die Bank ja keine Euro oder Dollars auszahlt, auch wenn diese als solche auf dem Konto eingegangen sind, sondern alles nur in der einheimischen Währung, musste als erster Schritt diese Umwandlung vorgenommen werden. Dies benötigte jedoch die Unterschrift eines höher Gestellten, der durch seine Abwesenheit glänzte.

Doch auch auf anderen Gebieten ist oft Geduld gefragt. So beklagte José Stromausfall in seinem und zwei Nachbarhäusern. Nach ersten Versprechungen der für diesen Bereich Verantwortlichen des EW, dass sie gleich nachsehen werden, verstrich der Tag ohne, dass jemand auftauchte. Abends um 21 h erhielt José die Mitteilung, dass infolge Arbeitsüberlastung(?) die Techniker am nächsten Morgen bereits um 6 h das Problem lösen würden, was wiederum nicht geschah, so dass er nachmittags nochmals vorsprach. Gegen Abend stellten die Techniker auf wiederholte Anfrage dann fest, dass infolge überhöhter Spannung ein Teil bei der Abzweigung zu den Häusern verbrannt sei, sie momentan jedoch kein Ersatzteil hätten.

Nebst all diesen Problemen, die in jedem Bereich anzutreffen sind, macht die Teuerung infolge der einheimischen Geldentwertung immer mehr Menschen zu schaffen. So weiss ich von Florença, dass es in ihrer Familie nur mehr für eine Mittagsmahlzeit reicht, das Abendessen müsse ausfallen. Sie dürfte nicht die einzige sein, deren Kinder unter Mangelernährung leiden. Wenn dazu dann noch irgendwelche Kosten für Medikamente oder dgl. kommen, sind die Menschen völlig am Anschlag. So habe ich diese Woche gleich zweimal Beträge für Zahnziehen beglichen, weil die Betreffenden geklagt haben, dass sie nachts vor lauter Zahnschmerzen nicht mehr schlafen können. Bei einem der Betroffenen handelte es sich um einen Knaben, der aufgrund des Zahnproblems bereits eine Schwellung am Hals aufwies und wegen der Schmerzen seit 4 Tagen nicht mehr zur Schule ging. In Anbetracht dieser Tatsache schätze ich sogar den eigentlich nicht so beliebten Zahnarztbesuch.

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