Sonntag, 25. Februar 2024

 

25. Februar 2024

Schon ist wieder Sonntag. Für uns bedeutet dies ein wenig ausspannen, während für die Patres hier natürlich die Hauptarbeit anfällt. So bleibt z.B. hier in Cubal einer von den drei hier ansässigen Patres hier, um den drei Gottesdiensten vorzustehen, die wie schon erwähnt, immer sehr gut besucht sind. Die beiden anderen besuchen jeweils ein Zentrum. Darunter versteht man eine Dorfgemeinschaft im Landesinneren, welche meistens über einen Versammlungsraum/Kapelle verfügt. Zur Missionsstation Cubal gehören nicht weniger als 30 solcher Zentren, die oft in sehr grosser Distant zur Missionsstation liegen. So fährt P. Mathäus heute nach 7 Uhr mit dem Moped weg, um gegen 10 Uhr vor Ort zu sein. Durch die vielen Schläge auf der holprigen «Fahrbahn» spüre er dann jeweils seinen Rücken, doch mit dem Auto wäre die Strecke gar nicht zu bewältigen. Viele dieser Zentren wurden noch von den Schweizer Missionaren gegründet, welche oft wochenlang mit Hilfe von Lastenträgern durch die Gegend zogen und so auf diese Dorfgemeinschaften trafen. Wenn heute auch viele Zentren mit dem Auto zugänglich sind, gibt es aber wie erwähnt immer noch solche, die nur mit dem Motorrad erreichbar sind oder für die sogar das letzte Teilstück zu Fuss zurückgelegt werden muss. Manchmal ist auch eine Übernachtung vor Ort erforderlich, wenn ausserhalb des Gottesdienstes noch weitere Aufgaben anstehen, wie Versammlungen, Gespräche oder Unterweisungen. Das letztere ist vor allem die Aufgabe des ortsansässigen Katechisten. Die Situation von der Missionsstation Cubal lässt sich auch auf die meisten übrigen Missionsstationen übertragen.

In der Zwischenzeit war ich wieder mit Küchendienst beschäftigt. Auch wenn ich unsere Arbeitsgruppe von zurzeit 12 Personen sehr lässig finde, werde ich auch nicht traurig sein, wenn sie sich langsam verkleinert, sobald alle Maurerarbeiten beendet sind. Die Küchenarbeit ist halt doch sehr aufwändig, vor allem, weil ich nicht schnell mal um die Ecke bei Migros und Co. frische Ravioli oder ein bereits zurecht geschnittenes oder gar präpariertes Fleisch oder sauberes Gemüse holen kann. Auch muss das Trinkwasser gefiltert und das Wasser für den Abwasch zuerst erwärmt werden. Doch genug davon, wir dürfen ja wirklich nicht klagen, haben wir doch alles, was wir zum Leben brauchen. Dies ist mir wieder bewusst geworden, als ich ein Gespräch mitbekommen habe zwischen der Köchin der Patres und unserem Chefmaurer. Sie erkundigte sich bei ihm nach den Kosten für ein einfaches Haus mit 3 Zimmern. Zurzeit wohnt sie mit ihrer Familie zur Miete in einer etwas verkommenen 2-Zimmerwohnung mit einem zusätzlichen Zimmer im Aussenbereich. Das Resultat des Gespräches war freilich ernüchternd, denn auch bei minimaler Kostenberechnung liegt die Realisierung ihres Traumes weit ausserhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten.

Unsere Bauarbeiten zeigen doch wieder einige Fortschritte, so dass wir hoffen, den Zeitpaln einhalten zu können.

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