Sonntag, 14. Januar 2024

 

Sonntag, 14.Januar 2024

Am Freitagabend hat es hier nach einem Unterbruch seit Weihnachten erstmal unverhofft wie aus Kübeln gegossen. Von den Menschen, die wegen der bereits einsetzenden Trockenheit auf ihren Feldern besorgt waren, wurde der Regen freilich begrüsst. Das Problem der diesjährigen Ernte besteht ja darin, dass der erste Regen erst sehr spät eingesetzt hatte und nicht wie üblich bereits im Oktober, was zu einer verspäteten Aussaat führte. Die darauffolgenden andauernden heftigen Niederschläge vernichteten diese Keimlinge zum Teil wieder und aus der später angepflanzten Saat sind die Pflänzchen oft noch nicht robust genug, um lange ohne Wasser zu überleben. Da der Mais aus der letztjährigen Ernte grösstenteils aufgebraucht ist, entsteht ein Versorgungsengpass in der Eigenversorgung und zum Kauf auf dem Markt reicht das Geld bei den zurzeit hohen Preisen auch nicht. In diesem Zusammenhang habe ich die Köchin der Patres, mit welcher ich ja in der gleichen Küche hantiere, gefragt, ob es denn in Cubal tatsächlich Familien gebe, die Hunger leiden. Darauf meinte sie, dass viele Familien über kein regelmässiges Einkommen verfügen, weshalb es oft nicht für das Nötigste reiche, abgesehen von einer ausgewogenen Ernährung. Auch ich musste feststellen wie schwierig dies ist, findet sich ausser kleinen Kohlköpfen wie auch kleinen Tomaten und Zwiebeln praktisch kein Gemüse auf dem lokalen Markt. Auch das Früchteangebot beschränkt sich allenfalls auf Bananen. Zum Glück musste Willi in Ganda noch technisches Material besorgen, wo frisch gepflückte Ananas angeboten wurden und auf dem Weg nach Tchinjenje, wo er mit José die Ursache eines Kurzschlusses eruieren musste, konnte er Honig erstehen, was unser Frühstück auch etwas reichhaltiger macht, zusammen mit dem täglich selbst gebackenen Brot findet es jeweils reichlich Absatz.

Heute Nachmittag fahren wir mit unserer Equipe zu einem ca 1 Stunde entfernten Staudamm. Dabei passieren wir viele für diese Gegend typischen Inselberge. Es gibt auch hier wirklich interessante und sehenswerte Gegenden; oft sind eben die Zufahrtwege das Problem. Doch zu diesem Staudamm führt eine asphaltierte Strasse, so dass wir nicht arg durchgeschaukelt werden, wie dies bei Zacharias der Fall ist, wenn er jeweils von seiner 40 km entfernten Station nach Cubal kommt. Für die Strecke benötigt er mit dem Moped 2 ½ Stunden und zurzeit schafft er es gar nicht mehr im Alleingang. An 3 kritischen Stellen muss er sein Vehikel tragen, wofür er jeweils Hilfe in Anspruch nehmen muss!

 

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